Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
Protest an.
Nina kam ihr zuvor. „Alex befindet sich in einem Alter, wo er wahrscheinlich ernsthaft an Familiengründung denkt. Ich dagegen bin jede Form von Festlegung leid. Ich will nicht wieder in ein Marmormausoleum. Uns geht es gut als Freunde. Tatsächlich sind wir absolut phänomenal als Freunde. Aber für den Rest unseres Lebens? Wenn er in meinem Alter ist, bin ich fünfzig. Männer sehen mit vierzig immer noch fantastisch aus, aber …“
„Meine Güte, Nina, betrachte dich doch mal im Spiegel! Dein Scheidungstrauma in allen Ehren – manche Dreißigjährige würde sich um solch einen Körper reißen! Und was eure Zukunft angeht, so komm endlich raus aus der Klamottenkiste! Heute bist du mit fünfzig nicht mehr alt. Zum Kuckuck, die bestaussehende Frau, die ich in letzter Zeit getroffen habe, ist Norma, und die muss schon in den Sechzigern sein.“
„Fünfundsiebzig.“
„Na, siehst du! Die Einstellung zählt, nicht das Alter! Und deine Einstellung lässt erheblich zu wünschen übrig!“
„Weil ich mich nicht wegen eines jüngeren Mannes zum Narren machen will?“
Charity schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Nina, hör auf meinen guten Rat, denn ich spreche aus Erfahrung. Egal, mit welchem Mann du auch endest, du machst immer einen Narren aus dir. Warum dann nicht bei einem, der es wert ist?“
War Alex die Aufgabe aller Selbstachtung wert? Nur wenige Schritte entfernt saß er in ihrem Wohnzimmer, das T-Shirt ausgefranst und höchstwahrscheinlich verkehrt herum angezogen, und fütterte ihren Hund mit Schokokeksen.
„Verschaff mir schleunigst eine Verabredung“, bat sie Charity. „Verkupple mich mit jemandem in meinem Alter, bevor ich etwas wirklich Dummes anstelle.“
Eine Woche später, kurz nach elf, saß Nina am Fenster und wartete auf Freds Rückkehr von seinem Mülltonnenbewässerungsgang. Vor einer Viertelstunde hatte sie sich von einem ebenso aufregenden wie perfekten Mann namens Phillip mit einem Gutenachtkuss verabschiedet. Jetzt saß sie allein in ihrem Apartment. Wenn sie künftig allen perfekten Männern die kalte Schulter zeigte, einfach nur, weil sie nicht Alex waren, konnte sie ebenso gut ins Kloster gehen.
Das Telefon klingelte.
„Dein Hund ist hier unten“, meldete sich Alex. „Komm, und hol ihn dir.“
„Setz ihn einfach auf die Feuerleiter. Er findet den Weg schon allein …“
„Was ist los?“ Ein besorgter Unterton schlich sich in seine Stimme. „Hör auf zu weinen, Nina!“
„Ich weine nicht …“
„Ich bin sofort da. Mach bloß keine Dummheiten!“
Alex wollte aus unerfindlichen Gründen seinem Apartment entfliehen. Das konnte nur eines bedeuten: ein weiteres Verabredungsfiasko. Wo gabelte er nur diese Frauen auf? Kopfschüttelnd ging Nina ins Bad und spritzte sich Wasser in die Augen, für den Fall, dass seine heutige wandelnde Katastrophe mit ihm kam.
Sie kam.
„Armes Baby!“ Ungeachtet etwaiger Tränenspuren auf seinem hocheleganten marineblauen Anzug zog Alex Nina in die Arme. Fred, gelangweilt und verdrießlich wie üblich, besah sich das Szenario von der Tür aus mit Alex’ neuestem Schwarm.
Nina drückte ein Taschentuch an die Augen, tupfte ein paar imaginäre Tränen ab und taxierte verstohlen die junge Frau.
Sie war schwer beeindruckt. Das hautenge schwarze Kleid der Brünetten modellierte jede Kurve ihrer atemberaubenden Modelfigur nach. Sie war eine Schönheit – und sie kochte vor Wut.
„Oh, Alex“, seufzte Nina.
In Seelentröstermanier zog er ihren Kopf an seiner Brust. Da war sie nun, wieder zu nah an dieser Brust, die genau so breit und warm war, wie sie aussah. Kurzzeitig vergaß Nina ihre Rolle in diesem Trauerspiel und genoss das Gefühl der Geborgenheit, bis Alex ihr zuraunte: „Bitte wein nicht, Honey!“
Reaktionsschnell rang sie sich einen herzzerreißenden Schluchzer ab.
„Du bist eine entsetzliche Schauspielerin!“
„Es war nicht meine Idee, du großer Undankbarer!“
„Dauert das noch lange?“, unterbrach die nörgelnde Stimme seiner Freundin ihren geflüsterten Disput. Freds feuchte Nase befand sich gefährlich nah an ihrem Bein.
„Deirdre, ich kann sie doch jetzt nicht verlassen“, erklärte Alex.
Ihr Einsatz! Nina schluchzte dramatisch.
„Lass mich dir ein Taxi bestellen.“
„Ich besorge mir selbst eins, danke.“ Nach einem giftigen Blick, der alle Anwesenden erfasste, entschwand sie ins Treppenhaus.
„Prima. Du hast sowieso mehr Geld als ich!“ Mit zwei großen Schritten war Alex
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