Baccara Exklusiv Band 69 Das muss Liebe sein Warum so kuehl Darling Ein starker Typ
„Offenbar habe ich euch bei irgendetwas unterbrochen.“
„Nein, das hast du nicht. Kevin kam nur vorbei, in der Hoffnung, dass du ihm aus der Klemme hilfst.“
„Ja, das mit dem Strafzettel war wirklich nicht gerecht“, warf Kevin ein.
Nate ignorierte ihn und blickte Becky fest – mit diesmal stahlblauen Augen – an. „Und was hast du ihm gesagt?“
„Dass du das auf keinen Fall tun wirst.“
„Gute Antwort.“
Kevin war so groß wie Nate und sogar noch etwas schwerer. Aber er war noch nie besonders mutig gewesen. Becky stellte sich schon vor, wie Nate ihn mit einem gehörigen Fußtritt die Treppe hinunterbefördern würde.
Aber Kevin wusste genau, wie er in kitzligen Situationen seine Haut retten konnte. Er bewegte sich rückwärts aus ihrer Wohnungstür heraus und hatte beide Hände entschuldigend hochgehoben.
„Er ist wohl eher ein Lover als ein Kämpfer“, meinte Nate und sah dem anderen hinterher, der eilig das Haus verließ, ohne die Tür hinter sich zuzuziehen.
„Weder noch.“
„Da ist es ja bloß gut, dass ich rechtzeitig nach Hause gekommen bin.“ Nate starrte Becky düster an.
„Du musstest mich nicht vor Kevin beschützen. Er wollte nur, dass du ihm diesen Strafzettel vom Hals schaffst.“
Nate verzog ironisch den Mund. „Deiner Aufmachung nach zu urteilen muss das ja eine schlimme Enttäuschung für dich gewesen sein.“
„Ich hatte keine Ahnung, dass er kommt. Und wenn ich es gewusst hätte, hätte ich die Tür nicht aufgemacht.“
„Aber du hast ihm geöffnet.“
„Ich dachte, es sei eine Freundin. Deshalb habe ich auch nicht durch den Spion gesehen. Wenn du mich deshalb festnehmen willst, bitte.“
„Warum hast du dich denn wie ein Flittchen zurechtgemacht?“
„Dies ist meine Wohnung, und ich kann hier anziehen, was ich will, oder auch gar nichts, wenn mir danach ist.“
„Du wusstest doch, dass ich kommen würde, um Lucy abzuholen.“
Genau deswegen hatte sie sich ja so fertig gemacht, aber das galt nicht mehr. Denn je durchdringender er sie ansah, desto alberner kam sie sich vor. Frauen wie Margo hatten wohl ein besonderes Talent, in den merkwürdigsten Aufmachungen sexy auszusehen. Sie dagegen wirkte auf Nate wahrscheinlich nur lächerlich.
Er stand immer noch in der offenen Tür.
„Geh jetzt bitte.“ Sie war es plötzlich leid. „Ich habe die Nase voll von Männern.“
„Wirfst du denn immer alle Männer in einen Topf? Eine so sexistische Einstellung hältst du sonst doch mir immer vor.“
„Nimm Lucy und geh nach Hause, Nate.“
„Nein, ich nehme sie“, sagte plötzlich eine Frauenstimme hinter ihnen.
Becky und Nate waren so mit sich beschäftigt gewesen, dass sie die zwei Menschen nicht bemerkt hatten, die die Treppe hinaufgekommen waren.
„Freddie!“, rief Nate erstaunt.
Seine Schwester rannte ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei zur Couch und hob das schlafende Baby hoch. „Oh, Lucy, mein kleiner Liebling, du hast mir so gefehlt. Sag Hallo zu Daddy, mein Kleines.“
Becky und Nate wandten sich um und blickten auf den Flur. Dort stand ein blonder, großer junger Mann und lächelte verlegen.
11. KAPITEL
„Du kannst sie gern einmal halten.“ Freddie hielt dem jungen Mann das Baby hin. Lucy starrte den Fremden misstrauisch an.
Er nahm das Baby so vorsichtig, als sei er ein Spezialist, der eine hoch explosive Bombe entschärfen müsste. Lucy musste aber irgendetwas in seinem Gesicht gesehen haben, was ihr gefiel, denn sie gurgelte plötzlich vergnügt.
„Freddie …“, sagte Nate jetzt mit Nachdruck.
„Entschuldige, Nate. Ja, dies ist mein Mann Brad, Brad Kenyon.“
„Dein Mann?“ Nate sah so verblüfft aus, als hätte ihn jemand mit einer nassen Windel ins Gesicht geschlagen.
Becky konnte ein Kichern nicht unterdrücken.
Freddie stand jetzt neben Brad, und beide hatten sich über das Baby gebeugt und redeten leise und zärtlich auf es ein. Die drei bildeten eine geschlossene kleine Gemeinschaft, und Becky hätte sich am liebsten rückwärts aus der Tür gedrückt. Aber gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass dieses ja ihre Wohnung war und dass sie außerdem nur ein durchsichtiges Negligé trug.
„Brad ist beim Militär“, erklärte Freddie jetzt, „und war in Europa. Er wusste nichts von dem Baby, bis ich ihm vor ein paar Wochen schrieb und ein paar Bilder schickte. Da hat er sich gleich in sie verliebt.“
„Sie ist sehr niedlich.“ Brad war vielleicht ein tapferer Soldat, aber ein extrem nervöser
Weitere Kostenlose Bücher