Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
auf die Lippen brachte er sie zum Schweigen. Er strich ihr eine Lockensträhne aus der Stirn. „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen“, erklärte er mit etwas unsicherer Stimme. Dann räusperte er sich. „Ich war im Unrecht. Wenn sich einer entschuldigen muss, bin ich es.“
„Nein“, wagte sie zu widersprechen.
„Doch. Es war falsch von mir, mich in dieser Weise einzumischen. Du musst selbst wissen, was du dir zumuten kannst. Ich verspreche dir jedenfalls, dich in jeder Form zu unterstützen. Meinetwegen können wir noch eine Haushaltshilfe einstellen oder ein Kindermädchen, wenn es so weit ist. Das sollst du entscheiden. Alles, was ich mir wünsche, ist nur, dass du jeden Tag nach der Arbeit nach Hause kommst und dass wir immer zusammenbleiben.“
„Willst du mich denn überhaupt noch?“
Nick schüttelte lächelnd den Kopf. „Wie kannst du nur so etwas fragen. Natürlich will ich dich.“
„Und du bist nicht mehr böse auf mich?“
Er drückte sanft ihre Hände. „Ich bin nur böse auf mich selbst.“
„Warum das denn?“
„Weil ich mich benommen habe wie ein Idiot und gar nicht gemerkt habe, was mit dir los ist.“
Lilly starrte einen Augenblick reglos vor sich hin. Das atmete sie tief durch. Jetzt liefen ihr die hellen Tränen über die Wangen. „Mein Gott, Nick, ich hab solch eine Angst gehabt, das Kind zu verlieren. Aber weißt du, wovor ich fast noch mehr Angst hatte? Dass ich dich dann auch verlieren würde.“
„Davor brauchst du dich nicht zu fürchten, Lilly.“
„Wie meinst du das?“, fragte sie vorsichtig.
„Ich möchte, dass du – wie soll ich sagen – richtig meine Frau bist – für immer. Mit oder ohne Kind. Ich möchte einfach, dass wir ein Leben lang zusammenbleiben.“
„Du meinst …“ Lilly traute sich nicht, weiterzusprechen.
„Ich will damit sagen: Ich liebe dich, Lilly. Und ich verspreche dir auch, dass ich mich ändern werde, damit du den Mann bekommst, den du haben willst und den du verdienst.“
„Ich will gar nicht, dass du dich änderst. Du bist der Mann, den ich haben will.“
Nun war es Nick, der sie mit einem Ausdruck zwischen Hoffen und Bangen ansah.
„Ja, Nick. Ich liebe dich auch. Ich liebe dich, seitdem du in unseren Flitterwochen zu mir gesagt hast, dass ich das Tempo allein bestimmen soll. Ich war bloß zu feige, es zuzugeben. Meine frühere Geschichte hat mich für manches blind gemacht. Aber irgendwann einmal muss damit auch Schluss sein.“
Er nahm ihre Hand und legte sie auf seine Brust, dorthin, wo das Herz schlägt. „Wie heißt der Schwur noch? Ich schwöre, dich zu lieben und ehren, dir zu vertrauen und dich zu beschützen … Lilly, willst du meine Frau sein für den Rest unserer Tage?“
Die Bedeutung dieses Augenblicks überlief sie mit einem Schauer. „Ja, das will ich.“
Sie nahmen sich in die Arme und küssten sich lang und innig, sodass jede Faser ihrer Körper vibrierte.
„Und jetzt will ich mit dir nach Hause. Auf dem schnellsten Wege“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Hm, ich auch.“
„Dein Wunsch ist mir wie immer Befehl“, antwortete Nick.
Rasch verließen sie das Behandlungszimmer. Draußen verabschiedeten sie sich von Dr. Johnson und bedankten sich bei ihm.
„Wir lieben uns nämlich“, bemerkte Nick etwas unmotiviert, während er dem Arzt die Hand schüttelte. Etwas in ihm drängte ihn, alle Welt davon in Kenntnis zu setzen.
„Fein. Aber das ist ja nichts wirklich Neues“, erwiderte Dr. Johnson trocken. Dann winkte er ihnen freundlich hinterher.
Auf dem Weg zum Wagen begegneten sie Bernadette.
„Hallo, Bernadette“, rief Nick, „könnten Sie Miss Starr freundlicherweise eine Information zukommen lassen?“
„Miss Starr hat für gewöhnlich ihre eigenen Informationsquellen“, meinte die Dame vom Postschalter und rückte unsicher ihren Haarknoten zurecht. „Worum geht es denn?“
„Könnten Sie ihr sagen …“ Nick überlegte einen Augenblick. „Sagen Sie ihr bitte, die Lieblingsblumen von Lilly sind ab heute rote Tulpen.“
„Rote Tulpen, aha.“ Dann ging ein Strahlen über ihr Gesicht. Offenbar war ihr klar geworden, was er meinte. „Natürlich. Ich werde es ihr sagen“, erklärte sie vergnügt. „Sie wird begeistert sein.“
Lilly lachte, und Bernadette verschwand um die nächste Ecke.
„Sie sind ein unmöglicher Mensch, Mr Andrews“, meinte Lilly, als sie ins Auto stiegen.
„Sie haben Ihr ganzes Leben lang Zeit, das zu ändern, Mrs Andrews.“
„Ich bin mir
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