Baccara Exklusiv Band 98 - Ebook
Wohnung in der Stadt ein anderes Mal anschauen, okay?“
„Natürlich“, versprach Nora fröhlich. „Wenn wir am Ende des Sommers zurückfahren. Dann sind wir doch alle wieder in New York, oder Mommy?“
Die Erwähnung, dass ihre gemeinsame Zeit bald zu Ende sein würde, versetzte Grant einen Stich. Er schaute zu Rebecca und sah, dass sie seine Gefühle teilte.
„Natürlich werden wir Grant irgendwann einmal besuchen, wenn wir zurück sind … wenn er es möchte“, fügte sie vorsichtig hinzu.
„Sicher möchte ich das. Aber lass uns erst Noras Geburtstag organisieren. Wir werden einen ganz besonderen Tag daraus machen“, versprach er. „Zuerst müssen wir ins Plaza und dann vielleicht in den Zoo im Central Park“, begann er laut zu planen. „Bist du schon einmal mit einem Hubschrauber geflogen, Nora? Das würde dir doch bestimmt Spaß machen, oder?“
„Ein Hubschrauberflug?“, rief Rebecca aus. Allein die Erwähnung schien ihr Bauchweh zu verursachen. „Wie wäre es mit einer guten alten Kutschenfahrt?“
„Ich will mit dem Hubschrauber fliegen, Mom“, beharrte Nora. „Wow, das wird toll werden!“ Nora sprang auf und vollführte einen Freudentanz. „Das wird der beste Geburtstag werden, den ich je hatte.“ Sie reichte Grant die Hände und zog ihn hoch. Er lächelte sie an und hielt ihre kleinen Hände, während sie im Sand herumtanzte. Er kam sich wie ein Held vor. Es war ein gutes Gefühl, etwas für Nora und Rebecca zu tun. Er wollte sie beschützen und fühlte gleichzeitig, dass er von ihnen gebraucht wurde.
Rebecca zog die Knie an, und der lange, weite Pullover, den sie trug, rutschte ihr von einer Schulter. Im Licht des Sonnenuntergangs sah sie noch schöner und anziehender aus als sonst.
Sie legte den Kopf zurück und lächelte ihn. Es war ein geheimes Lächeln, das sein Herz erwärmte. Still formten ihre Lippen das Wort „Danke“.
„Gern geschehen“, antwortete er genauso lautlos.
Und er tat es wirklich gern. Er wusste nur zu gut, dass sie sich bald trennen würden … für immer. Denn auch wenn Rebecca etwas anderes zu Nora gesagt hatte, zweifelte er sehr daran, dass sie sich in der Stadt sehen würden. Sie hatte es nur gesagt, um Nora zu beschwichtigen.
Zumindest würden sie einen ganz besonderen Tag zusammen verleben, einen, an den er sich später dann immer erinnern konnte. Die Idee war ein Geschenk des Himmels gewesen.
Ein Tag wäre natürlich niemals genug. Nicht einmal tausend würden ihm reichen. Aber da er jetzt die Chance hatte, einen besonderen Tag mit Rebecca und ihrer Tochter zu verbringen, war er entschlossen, daraus ein wundervolles Erlebnis zu machen.
7. KAPITEL
Den Rest der Woche plagte Rebecca sich mit Zweifeln bezüglich des Tages, den sie mit Grant in der Stadt verbringen wollten. Es war eine großzügige Geste von ihm, doch sie fühlte sich ihm dadurch verpflichtet.
Nora war so begeistert von dem Plan, dass sie von kaum etwas anderem sprach, und Rebecca brachte es nicht übers Herz, die Sache abzublasen. Vor allem, da ihr Exmann fast Noras Geburtstag ruiniert hätte mit seiner Absage in letzter Minute.
Es war sehr nett von Grant gewesen, einzuspringen und die Situation zu retten. Mehr als nett. Er hätte Nora auch mit einem Geschenk oder mit einem Kinobesuch im Ort trösten können. Wenn Rebecca an die Zeit, die Mühe und die Kosten dachte, die er sich jetzt machte, fragte sie sich, warum er es tat.
Nun, er war ein Mann mit einem wachen Verstand, und in letzter Zeit schien er vor Energie überzuschäumen. Mit der Planung dieses Ausflugs hatte er etwas zu tun, und vielleicht sah er es als gute Möglichkeit an, wieder auf die Füße zu kommen, sich wieder an die Stadt zu gewöhnen. Er war seit Monaten nur zu Arztbesuchen in Manhattan gewesen. Womöglich bereitete es ihm Sorge zurückzukehren, und Nora die Stadt zu zeigen, konnte ihm die Wiedereingewöhnung leichter machen.
In optimistischeren Momenten stellte Rebecca sich vor, dass sein Impuls tieferen Gefühlen entsprang – vor allem Gefühlen für sie. Vielleicht empfand er doch mehr als reine körperliche Anziehungskraft. Vielleicht sah er inzwischen doch eine gemeinsame Zukunft für sie.
Aber dann überrollte sie die Realität wie eine riesige Welle. Ja, die Anziehungskraft war echt, gegenseitig und genauso stark wie immer. Aber sie führte ins Nichts. Allenfalls in Grants Bett. Aber ganz sicher nicht zu einer echten Beziehung. Nicht, solange die Erinnerungen – besser gesagt, seine
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