Baccara Extra Band 01
hatte sie noch nie jemandem eingestanden. Würde Jack es verstehen, wenn sie es ihm erzählte?
Sie fing an zu zitterten, und er zog sie enger an sich. „Komm zurück ins Bett“, raunte er ihr mit seiner erotischen, tiefen Stimme zu.
Zurück in der Suite lagen sie sich bald wieder in den Armen. Zärtlich drang Jack in sie ein, und es war noch schöner als beim ersten Mal.
Später begannen sie zu reden und redeten bis zum Morgengrauen. Über ihre Schulzeit, alte Freunde, große Hoffnungen und ihre Träume. Als Maddy ihm von ihrem Vater und der Krankheit ihrer Mutter erzählte und davon, dass sie jetzt für ihre Mutter stark sein wollte, strich er ihr eine Strähne aus dem Gesicht, und sein sanftes Lächeln zeigte ihr, dass er sie sehr gut verstand.
Als Maddy gemeinsam mit Jack um sieben Uhr früh auf Leadeebrook ankam, konnte sie vor Müdigkeit kaum noch die Augen offen halten. Gleichzeitig war sie energiegeladen, doch ihr graute vor der Abreise am nächsten Tag.
Eine unglaubliche Woche auf Leadeebrook lag hinter ihr, und die vergangene Nacht war unvergleichlich schön gewesen. Hoffnungslos romantisch, wie sie war, wünschte sie sich, diesen Zauber noch einmal zu erleben.
Beim Gedanken an zukünftige Besuche hier bei Jack schlug ihr Herz vor Hoffnung schneller. Eigentlich hatte Jack die Einladung ausgesprochen, damit sie Beau besuchen konnte, und es machte ihr Angst, dass sie nicht wusste, wann sie den Jungen wiedersehen würde. Und war es nach der vergangenen Nacht schlimm, wenn sie sich von diesen Besuchen mehr erhoffte?
Aber wenn sie tatsächlich zurückkehrte und Jack dann mit einer anderen Frau zusammen war, welche Beziehung würde er dann zu ihr haben?
Oben auf der Veranda kam Cait ihnen mit Beau entgegen. Aufgeregt strampelte er in seinem Micky-Maus-Pyjama, als seien sie eine ganze Woche weg gewesen.
Cait musste lachen. „Anscheinend hat er das Flugzeug gehört. Er ist gerade erst aufgewacht.“
Maddy streckte die Arme nach ihm aus. Erst jetzt erkannte sie, wie sehr sie den kleinen Kerl mit seinen runden Wangen und der seidenweichen Haartolle auf dem Kopf vermisst hatte.
„Hat er durchgeschlafen?“ Sie nahm Cait das Baby ab und atmete Beaus wundervollen Duft ein, während sie ihm lächelnd in die Augen sah.
„Tief und fest.“ Cait trat zur Seite, um Jack mit dem Gepäck durchzulassen. „Und wie war die Gala?“
Bevor Jack ein Wort erwidern konnte, antwortete Maddy: „Es war wunderschön.“ Zu spät biss sie sich auf die Lippen.
Caits wissendes Lächeln zeigte Maddy, dass sie verraten hatte, wie sehr sie die Nacht allein mit Jack genossen hatte.
Zum Glück war sie nicht verliebt. Es dauerte länger als eine Woche, bevor man sich in jemanden verlieben konnte. Nach so kurzer Zeit war das gar nicht möglich.
Erst dachte Maddy, sie würde es sich nur einbilden, doch als es vier Uhr wurde, ohne dass sie Jack seit dem Frühstück gesehen hatte, wusste sie, dass er ihr auswich.
Sie stand in der Küche und schraubte gedankenverloren Beaus Fläschchen zu. Bereute Jack die vergangene Nacht?
Sanft küsste sie Beau, der in seinem Wippstuhl lag, auf die winzige Faust.
Er war für sie der wertvollste Mensch auf der Welt.
Und Jack?
Seufzend schloss sie die Augen und rief sich Jacks Lächeln in Erinnerung. Hatte sie sich in diesen eigenwilligen Mann verliebt, den sie noch vor einer Woche am liebsten erwürgt hätte? Damals hatte sie nichts von seinem Wesen verstanden, und es hatte sie auch nicht interessiert.
Mittlerweile kannte sie andere Seiten an Jack Prescott. Er fühlte sich seinem Neffen verbunden, hatte sich sehr um seine Schwester gesorgt, war ein liebevoller Ehemann gewesen und trauerte immer noch um seine Frau.
In Clancy hatten sie ein paar wundervolle Stunden miteinander verbracht, hatten zusammen gelacht und getanzt, und mit ihm zu schlafen war ein unvergessliches Erlebnis. Maddy hatte wie auf Wolken geschwebt.
Sie öffnete die Augen und blickte aus dem Küchenfenster.
Wieso war er immer noch nicht zurück?
Beau hielt noch sein Nachmittagsschläfchen, als Jack kurz vor Sonnenuntergang zurückgeritten kam. Aus dem Wohnzimmer beobachtete Maddy ihn, wie er mit lässigem Gang Herc in den Stall führte. Die Nüstern des Pferds blähten sich vor Anstrengung, und sein Fell war schweißnass.
Sie wollte nicht länger auf ihn warten und marschierte in Richtung Stall.
Dort saß Jack an einem kleinen Tisch. Die Beine hatte er hochgelegt und fettete das Zaumzeug ein. Mitten in der Bewegung
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