Baccara Extra Band 01
hielt er inne und sah zu ihr auf.
Obwohl ihr flau im Magen war, trat sie vor. Als Herc in seiner Stallbox die Mähne schüttelte, zuckte sie zurück, doch sofort riss sie sich wieder zusammen. Jack sollte nicht erkennen, dass ihre Knie sich wie Pudding anfühlten.
Sie setzte ein Lächeln auf und nickte in Richtung des Hauses. „Das Dinner ist fast fertig.“
Er schwang die Füße vom Tisch. „Prima, ich bin schon fast verhungert.“
Mit den für ihn typischen fließenden Bewegungen ging er in die Sattelkammer und kam erst ein paar Minuten später zurück.
Als er sie nicht weiter beachtete, sondern nur wortlos den Hut von einem Haken nahm, räusperte sie sich leise, um sicher zu sein, dass ihre Stimme nicht zitterte. „Zum Nachtisch gibt es Rhabarbertorte. Es duftet herrlich.“
Er staubte die braune Hutkrempe ab. „Ich kann’s kaum erwarten.“
„Ich frage mich, ob Beau genauso gern Süßes essen wird wie Dahlia.“
„Du musst mir unbedingt deine Adresse geben.“ Er setzte den Hut auf. „Dann kann ich dich wissen lassen, wie er sich entwickelt.“
Dass er reglos und mit teilnahmsloser Miene wenige Meter entfernt von ihr stand und abwartete, gab ihr einen Stich im Herzen. Keinen Moment länger ertrug sie diese Anspannung. „Jack, ich bin verwirrt. Habe ich etwas falsch gemacht?“
Er zog die Brauen zusammen. „Natürlich nicht.“
„Und wo warst du dann den ganzen Tag?“
„Ich hatte einiges zu erledigen.“ Er nahm den Hut wieder ab und blickte auf die Krempe, während er sich durch das dichte schwarze Haar strich. „In einem Monat ist all das hier für dich nur noch eine vage Erinnerung.“
Maddys Herz setzte einen Schlag lang aus. Wieso war er mit einem Mal so kühl? „Du hast mich eingeladen wiederzukommen.“
„Wann immer du magst.“ Jack verhielt sich wie ein völlig anderer Mensch.
„Ist es dir egal, ob ich wiederkomme oder wegbleibe?“
„Es liegt bei dir. Du hast dein eigenes Leben.“ Er sah auf seine Uhr. „Wir sollten jetzt lieber essen, damit du deine Sachen packen kannst.“
Er ging zur Stalltür, doch seine Schritte wurden langsamer, als er bemerkte, dass sie ihm nicht folgte.
Ihre Beine fühlten sich bleischwer an. Wo war der Mann, mit dem sie letzte Nacht so viel geteilt hatte? Er hatte ihr die Seele geöffnet und sich in ihr Herz gestohlen. Wenn er glaubte, er könne jetzt einfach wieder auf Distanz gehen, dann täuschte er sich. „Jack, ich will deine Antwort hören. Möchtest du, dass ich wiederkomme?“
Er wich ihrem Blick aus. „Ich bin mir nicht sicher, was du willst.“
Sie ging zu ihm, umfasste sein Gesicht und küsste ihn.
Einen Moment lang empfand sie dasselbe sinnliche Feuerwerk, das sie in der vergangenen Nacht immer wieder erfüllt hatte. Sie meinte, einen tiefen Laut der Befriedigung aus Jacks Kehle zu hören, und spürte die Vibration davon an den Lippen.
Doch so plötzlich diese Glut aufgelodert war, so schnell erstarb sie auch wieder. Der lustvolle Kuss verwandelte sich in eine leblose Berührung zweier Münder.
Das Feuer war erloschen. Oder hatte Jack sich lediglich wieder hinter seine inneren Mauern zurückgezogen?
Benommen löste sie den Mund von seinen Lippen und trat einen Schritt zurück. Sie atmete tief durch, setzte ein Lächeln auf und formulierte die jetzt notwendige Lüge gedanklich vor. „Jack, ich will nur, dass du weißt, wie viel mir die letzte Nacht bedeutet hat. Träumt nicht jede Frau insgeheim von einem richtigen Cowboy?“ Sie wackelte mit den Augenbrauen. „Und du bist wirklich der Inbegriff des echten Cowboys.“ Obwohl ihr Tränen in den Augen brannten, lächelte sie weiter und rieb sich die Nase. „Aber ich muss jetzt raus hier, sonst bekomme ich bei all dem Stroh noch einen Niesanfall.“
Hastig drückte sie sich an ihm vorbei. Auf keinen Fall sollte er sie jetzt weinen sehen.
„Warte, Maddy.“
Sie fuhr herum und hielt sich in einer übertriebenen Geste die Nase zu. „Hoffentlich bittest du mich jetzt nicht, dir beim Stallausmisten oder Pferdestriegeln zu helfen.“
Einen quälenden Moment sahen sie sich an, und als Maddy schon den Eindruck hatte, sie würde gleich weinend zusammenbrechen und ihm gestehen, wie sie wirklich für ihn empfand, ließ Jack die Schultern sinken.
„Nein, das würde ich nicht von dir verlangen.“ Er ging auf die Stallbox zu. „Sag Cait, sie soll für mich mit decken. Ich komme bald nach.“
Auf dem Rückweg ins Haus konzentrierte Maddy sich darauf, die Tränen
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