Baccara Extra Band 02: Ein Wüstenprinz zum Küssen / Heiße Stunden in Mendocino / Die Schöne und das Biest / Ausgerechnet ein Millionär! / (German Edition)
Hand hin, zog sie aber beim Blick auf Gails verschmiertes Sweatshirt wieder zurück. „Und du bist sicher Nicholas’ Prinzessin Molly“, sagte sie zu dem Kind.
Molly zog den Kopf ein.
Corinne Gladstone ignorierte diese Geste. „Ich freue mich, Molly endlich einmal zu Gesicht zu bekommen. Seit sie da ist, macht Nicholas sich ganz schön rar. Aber nach dem Treffen der Gesellschaft werden wir unsere Beziehung wieder aufnehmen. Könnten Sie mir vielleicht die Haushälterin rufen?“ Sie machte eine Pause, bevor sie weitersprach. „Sorry, aber ich glaube, ich habe Ihren Namen nicht verstanden.“
„Gail Fenton. Ich hole Ihnen Ana“, sagte sie. Dann kam ihr eine Idee. Sie schaute Corinne an. „Möchten Sie vielleicht solange Molly halten?“, fragte sie mit einem Blick auf Corinnes perfekt manikürte schlanke Hände. Gleichzeitig hielt sie ihr das Kind hin.
Corinne schaute voller Entsetzen auf Mollys von Keks- und Saftresten gemusterten Pullover. „Ich weiß nicht …“, meinte sie etwas hilflos.
Der protestierende Aufschrei Mollys ließ Corinne dann erschreckt zurückzucken. „Oje, die Kleine ist bestimmt ganz schön eigenwillig. Es war eine kluge Entscheidung von Nicholas, sich ein Kindermädchen für sie zu suchen. Aber ich will Sie nicht aufhalten, Jane. Wenn Sie mir jetzt Ana holen könnten …“
„Gail“, sagte sie zu Corinne, „nicht Jane, sondern Gail.“
„Oh, natürlich. Gail.“ Ein Lächeln, das viel von der Schönheit nahm, erschien auf Corinnes Gesicht. „Tut mir leid. Dabei muss ich mir Ihren Namen unbedingt merken. Nicholas und ich stehen uns ja doch sehr nahe, und da wird es sich wohl nicht vermeiden lassen, dass wir uns zukünftig häufiger begegnen werden.“
Innerlich mit den Zähnen knirschend, nickte Gail nur wortlos und ging, um Ana zu holen. Dann versorgte sie erst einmal Molly, war in Gedanken jedoch nicht ganz bei der Sache.
Für Corinne, dachte sie, stelle ich keine Bedrohung dar. Sonst hätte die Zicke keine so offene Andeutung gemacht.
Sie warf einen selbstkritischen Blick in den Spiegel. Kein Wunder, so wie sie aussah, verschmierter Pullover, ungeschminkt, Haare von Molly wild zerzaust, lief sie praktisch außer Konkurrenz. Doch selbst wenn sie ihr Bestes gab, mit Corinne konnte sie es nie im Leben aufnehmen.
Jetzt war ihr sonnenklar, wieso Nicholas sie nur als eine flüchtige, vorübergehende Affäre betrachtete. Weshalb nur, schimpfte sie mit sich, bin ich so schnell auf ihn hereingefallen?
Sie wurde aus ihren finsteren Zukunftsfantasien gerissen, als Molly ihr einen nassen Kuss auf die Wange gab.
Es gelang ihr im Lauf der nächsten beiden Tage, ihre Selbstzweifel und Befürchtungen vor Nicholas zu verbergen. Auch wenn Corinne auftauchte, ließ sie sich nichts anmerken.
Den Abend, an dem das Treffen stattfand, verbrachte sie oben. Zuerst spielte sie mit Molly, ging dann auf ihr Zimmer und las halbherzig in einem Roman. Erleichtert hörte sie schließlich, wie die Gäste das Haus verließen.
Doch Nicholas kam nicht. Dafür erschienen Bilder in Gails Kopf von ihm und Corinne, wie sie sich dort unten auf dem Sofa wälzten. Es war unerträglich. Rasch schlüpfte sie in ihre Sportklamotten und ging aus dem Zimmer. Sie suchte und fand Ana vor dem Fernseher, legte ihr das Babyfon hin und bat sie, ein Ohr auf Molly zu haben und sich notfalls um die Kleine zu kümmern. Dann verließ sie das Haus durch die Hintertür.
Nicholas wurde von rasenden Kopfschmerzen geplagt.
Es war ihm noch nie zuvor aufgefallen, wie nervenaufreibend Corinne sein konnte. So wunderbar die Frau anzusehen war, ihr Lachen hatte etwas von dem Geräusch langer Fingernägel, die über eine Schiefertafel fuhren. Warum fiel ihm das jetzt erst auf?
Die Antwort war so einfach wie überraschend: Es lag an Gail. Unter all den Frauen, die sich so zahlreich durch Nicholas’ Leben zogen, war Gail die erste wirkliche Frau, die er in den Armen gehalten hatte.
Seufzend stand er auf ging nach oben, wo er an ihre Tür klopfte. Weil alles stumm blieb, öffnete er sie vorsichtig, doch zu seiner Verblüffung war niemand da.
Ein Augenblick lang verharrte er unschlüssig auf der Türschwelle, dann schaute er bei Molly vorbei, die aber friedlich schlief. Er ging nach unten in Anas Zimmer.
Die Haushälterin erklärte ihm, dass Gail vorhin weggegangen sei und sie gebeten habe, sich notfalls um Molly zu kümmern. Sie deutete dabei auf das bereitliegende Babyfon.
Nicholas nickte. „Hat sie gesagt, wohin sie
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