Baccara Extra Band 5
süffisantes Lächeln ein.
Mann, sie hatte ihn gestern Abend am Telefon ganz schön in Stimmung gebracht. Er wollte, ja, musste sie unbedingt wiedersehen. Und zwar bald. Andernfalls würde er verrückt werden.
Den vierten Stock des Wissenschaftsgebäudes fand er ohne Weiteres. Aber wo genau ihr Büro lag, hatte er auf seinen Irrungen und Wirrungen durch die Korridore bislang nicht ermitteln können. Glücklicherweise hörte er an der nächsten Abzweigung Stimmen.
„Ich behaupte nicht, dass dir für diesen Posten die erforderlichen Qualifikationen fehlen, aber deine Beziehung zu mir hat bestimmt nicht geschadet. Dein Onkel war sicherlich ein weiterer wichtiger Karrierebaustein“, sprach eine männliche Stimme. „Auf jeden Fall möchte ich damit zum Ausdruck bringen, wie sehr mir deine Arbeit gefällt. Du hast Großartiges für unsere Universität geleistet. Gratuliere.“
„Vielen Dank für deine netten Worte, Ethan.“
Nick blieb stehen. Endlich. Das war Juliennes Stimme, ohne Zweifel. Aber ihr scharfer Ton beunruhigte ihn und versetzte seine Sinne in Alarmbereitschaft. Was war hier los? Ihre Tür stand einen Spaltbreit offen. Er klopfte kurz an und trat ein.
Julienne stand hinter einem kleinen Schreibtisch. Ihre Haltung wirkte irgendwie angespannt und besorgt. Das änderte sich schlagartig, als sie ihn sah.
Der dunkelhaarige Mann vor ihrem Schreibtisch drehte sich ebenfalls um und musterte ihn scharf. Die blauen Augen des Besuchers wurden schmaler, als er Nicks Paket erblickte.
„Hallo, Dr. O’Connor“, sagte Nick herzlich. „Ich hoffe, ich störe Sie nicht oder unterbreche gerade eine wichtige Besprechung …“
„Aber nicht im Geringsten. Ich freue mich, Sie zu sehen. Darf ich Ihnen einen Kollegen von mir vorstellen, Dr. Whiteside. Er ist Professor für Hypnosetherapie an dieser Uni. Ethan, ich möchte dich mit Dr. Fairfax bekannt machen.“
Ethan Whitesides stark gerunzelte Stirn verriet Nick auf Anhieb, dass es ihm überhaupt nicht passte, wenn ein anderer Mann in Jules Büro auftauchte, besonders nicht, wenn er ein Geschenk dabeihatte.
Das konnte kein anderer als ihr Exverlobter sein. Der Mann hatte wirklich selbst einige Therapiesitzungen nötig. Eine Frau wie Jules einfach gehen zu lassen … unfassbar.
Sie schüttelten sich zur Begrüßung die Hände.
„Ich habe von Dr. O’Connors Aufnahme ins Team der ADF erfahren“, erklärte Ethan. „Die Neuigkeit kam heute in Rebel Radio. Deshalb wollte ich mal kurz vorbeischauen und Julienne gratulieren.“
„Rebel Radio?“ Nick warf Julienne einen fragenden Blick zu.
„Das ist unser hiesiger Studentensender. Wendy und Pit produzieren das Ganze. Sie informieren alle, wie großartig es ist, für Sie arbeiten zu dürfen.“
„Na, da bin ich froh, dass ich ihnen das letzte Mal keinen Dämpfer verpasst habe.“
Julienne grinste. „Meine Studenten lieben die Herausforderung.“
„Genau wie ihre Professorin, stimmt’s?“ Er warf Ethan einen provozierenden Blick zu. „Wenn Sie beide miteinander fertig sind, würde ich gern noch eine Minute allein mit Ihnen sprechen, Dr. O’Connor, ehe Sie in Ihren Kurs müssen.“ Den anderen Kerl würdigte er keines Blickes mehr.
„Hat mich gefreut, dass du kurz bei mir hereingeschaut hast“, verabschiedete Julienne Ethan.
Der hatte keine andere Möglichkeit, als zu gehen, obwohl ihm das offenbar gar nicht passte. Nick konnte gar nicht erwarten, dass er endlich die Tür hinter sich zumachte.
„War das dein Exverlobter?“
„Woher weißt du das?“
„Einfach gut geraten.“ Er durchquerte den Raum und drückte ihr sein Geschenk in die Hand. „Das ist für dich, Liebes. Und vielen Dank für unser Gespräch letzte Nacht. Es war wundervoll.“
„Ist das wirklich für mich?“ Sie untersuchte das Paket in ihren Armen.
„Mach’s doch gleich mal auf.“
Er saß auf ihrer Schreibtischkante und beobachtete sie beim Auspacken. Sorgfältig löste sie das Geschenkpapier und nahm den Deckel der darunter liegenden Schachtel ab. Ihre Wangen wurden noch eine Spur röter.
„Oh, Nick, das gibt’s doch nicht!“ Sie nahm ein Headset aus der Verpackung. „Hoffentlich hast du dir auch gleich eins gekauft.“
„Natürlich.“
„Da ist noch was anderes im Paket. Schau doch mal nach.“
Schwungvoll zog sie ein Paar metallisch glänzender Kugeln heraus, die an einer Schnur hingen. Sie schienen ihr schwerer als vermutet, weshalb sie verblüfft die Augenbrauen hochzog. „Ich vermute, das sind keine
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