[Baccara] Zaertliche Beruehrungen
machen.”
Er zuckte zusammen, sah hastig zur Seite und merkte bestürzt, daß ihm das Blut in die Wangen schoß. „Oh, ich weiß nicht, was du meinst.” Eine elementare Floskel, wenn man sich in die Wand gedrückt fühlte.
„Meine Ausreißer einzufangen”, erklärte sie lächelnd. „Gestern abend Emily und heute Dylan. Nochmals vielen Dank.”
Er schluckte. Ihre Beine waren mit Sicherheit bemerkenswert, doch ihr Lächeln und diese tiefblauen Augen waren unbeschreiblich. Benommen schwieg er.
„Baden”, forderte Franklin und deutete auf den kleinen Pool. Seine Badehose war weiß mit grünen Fröschen. Emily trug einen gekräuselten rosa Badeanzug und hing in ihrer Lieblingsstellung mit dem Kopf nach unten über Carries Arm.
„Baden”, wiederholte Dylan aufgeregt und sprang ihm fast aus den Armen. Etwas geschickter als am Vortag, hielt er das strampelnde Bündel fest.
„Baden! Baden! Baden!” Alle drei griffen den Schrei auf, ein Kind lauter als das andere.
„Schwimmen”, verbesserte Carrie. „Ihr geht schwimmen in eurem Pool.” Zielstrebig ging sie zu dem blauen Wasserbecken. Automatisch folgte er ihr. Was hätte er sonst tun sollen? Immerhin trug er doch eins ihrer Kinder auf dem Arm.
„Fimmen”, brabbelte Dylan gesprächig.
„Fimmen? Ah, du meinst schwimmen? He, du hast es. Schwimmen, nicht baden.” Er war ehrlich beeindruckt von der schnellen Auffassungsgabe dieses Winzlings.
„Schwimmen”, wiederholte er noch einmal. „Schw, nicht f.”
„Fimmen.”
„Ja, gut. Du bist auf dem richtigen Weg. Üb nur weiter.” Er setzte Dylan in den Pool, als Carrie Franklin und Emily dort absetzte.
„Baden!” schrie Franklin begeistert und spritzte mit Wasser. „Schwimmen. Sag schwimmen. Komm schon, Junge, zeig deinem Bruder, daß du genauso klug bist wie er.”
„Mach nur weiter mit diesem Wettstreit”, warf Carrie ein. „Schließlich sind sie schon achtzehn Monate alt, und es ist nie zu früh, sie auf den großen Wettkampf des Lebens vorzubereiten, nicht wahr?”
„Brüder wetteifern immer miteinander. Das muß ihnen niemand beibringen. Meine frühesten Erinnerungen bestehen darin, daß ich versucht habe, meinen älteren Bruder bei jedem Spiel zu besiegen.”
Versonnen lächelte Tyler vor sich hin. „Natürlich gelang mir das nie, weil Cole drei Jahre älter ist. Doch ich hatte das Glück, noch einen jüngeren Bruder zu haben, Nathaniel…”
„Gegen den du immer so gewinnen konntest wie Cole gegen dich.”
Tyler strahlte. „Richtig. Jeder Bruder sollte einen kleineren Bruder haben, über den er triumphieren kann. Das stärkt den Charakter.”
„Oder bringt ihn durcheinander”, meinte Carrie etwas kühl. „Ich möchte, daß meine Jungs Freunde sind , keine Rivalen.”
„Fimmen”, schrie Dylan.
„Baden”, krähte Franklin.
Carrte und Tyler sahen einander an und lachten. „Jetzt haben wir das reinste Wortgefecht”, sagte Carrie. Sie setzte sich auf die wackelige Gartenbank neben dem Wasserbecken.
Ihre Knie fühlten sich an, als seien sie aus Gummi. Tylers Lächeln übte eine viel zu starke Wirkung auf sie aus. Dazu kam der aufregende Anblick seiner nackten, breiten Brust, auf der sich kleine, dunkle Locken kräuselten. Die kurzen, knappen Jeans betonten seine langen kräftigen Beine und ließen jeden Muskel erkennen. Sie schluckte, gestattete sich aber noch einen Blick, bevor sie dann wegschaute, Tyler Tremaine war ein enorm attraktiver Mann. Natürlich wußte er das. Sie war überzeugt davon. Er besaß das ungebrochene Selbstvertrauen eines Mannes, der immer bewundert und umworben worden war, besonders vom anderen Geschlecht.
Bestimmt war sie nicht die erste Frau, der sein Lächeln und seine Männlichkeit den Atem raubte.
Doch ihr widerfuhr so etwas zum ersten Mal. Noch nie zuvor hatte der bloße Anblick eines Mannes ein so heftiges Verlangen in ihr geweckt.
Irgendwie kam sie sich deswegen Ian gegenüber treulos vor. Ian war blond und gutaussehend gewesen. Mit seiner netten natürlichen Ausstrahlung hatte er sie vom ersten Moment an gewonnen, als sie ihn in der Warteschlange in der Cafeteria des Studentenwohnheims vor sechs Jahren kennengelernt hatte. Bei der Erinnerung an diese unbeschwerte Zeit verspürte sie einen Stich.
Gedankenverloren schob sie ihre Sonnenbrille von der Stirn zurück über die Augen. Wie sehr sie Ian doch geliebt hatte. Niemand würde jemals seinen Platz einnehmen. Selbst wenn sie gelegentlich einen Blick auf einen anderen Mann warf, so
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