[Baccara] Zaertliche Beruehrungen
suche”, er lächelte vorsichtig, „finde ich, ich sollte das bei einem Freund respektieren.”
Carrie erhob sich ebenfalls, und sie standen sich nun direkt gegenüber. Sie sah zu ihm hoch, er blickte fast schüchtern auf sie hinunter.
„Ich bin nicht dein Freund”, entgegnete sie.
„Letzte Nacht hast du das aber gesagt.”
„Das habe ich nur getan, um dich loszuwerden.”
„Und nun behauptest du das Gegenteil aus dem gleichen Grund. Ziemlich paradox, findest du nicht?”
„Ich finde, du bist ein Mistkerl.”
Tyler knirschte innerlich mit den Zähnen. „Wenn ich jetzt gehe, komme ich nicht wieder, Carrie. Du wirst mich nie wiedersehen.”
Sie verschränkte die Arme, behielt ihren Blick aber fest auf ihn gerichtet. „Gut.”
Ihm war klar, daß sie das ernst meinte. Er seufzte müde. „Also, wieso stehe ich dann noch hier? Es hält mich ja doch nichts fest. Wieso bin ich nicht längst von diesem heruntergekommenen Grundstück gestürmt und froh, dieser scharfzüngigen, schlechtgelaunten Hexe zu entkommen?”
„Sag doch gleich, daß du mich für ein niederträchtiges Miststück hältst”, bemerkte sie gelassen.
Er horchte auf. Sie schien überhaupt nicht mehr wütend zu sein. Er meinte sogar, einen deutlich amüsierten Ausdruck in ihren leuchtenden Augen zu entdecken.
Der Hals wurde ihm plötzlich trocken. „Wieso, verdammt noch mal, bin ich immer noch hier?” fragte er heiser.
„Ich weiß es nicht. Vielleicht, weil du meinen Schneid bewunderst?”
„Du lachst mich aus? Du bist mir nicht länger böse?” Mit einemmal fühlte er sich heiter und beschwingt.
„Offenbar nicht. Ich gebe zu, daß ich ein ziemlich hitziges Temperament habe. Ich gerate rasch in Wut, aber genauso schnell beruhige ich mich auch wieder. Und was du über mein Leben gesagt hast - daß ich für die Kinder sorgen muß und so -, nun, das bekomme ich von Ben auch immer aufgetischt. Aber das aus deinem Mund zu hören…”
sie zuckte die Schultern, „das hat mich verletzt. Ich habe es persönlich genommen und mich geärgert.”
„Das habe ich bemerkt.” Sanft faßte er sie um die Schultern. Die Berührung erschien ihm ganz natürlich und richtig. Er spürte ihren zartgliedrigen Körper, die Wärme ihrer Haut und ließ seine Hände langsam ihre Arme hinuntergleiten. „Sieh mal, Carrie, ich…”
Rasch drehte sie sich um und stieg in den Pool. „Zeit fürs Mittagessen”, verkündete sie heiter. „Habt ihr nicht schon Hunger, Kinder?”
Sie klang so enthusiastisch, daß die Drillinge ganz aufgeregt wurden und etwas nuschelten, das sich wie „etten” anhörte.
„Gut! Dann kommt”, forderte sie sie auf und half erst Emily, dann Franklin und schließlich Dylan aus dem Pool. Franklin und Dylan rannten zum Haus. Emily blieb stehen und sah sich nach ihm, Tyler, um.
„Etten?” fragte sie.
„Lädst du mich zum Mittagessen ein, Emily?” fragte er sie berührt zurück.
Emily blickte ihn aus ihren großen blauen Augen an. Sie sah so winzig und niedlich aus, mit ihren blonden Locken und dem kleinen, runden Gesichtchen. Und jetzt streckte sie auch noch die Arme aus.
„Willst du, daß ich dich trage?” Sie erwiderte nichts, doch sie schaute ihn so erwartungsvoll an, daß er sie hochhob und ins Haus trug. Das muß ich tun, versicherte er sich selbst im stillen. Einem einjährigen Mädchen einen Korb zu geben, wäre einfach unverzeihlich grob. „Na gut, ich nehme deine freundliche Einladung an, Emily. Ich werde mit euch zu Mittag essen.”
„Oh, nein”, stöhnte Carrie. Sie öffnete die Verandatür, und die Jungs stapften ins Haus.
Schnüffler, der auf dem Schwingstuhl gedöst hatte, war bereits hungrig vorangestürmt.
5. KAPITEL
„Was meinst du mit: ,0h, nein’?” wollte Tyler wissen, während er Carrie in die Küche folgte.
„Genau das, was ich sagte. Ich dachte, du würdest gehen, wenn wir uns ins Haus zurückziehen.”
„Wir streiten doch nicht länger”, erinnerte Tyler sie. „Warum willst du, daß ich gehe?”
„Weil du anstrengend bist”, gab sie offen zu. „Deine Gesellschaft strengt an, und ich habe letzte Nacht lediglich dreieinhalb Stunden geschlafen. Ich bin so müde, daß ich die Kinder nur noch füttern, sie anschließend schlafen legen möchte, um dann endlich selbst ins Bett zufallen.”
„Der letzte Teil gefällt mir.” Tylers grüne Augen glitzerten. „Und ich bin nicht anstrengend, sondern amüsant. Frag irgend jemanden aus dem Verwaltungsrat von Tremaine Incorporated,
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