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Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben

Titel: Back to Black - Amy Winehouse und ihr viel zu kurzes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Schuller
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tatsächlich nur mit Amys Sucht und wie man ihr aus dem Mist raushelfen könnte. Bryan hatte dann plötzlich die Idee, einfach einen Hubschrauber zu chartern und Amy zum professionellen Entzug nach Antigua zu fliegen, wo Eric Clapton seine Klinik gegründet hatte. Mick meinte, das würde sich sicher machen lassen.«

    Alle Anwesenden waren sich einig darüber, dass die außergewöhnlich begabte Amy ein solches Leben nicht verdient hätte. Überhaupt, wer verdiente schon so ein Leben? Und nicht wenige der Gäste verfügten schließlich ebenfalls über direkte oder indirekte Erfahrungen mit Drogen, denn schließlich bewegten sie sich alle in einer Szene, in der überdurchschnittlich häufig Rauschgift konsumiert wurde. Aber Amy, da war man sich einig, wäre diesbezüglich längst jenseits von Gut und Böse und stünde bereits mit einem Bein im Grab.
    »Ich kenne Amy sehr gut«, sagte damals auch die englische Sängerin Lily Allen, »und ich schwöre, sie ist so ganz anders als der Mensch, als der sie immer dargestellt wird. Natürlich flippt sie wegen ihrer Drogensucht manchmal aus, doch dahinter ist sie ein unheimlich cleverer Typ, eine intelligente, schlagfertige und witzige Frau, die das alles zusammenhalten kann. Bloß wird das leider übersehen.«
    Allerdings machte Amy es ihrem Umfeld (und allen, die sie liebten und schätzten) häufig sehr leicht, ihre beiden wahren Ichs zu übersehen …
    Und dann, am zweiten Tag des neuen Jahres, fühlte Amy sich schon am frühen Morgen schlecht. Kalter Schweiß rann ihr aus allen Poren, und sie begann zu zittern, als ob sie an fiebrigem Schüttelfrost leiden würde. Jetzt wurde der urlaubenden Hausgemeinschaft endlich klar, dass Amy einen Drogenvorrat eingeschmuggelt haben musste, der jetzt offenbar aufgebraucht war. Adams verständigte den Inselarzt, der Amy ruhigstellte und sie an einen Tropf mit Nährlösung anschloss.
    Bryan Adams und Mick Jagger versuchten daraufhin,
den kühnen Plan in die Tat umzusetzen. Sie organisierten einen Helikopter, der genügend Reichweite für die knapp 430 Kilometer zwischen Mustique und Antigua besaß und reservierten für Amy einen Platz in Claptons »Crossroads Rehab Center«. Adams, der Amy ja nun mehrere Tage beobachtet hatte, war der Meinung, dass diese Hauruck-Aktion Aussicht auf Erfolg haben könnte, und er war sich vor allem sicher, dass ihr Leidensdruck jetzt hoch genug war, sich auch endlich behandeln lassen zu wollen , was ja enorm wichtig war.
    Doch nach vielen stundenlangen Telefongesprächen, Faxen und E-Mails scheiterte der Rettungsplan: Denn inzwischen war (beinahe schon offiziell) durchgesickert, dass Amy im Februar fünf Grammys abräumen würde. Und es war mehr als nur unangenehm, das just zu diesem Zeitpunkt, im Vorfeld zur Verleihung dieses wertvollsten internationalen Musikpreises, in London ein kompromittierendes Video aufgetaucht war, auf dem Amy beim Crackrauchen zu sehen war. Ganz deutlich und in Farbe. Jetzt drohte Amy angesichts einer solchen Beweislage zusätzlich Ärger mit den Ermittlungsbehörden. Der Plan , den Island Records (und wohl auch Mitch und Janis) daheim in England geschmiedet hatten, sah vor, Amy unter Aufsicht zu stellen, an die kurze Leine zu nehmen und in ein Krankenhaus einliefern zu lassen.
    Amy, die auf Mustique zwei kalte Entzüge binnen drei Wochen durchgemacht hatte, landete am 14. Januar 2008 wieder in England, wurde sofort streng von der Öffentlichkeit abgeschirmt und begann neun Tage später mit der weiteren Behandlung im »Capio Nightingale Hospital« (wie der »Daily Mirror« erfahren hatte), Londons »einzigem
unabhängigem psychiatrischem Krankenhaus, das Therapien für Drogen-, Alkohol- und andere Suchtkrankheiten bzw. Abhängigkeiten, Essstörungen und weitere psychiatrische Probleme wie Depression, Angstzustände, Stress und Traumata anbietet«. So preist sich diese Einrichtung im Internet selber an. Sie liegt am Lisson Grove, nur einen Steinwurf vom Bahnhof Marylebone entfernt.
    Die Universal Music Group veröffentlichte eine Pressemeldung, in der es nüchtern hieß:
    »Sie ist zu dem Schluss gekommen, dass sie fachärztliche Behandlung benötigt, um ihre Heilung von der Drogensucht fortzusetzen (…). Sie hat ihre Zustimmung zu dem Klinikaufenthalt nach Gesprächen mit ihrer Plattenfirma, dem Management, ihrer Familie und Ärzten gegeben. «
    Dem Ernst der Lage angemessen, verzichtete Universal diesmal auf das Wörtchen »Auweia« für den Einstieg.
    Und auch über Blake

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