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Back to Paradise (German Edition)

Back to Paradise (German Edition)

Titel: Back to Paradise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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Gesicht auf einer Höhe mit meinem ist. Unsere Blicke treffen sich. »Nein, tut es nicht.«
    Ich muss den Spieß umdrehen, oder ich verliere alles, was ich Maggie und mich betreffend an Kontrolle noch habe. Meine Entschlossenheit, sie wegzustoßen, ist auch so schon schwach genug. Ich lege besser noch eine Schippe drauf und kehre den Typen raus, der ich ihrer Meinung nach inzwischen bin.
    »Beugst du dich absichtlich so weit vor?«, frage ich und deute auf ihre Brust. »Denn ich habe gerade einen verdammt guten Blick auf deine Titten.«

 
    6 Maggie
    Als ich Caleb das sagen höre, richte ich mich auf und verschränke die Arme vor der Brust, um weiteres Glotzen zu unterbinden. »Du bist widerlich«, flüstere ich und hoffe, niemand sonst hat seinen krassen Kommentar gehört.
    »Danke«, antwortet er.
    Ich lasse mich unter die Bettdecke gleiten, nicht bereit, Caleb einen weiteren Blick zu gönnen. »Dann verblute halt, ist mir doch egal.«
    »Möchtest du dein Handtuch wiederhaben?«, fragt er, das großspurige Gehabe bis zum Anschlag aufgedreht. Wieso macht er das? Die eine Minute habe ich das Gefühl, sein wahres Ich zu spüren, den Caleb, den ich einst kannte, und in der nächsten benimmt er sich wie der Großkotz, für den alle ihn halten sollen.
    »Nein.«
    »Hört ihr zwei gefälligst endlich auf zu flirten?«, mischt Trish sich ein. »Entweder gebt ihr endlich zu, dass ihr aufeinander steht, oder ihr geht jetzt schlafen. Oder beides.«
    »Ich stehe nicht auf ihn«, verkünde ich.
    »Das war mal anders«, höre ich Caleb aus dem Bett neben mir unterdrückt murmeln.
    »Vor ewigen Zeiten. Habe ich dir nicht erzählt, dass ich mich weiterentwickelt habe?«, murmle ich zurück.
    »Geh schlafen, Maggie«, sagt Caleb grob. »Du wiederholst dich.«
    Ich wende ihm den Rücken zu. Dann bestehe ich eben immer wieder darauf, dass es vorbei ist. Und wenn schon. Es ist die Wahrheit. Wenn ich total ehrlich bin, sehnt sich ein Teil von mir vermutlich immer noch nach den Zeiten, als wir zusammen waren. Aber ich weiß, Caleb ist das Letzte, was ich in meinem Leben gebrauchen kann, und es ist offensichtlich, dass er, was das angeht, meiner Meinung ist. Er versucht, mich wegzustoßen, indem er mich ständig aufstachelt, und hat seine Sache bisher wirklich ganz fantastisch gemacht.
    Als mein Körper sich endlich entspannt und ich das Gefühl habe, langsam einzudösen, beginnt Trish wieder zu schnarchen.
    Ich werfe einen Blick zu Caleb rüber. Er liegt auf dem Rücken, in ein zerknülltes Laken gewickelt, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Offensichtlich schläft er nicht. Als spüre er meinen Blick auf sich ruhen, dreht er den Kopf, um mich anzusehen. Die Betten stehen nicht weit voneinander entfernt, und wenn ich die Hand ausstrecken würde, könnte ich seine nackte Schulter berühren.
    Er seufzt und schüttelt leicht den Kopf, dann wendet er den Blick ab. Ich drehe mich auf den Rücken und konzentriere mich auf das Quietschen der Sprungfedern über mir, während ich mich frage, wie ich bloß in diesen Schlamassel geraten bin. Als ich den Anruf von meinem Physiotherapeuten bekam, der mich fragte, ob ich an dem Programm teilnehmen wolle, hatte ich echt das Gefühl, es sei die Chance, mit diesem Kapitel meines Lebens abzuschließen. Ich dachte, wenn ich meine Erfahrungen mit anderen teilte, anstatt meine Gefühle in mich hineinzufressen, könnte ich den Unfall zu einem Teil meiner Vergangenheit machen und wäre endlich fähig, mich auf die Zukunft zu freuen.
    Ich wünschte, Caleb ginge es ebenso, und er wäre in der Lage, unsere hässliche Vergangenheit hinter sich zu lassen. Um ehrlich zu sein, glaube ich jedoch, dass er nicht darüber hinwegkommen wird, ehe er die Wahrheit nicht offenbart hat.
    Die Wahrheit.
    Er hat keine Ahnung, dass ich es weiß. Ich war so oft in Versuchung, ihm zu sagen, dass ich die Wahrheit kenne: dass nicht er mich mit jenem Auto angefahren hat. Aber das kann ich nicht. Er hat offenbar einen Grund dafür, die Scharade aufrechtzuerhalten.
    Ich zwinge mich, einzuschlafen und zu vergessen, dass Caleb neben mir liegt.
    Am Morgen, als ich den Schotterweg von den Duschräumen zurück zu unserer Hütte gehe, entdecke ich Lenny, der tief und fest auf einem Rasenstück schläft. Er schnarcht so laut, dass es über das gesamte Campgelände schallt. Ich unterdrücke ein Lachen. Was das Schnarchen angeht, könnte er Trish locker den ersten Rang ablaufen.
    Damon wartet in der Hütte auf uns. »Kann mir jemand sagen,

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