Back to Paradise (German Edition)
Calebs Behauptungen wahr oder falsch seien … er stand einfach da, während Tränen mein Gesicht hinunterliefen und ich sie mit dem Handrücken abwischte.
Calebs kleine Show heute Morgen war jenseits von Gut und Böse.
Er hat gelogen.
Er hat die Wahrheit verdreht.
Er hat mich verhöhnt, und er hat jedwede Beziehung verhöhnt, die wir einmal hatten.
Seine Andeutungen darüber, was in Mrs Reynolds Pavillon zwischen uns gewesen ist, war zu viel für mich. An diesem Abend haben Caleb und ich kostbare intime Momente miteinander geteilt, an die ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde. Es war perfekt, von den glitzernden Lichterketten, mit denen er den ganzen Pavillon geschmückt hatte, bis hin zu den romantischen Küssen, die er mir gab, nachdem ich mich in seinen Armen langsam zur Musik gewiegt hatte. Er behandelte mich, als wäre ich das einzige Mädchen auf der Welt, das ihm etwas bedeutete, und das einzige Mädchen, mit dem er je würde zusammen sein wollen.
Heute Morgen hat er meine Erinnerung an jenen Abend für immer befleckt.
Gott sei Dank hat Damon Caleb angewiesen, sich auf den Beifahrersitz zu setzen. Ich glaube, er ist im Moment nicht gerade gut auf Caleb zu sprechen. Das bin ich auch nicht.
Wir parken vor der Dixon Hall, einem Studentenwohnheim der Freeman-Universität. Sie liegt gegenüber einer Bibliothek aus Backsteinen, deren Fenster vom Boden bis zur Decke reichen.
Damon führt uns in eine Wohnung im ersten Stock des Hauses. Sie hat eine Küche mit einem Esstisch und ein Wohnzimmer, in dem zwei Sofas stehen. »Mädchen in das Schlafzimmer«, sagt Damon und deutet auf eine Tür, »Jungs in das andere.« Er grinst, als er seinen Koffer in das dritte Schlafzimmer wirft. »Ich bekomme ein Zimmer für mich allein.«
»Wie lange bleiben wir hier?«, fragt Matt.
»Das wird für eine Weile unsere Basisstation sein«, erläutert Damon ihm. »Wir werden von hier aus Tagesausflüge machen.«
»Mein Gesicht tut weh«, beklagt sich Lenny. »Und es juckt.« Mit all der Creme, die die Krankenschwester ihm auf den Sonnenbrand und die Mückenstiche geschmiert hat, sieht er aus wie ein Pantomime. Er geht zu Trish und hält sein Gesicht dicht vor ihres. »Kratz mich.«
Trish grinst ihn fies an. Es macht den Eindruck, als wür de sie lieber sterben, als sein cremebedecktes Gesicht zu berühren. »Geh mir aus den Augen, du Freak.«
»Das reicht, ihr zwei«, sagt Damon streng. »Trish, ich habe genug davon, dass du andere beschimpfst. Lenny, wenn es dich juckt, kratz dich bitte selber.«
Erin sieht aus, als würde allein der Anblick von Lennys cremebedecktem Gesicht sie zum Würgen bringen.
Lenny geht zum Fenster hinüber, von dem aus man einen Blick auf den Rasen des Innenhofes hat. »Das musst du dir ansehen, Caleb! Da liegen lauter heiße College-Bräute in Bikinis.«
Ohne zu reagieren, marschiert Caleb mit seinem Matchbeutel ins Zimmer der Jungs.
»Bezieht eure Zimmer, Leute«, sagt Damon, der auf dem Weg in sein eigenes ist. »Ich möchte in einer halben Stunde ein Gruppengespräch abhalten.«
»Na toll«, murmelt Caleb sarkastisch von der Tür des Jungenzimmers aus. »Genau das, was ich brauche.«
Damon fährt herum. »Du brauchst es. Und ehe du mich bittest, dich ausklinken zu dürfen – du wirst daran teilnehmen wie alle anderen auch.« Sein Tonfall macht deutlich, dass dies nicht verhandelbar ist.
Trish, Erin und ich wählen unsere Betten im Mädchenzimmer aus.
»Warum bist du die ganze Zeit so schweigsam, Erin?«, möchte Trish wissen.
Erin zuckt mit den Schultern, während sie ihren Koffer auspackt und ihre Sachen in den schmalen Kleiderschrank hängt.
»Du weißt schon, dass es bei diesem Trip darum geht, seine Erfahrungen mit anderen zu tauschen, oder? Was hast du gemacht, abgesehen davon, dir zu viele Tattoos stechen zu lassen?«
Erin antwortet nicht. Sie müht sich mit einem T-Shirt ab, das sie zu falten und in eine der Schubladen zu legen versucht.
»Lass sie in Ruhe, Trish«, sage ich. »Sie wird reden, wenn sie bereit dazu ist.«
»Okay, wenn es so laufen soll, bitte sehr«, sagt Trish und lässt das Thema fallen. »Aber nur damit du es weißt, ich werde nicht so tun, als wäre ich deine neue beste Freundin, solange du die Karten nicht auf den Tisch legst.«
Ich denke schon, Erin wird schweigen wie gewöhnlich, doch dann lässt sie die Hände sinken und dreht sich zu uns um. Ihre Augen schimmern feucht, als müsste sie die Tränen zurückhalten.
»Mein Freund sitzt
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