Back to Paradise (German Edition)
Schultern. Ich spüre die Wärme seiner nackten Haut durch meine Kleidung. In der Vergangenheit hätte ich alles dafür gegeben, dass Caleb seinen Arm um mich legt. Aber nicht in diesem Moment.
»Du hast eine Fahne«, lasse ich ihn wissen und stoße ihn von mir weg. »Und falls du Hilfe mit deinem Reißverschluss brauchst, hast du das falsche Mädchen gefragt.«
Er stolpert hinter mir her in die Wohnung und lässt sich auf eins der Sofas fallen. »Also bist du das falsche Mädchen für mich, aber das richtige für Matt?«, fragt er.
»Halt die Klappe, Caleb. Matt ist bloß ein Freund.«
»Das sehe ich anders. Ich glaube, du hast was mit ihm angefangen.«
»Meine Beziehungen gehen dich nichts an. Und nur, weil ich mit einem Jungen rede, heißt das nicht, dass ich etwas mit ihm angefangen habe.«
»Sicher. War mir klar.« Er blickt sich irritiert um. »Warte mal, wo ist eigentlich der Rest unserer kleinen gestörten Gruppe?«
»Im Kino.«
»Wieso bist du nicht bei ihnen?«
Wie aufs Stichwort schießt ein stechender Schmerz von meinem Knöchel aus meine Wade hinauf. Ich würde ja hörbar Luft holen, aber ich kann auf Calebs Mitleid verzichten. »Ich muss mein Bein ausruhen.«
Er klopft auf das Kissen neben sich. » Entspann dich und setz dich neben mich.«
Calebs Haare stehen in alle Richtungen ab und dieser verdammte Reißverschluss steht immer noch offen und erinnert mich daran, was er vorhin mit dem Mädchen getrieben hat. Das Problem ist nur, dass er trotzdem heiß aussieht. Meine Oberlippe kräuselt sich bei dem Gedanken an ihn und das andere Mädchen. »Nein.«
»Komm schon, nur für eine Minute.«
Seine Augen stehen auf Halbmast, und er versucht, verletzbar und unschuldig zu erscheinen, aber ich weiß es besser.
»Du solltest wahrscheinlich ins Bett gehen, ehe Damon dich betrunken oder auf Droge erwischt«, eröffne ich ihm.
»Setz dich eine Minute zu mir, dann verschwinde ich in meinem Zimmer, und du siehst den ganzen Abend nichts mehr von mir. Versprochen.« Er fummelt an seinem Hosenschlitz rum und macht endlich Reißverschluss und Hosenknopf zu. Dann lehnt er den Kopf zurück ans Sofa. »Und nur damit du’s weißt, ich habe keine Drogen genommen. Ich hätte gekonnt, hab’s aber nicht getan. Wollte nicht so enden wie meine Mom«, murmelt er.
Das ist das erste Mal, seit wir zu dieser Fahrt aufgebrochen sind, dass ich ihn über seine Familie reden höre. Ich nehme eine gewisse Traurigkeit in seiner Stimme wahr, was ihn noch verletzbarer erscheinen lässt.
Ich stehe direkt vor ihm, fest entschlossen, die Vernünftige von uns beiden zu sein. »Du hast getrunken. Versuch nicht, es zu leugnen.«
Seine Lippen verziehen sich zu einem kleinen Lächeln. »Ja, ich habe getrunken. Fühlt sich gut an, nicht über … über alles nachdenken zu müssen.«
Ich zögere. Caleb so nahe zu sein, ist keine gute Idee. »Ich sollte dich bei Damon melden.«
»Ja, solltest du.«
Ich seufze. »Aber das werde ich nicht.«
»Wieso nicht, Mags? Kann es sein, dass du tief in deinem eiskalten Herzen doch noch etwas für mich empfindest?«
Er streckt die Hand aus und zieht mich zu sich. Da ich sowieso nicht besonders sicher stehe, stolpere ich vorwärts, doch er umfängt meinen Körper mit einem Arm und lässt mich langsam auf das Sofa gleiten, bis ich darauf liege. Unter ihm.
»Ignorier diese Frage«, sagt er.
Mein Verstand befiehlt mir, unter ihm hervorzukrabbeln und lieber Abstand zu wahren, aber mein Körper hört nicht auf meinen Verstand. Mein Körper hat einen eigenen Willen. Ich sehe hoch in Calebs leuchtende aquamarinblaue Augen. Ihr brennender Blick konzentriert sich vollkommen auf meine Lippen und erinnert mich an das erste Mal, als wir uns küssten, damals in Paradise. Es war im Park, unmittelbar nachdem er mich in seinen Armen gehalten hatte, während ich weinte.
Ich schwöre, die Luft um uns herum wird dichter, sie umschließt uns wie eine dunkle Wolke. Ich nehme nichts mehr wahr, außer dem Geräusch unseres Atems. Ich vergesse alles andere und erlaube mir zu genießen, ihm wieder so nahe zu sein.
Er streicht mir das Haar mit unerwarteter Sanftheit aus dem Gesicht, seine Fingerkuppen streicheln leicht meine Wange. Ich halte meine Hände fest an den Körper gepresst, da ich befürchte, mich in der Realität wiederzufinden, wenn ich auch nur einen Muskel rühre.
Caleb verlagert sein Gewicht und kommt näher. »Maggie, wünschst du dir das hier ebenso sehr wie ich?«, fragt er, das Gesicht dicht vor
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