Back to Paradise (German Edition)
Highschool abgeschlossen und ich spreche nicht mehr als ein paar Brocken Spanisch.«
»Du könntest deinen Abschluss an der Abendschule nachholen und dich um einen Studienplatz bewerben.«
Ich schüttle den Kopf. Als wäre das zu diesem Zeitpunkt überhaupt eine Option. Ich bin ein hoffnungsloser Fall mit einer bemitleidenswerten, düsteren Zukunft und kaum einem Penny in der Tasche. »Oh, klar, dann könnten wir heiraten und auf meinem fliegenden Teppich in den Sonnenuntergang schweben und die magische Lampe in meinem Matchbeutel reiben. Vielleicht könnten wir sogar ein Schloss in Spanien kaufen, in dem wir dann glücklich bis an unser Ende leben.«
Als mein Vater meine Mutter heiratete, machte er seinen Facharzt in Zahnmedizin, und sie war die Präsidentin des Frauenkomitees der Hilfreichen Engel . Ihr ganzes Leben war strategisch geplant, bis zu dem Tag, an dem ich verhaftet wurde und im Gefängnis landete. »Meine Mom würde sich ins Hemd machen, wenn sie diese Unterhaltung hören könnte.«
»Ich wollte dir das schon früher sagen, aber ich wusste nicht, wie. Caleb, deine Mom war in einer Entzugsklinik, als ich zu Re-Start aufgebrochen bin.«
Mein Körper wird völlig starr. »Ich will nicht über sie reden. Ich will überhaupt nicht über meine Familie reden.«
Als die Glocke über der Tür des Diners klingelt, drehe ich mich um und sehe nach, welcher Eigenbrötler Petes nächster Gast sein wird. Ein hünenhafter schwarzer Kerl kommt auf uns zu.
Damon.
Ich bin im Arsch.
Ich schüttle frustriert den Kopf und sehe sie an. »Sag, dass du das nicht getan hast.«
»Habe ich aber.« Sie hält ihr Handy hoch. »Ich hatte dich im Verdacht, einfach davonzulaufen und mich hier sitzen zu lassen.«
Verflucht noch mal, ich fasse es nicht. »Du hast mich ans Messer geliefert. Was ist aus deiner verzweifelten Bitte geworden, Entscheidungen gemeinsam zu treffen?«
»Du hast dich nicht gerade vernünftig verhalten, Caleb«, versucht sie, mir einzureden. Ihre Stimme ist viel zu ruhig, so als spräche sie mit einem kleinen Kind. Oder einem Verrückten.
»Vielleicht hast du da was falsch verstanden. Ich habe gesagt, du wärst nicht fähig, vernünftige Entscheidungen zu treffen.«
Während ich Damon auf uns zukommen sehe, überlege ich, wie ich hier wieder rauskomme.
Damon lässt sich neben mir auf die Bank gleiten und blockiert damit meinen Fluchtweg. »Wie schlagt ihr zwei Re-Start -Ausreißer euch so?« Er mustert meinen Teller mit dem zur Hälfte gegessenen Essen. »Komm schon, Mr Becker, iss auf. Du wirst deine Kräfte für den arbeitsreichen Tag brauchen, der vor uns liegt.«
Ich berühre weder mein Essen noch sehe ich Damon an. Ich halte den Blick unverwandt auf Maggie gerichtet.
»Du wolltest mich zurück zum Wohnheim bringen und dann wieder fortgehen.« Sie wirkt unsicher und besorgt. Gut. Ich will, dass sie leidet. Sie hat mich hintergangen. »Ich konnte dich nicht wieder weglaufen lassen«, sagt sie.
»Es ist so viel besser, mich hinter Gitter zu bringen, stimmt’s?«
»Das habe ich damit nicht gemeint. Du kannst nicht einfach vor den Menschen davonlaufen, denen du etwas bedeutest.«
»Wenn ich dir etwas bedeuten würde«, sage ich mit zusammengebissenen Zähnen, »würde mein verdammter Eingliederungscoach jetzt nicht neben mir sitzen.«
Die Kellnerin kommt, um Damons Bestellung aufzunehmen. »Ich nehme einen Kaffee und, hm, bringen Sie mir einfach eine Portion von dem, was die beiden hier bestellt haben«, sagt er zu ihr.
Ich starre aus dem Fenster wie der alte Mann in seiner Nische. Jetzt weiß ich, wie er sich fühlt; wie es ist, das Hier und Jetzt vergessen zu wollen. Warum versteht Maggie meine Situation nicht? Kapiert sie nicht, dass ich mein letztes bisschen Ehre verloren habe, als ich damit herausgeplatzt bin, dass ich nicht derjenige war, der sie angefahren hat?
Scheiße.
Ich muss weit weg von der Wahrheit, weit weg von meiner Vergangenheit. Ich brauche einen Neuanfang.
Bloß, dass es so etwas wie einen Neuanfang nicht gibt, nicht wenn ständig Leute aus deiner Vergangenheit auftauchen und dich verfolgen und dir damit deine Fehler noch mehr unter die Nase reiben. Ich dachte, ich hätte Leah etwas Gutes getan, als ich ihre Schuld auf mich nahm, und was habe ich dafür bekommen? Ich wurde nicht als Held gefeiert, als ich nach Hause kam, so viel steht fest. Die Lügen beginnen sich mit der Wahrheit zu vermischen und Maggie steckt mittendrin in dem ganzen Schlamassel.
»Na schön, ihr
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