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Back to Paradise (German Edition)

Back to Paradise (German Edition)

Titel: Back to Paradise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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lächelt.
    »Das wäre toll.«
    »Deine Mutter ist eine herzensgute Frau. Sie möchte dich nur beschützen.«
    »Ich weiß.« Ich wische einen unsichtbaren Fussel weg, als ich den Blick auf meine Jeans senke. Früher fand ich es blöd, dass Lou etwas mit meiner Mom hat. Aber jetzt kann ich nicht anders, als dankbar zu sein, dass es ihn in ihrem Leben gibt. Und in meinem. »Ich weiß nicht, ob ich dir das je gesagt habe, aber meine Mom ist wie ausgewechselt, seit sie mit dir zusammen ist. Sie braucht dich.«
    Das zaubert ein Lächeln auf sein Gesicht. Er räuspert sich und sagt: »Ich wollte dich das schon eine ganze Weile fragen, aber ich habe es nicht geschafft, meinen Mut zusammenzunehmen, ehe du zu deiner Re-Start -Fahrt aufgebrochen bist. Und wo du nun schon mal da bist …«
    Er räuspert sich erneut.
    »Ich würde deine Mutter gerne bitten, meine Frau zu werden. Wärst du damit einverstanden, Maggie?«

 
    25 Caleb
    Ich gehe auf unser Haus zu, das größte in der ganzen Nachbarschaft. Maggies Haus gleich nebenan wirkt dagegen wie eine Zwergenbehausung.
    Ich folge dem Pfad aus roten Backsteinen, den mein Vater und ich vor drei Jahren verlegt haben, bis zur Haustür. Das Haus kommt mir vertraut vor und doch … in mancherlei Hinsicht völlig fremd. Ich bemerke, wie die Farbe von der Holzverkleidung blättert. Eine der Dachrinnen hat sich gelöst und im Vorgarten wachsen keine Blumen. Meine Mom hat jeden Sommer welche gepflanzt. Sie hat gesagt, dadurch würde aus einem Haus erst ein Zuhause.
    Sie hatte recht.
    Ich hole tief Luft und konzentriere den Blick auf die Haustür.
    Wie kommt man zurück nach Hause, nachdem man weggelaufen ist? Wenn ich die Tür aufmache und einfach hineinspaziere wie früher, werden sie mich für einen Eindringling halten. Einen Fremden.
    Werden sie mich wie einen Fremden behandeln, sobald sie einen Blick auf mich geworfen haben?
    Ich gucke zur Straße zurück und frage mich, ob ich den Rückzug antreten und das mit dem Nachhausekommen vergessen sollte. Ich müsste einfach nur den gleichen Weg zurückgehen und wieder verschwinden. Niemand würde es je erfahren, und es wäre einfacher, als sich mit dem Drama auseinanderzusetzen, das mir bevorsteht. Aber zu verschwinden wäre feige.
    Ich bin kein Feigling.
    Jedenfalls nicht mehr.
    Ich nehme den Matchbeutel von der Schulter und drücke auf die Klingel. Mein Puls schlägt eine Million Mal die Sekunde, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Verschiedene Szenarien, wie meine Eltern und meine Schwester reagieren könnten, schießen mir durch den Kopf.
    Ich höre Schritte. Ist es meine Mom, mein Dad oder Leah? Ich habe keine Zeit, lange darüber nachzugrübeln, weil die Tür aufgeht und meine Schwester vor mir steht.
    Meine Zwillingsschwester.
    Diejenige, für die ich ins Gefängnis gegangen bin. Sie hat immer noch schwarz gefärbte Haare, hellbraun an den Wurzeln, aber ihre Kleider sind nicht mehr so ausgeflippt wie damals, als ich ging. Anstatt Jeans, von denen Ketten baumeln, trägt sie ganz normale Jeans. Ihr T-Shirt ist schwarz, passend zu ihren Haaren.
    Das letzte Mal, als ich sie gesehen habe, sah sie aus wie der Tod. Ihre Haare waren schwarz, ihre Fingernägel waren schwarz und ihre Stimmung passte zu ihren schwarzen Klamotten. Zuerst fand ich es unheimlich, dann hat es mich angepisst. Ich war derjenige, der im Gefängnis gewesen war, und sie hatte ein leichtes Leben zu Hause geführt. Wie konnte sie es wagen, zum Einsiedler zu werden und ihr Äußeres dermaßen zu verändern und zu leben wie ein Zombie? Sie hatte kein Recht …
    Wenigstens sind ihre Fingernägel nicht mehr schwarz lackiert und sie trägt weder schwarzen Eyeliner noch Lippenstift. Das ist eine deutliche Verbesserung.
    Mein Hals wird im selben Moment trocken, als ihre Augen sich mit Tränen füllen.
    »Caleb«, sagt sie quiekend. »Du bist zurückgekommen.«
    »Zumindest für eine Weile«, bringe ich heraus.
    Als ich aus dem Knast nach Hause gekommen bin, hat Leah sich in meine Arme geworfen und mich fest an sich gedrückt. Nicht so dieses Mal. Sie wahrt definitiv ihren Abstand. Hält sie mich für einen Geist, oder glaubt sie, ich verschwände plötzlich wieder, wenn sie mich berührt?
    »Maggie hat gesagt, sie würde dich drängen, nach Hause zu kommen, aber ich habe ihr nicht geglaubt.« Ihre Arme hängen steif herunter. »Ich kann nicht fassen, dass du hier bist.«
    »Tja, glaub es mal lieber.« Ich verrenke mir den Hals, um zu sehen, ob noch jemand anders zu

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