Back to Paradise (German Edition)
Hause ist. »Also, äh … kann ich reinkommen?«
Sie öffnet die Tür weiter und weicht zurück. »Ja«, sagt sie langsam. »Ähm, Dad ist nicht zu Hause.«
»Wo ist er?«, frage ich, als ich über die Schwelle trete.
Leah beginnt, nervös an einem Fingernagel zu kauen. »Er ist Mom besuchen gefahren.«
»Mom besuchen? Macht sie gerade einen Entzug?« Oh, verdammt. Vielleicht ist es schlimmer, als ich dachte.
»Schon eine Weile. Es ist nicht das erste Mal.«
Ich atme langsam aus. »Also gut.« Ich kann damit umgehen, aber … »Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?«
»Zum Beispiel?«
»Ich weiß es nicht, Leah.« Meine Nerven sind zum Zerreißen angespannt und ich brauche Antworten. Wird sie mir die geben? »Kommt Dad einigermaßen klar? Wie lautet deine Story im Moment?« Mann, wieso habe ich das gesagt? Ich will mich nicht schon fünf Minuten, nachdem ich angekommen bin, mit ihr streiten. »Vergiss die letzte Frage.«
Leah öffnet den Mund, um etwas zu sagen, schließt ihn dann aber wieder.
»Ich habe einen Freund eingeladen, bei uns zu pennen«, sage ich.
»Wen?«
»Sein Name ist Lenny. Falls ein Typ, der einen Haarschnitt braucht und ein grünes T-Shirt trägt, auf dem I’m your Daddy steht, an der Tür klingelt, kannst du davon ausgehen, dass er es ist.« Ich konnte Lenny nicht auf der Straße lassen. Wenn er sich mal nicht voll ins Zeug legt, ein Riesenarschloch zu sein, ist er gar nicht so abartig. Er hat sogar darauf bestanden, mir ein paar Stunden zu geben, die Bekanntschaft mit meiner Familie zu erneuern, ehe er dazustößt.
Ich schnappe mir meinen Beutel und steuere auf die Treppe zu.
»Wo gehst du hin?«, fragt Leah, unüberhörbare Panik in der Stimme.
»In mein Zimmer.«
»Warte!«, ruft Leah, aber da ist es schon zu spät.
Ich öffne die Tür zu meinem Zimmer. Oder zu dem, was einmal mein Zimmer war. Es ist zu einem Büro umfunktioniert worden. Kein Bett, keine Vorhänge, kein Schrank voller Klamotten. Wow, sie haben sogar meine Pokale entsorgt. Nirgendwo ein Zeichen von mir.
In acht Monaten ist jeder Beweis meiner Existenz ausgelöscht worden.
In dem Moment wird mir klar: Hierher zurückzukommen war der größte Fehler meines Lebens.
26 Maggie
Meine Mutter heiratet. Na ja, sie wird heiraten, nachdem Lou irgendwann an diesem Wochenende um ihre Hand angehalten hat.
Ich nehme mir etwas Briefpapier und gehe rüber zum Paradise Park. Ich habe vor, einen Brief an Vanessa zu schreiben. Ich möchte nicht, dass sie denkt, ich hätte mein Versprechen vergessen.
Ich sitze an den Stamm des großen Baumes gelehnt, unter dem Caleb und ich uns das erste Mal geküsst haben. Hier fühle ich mich mit mir im Reinen und frage mich, ob es Caleb in Arizona, oder wo immer er auch sein mag, gut geht.
Ich schreibe über die Re-Start -Fahrt und erzähle Vanessa, wie Lou mich um Erlaubnis gebeten hat, meine Mom zu heiraten. Eigentlich wollte ich ihr nur ein paar Zeilen schreiben, aber am Ende wird daraus ein ganzer Roman. Ich berichte ihr von Caleb und Trish und Lenny … Als ich schließlich fertig bin, füllt mein Geschreibsel die Vorder-und Rückseite von drei Seiten.
Kaum dass ich wieder zu Hause bin, ruft Matt an. Er ist höllisch aufgeregt, seine Freundin bald wiederzusehen.
»Ich brauche dich als Puffer«, sagt Matt. »Becca hat sich einverstanden erklärt, morgen mit mir auszugehen. Ich brauche dich dabei.«
»Ich werde nicht das fünfte Rad am Wagen sein, Matt.« Das ist das Letzte, was ich möchte.
»Seit dem Unfall war die Beziehung mit Becca schwierig. Ich weiß, ihr zwei werdet euch verstehen. Komm schon, Maggie. Du musst mir helfen, das Eis zu brechen. Bitte, bitte. Ich weiß, du fliegst erst in ein paar Wochen nach Spanien. Was treibst du sonst, außer Caleb hinterherzutrauern?«
»Ich trauere ihm nicht hinterher.«
Er lacht. »Okay, was hast du unternommen, seit du wieder zu Hause bist?«
»Ich habe meine Tasche ausgepackt.«
»Und? Du bist seit fast einer Woche zu Hause.«
»Und ich habe mir Mrs Reynolds’ Narzissen angesehen.«
»Klingt, als hättest du verdammt viel Spaß. Und?«
»Und ich habe gerade einen Brief geschrieben.«
Matt lacht wieder. »Ja, ich sehe schon, du führst ein aufregendes Leben. Es überrascht mich, dass du überhaupt Zeit findest, mit mir zu telefonieren.«
Na schön, vielleicht hat Matt ja recht. Ich sollte morgen mit ihm und Becca ausgehen und mir beweisen, dass ich nicht in der Vergangenheit lebe.
»Also gut«, sage ich zu
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