Back to Paradise (German Edition)

abzulenken. Ich habe den Eindruck, jede Minute, die mein Verstand nicht beschäftigt ist, schleicht er sich in meine Gedanken.
    Wie jetzt. Während ich mich amüsiere – und zwar viel mehr, als ich erwartet hätte –, frage ich mich, ob Caleb seinen Arm um mich legen würde, so wie Matt seinen Arm um Becca gelegt hat, wenn wir miteinander ausgehen würden. Und die Art, wie sie ihn von unten her ansieht, erinnert mich an …
    »Ich wette, dein Bein war steif«, sagt Robert.
    Na schön. Zurück zum Hier und Jetzt. Hör auf, an Caleb zu denken.
    Ich rolle mit den Augen. »Du bist nicht im Dienst. Denk daran, heute Abend bist du mein Date und nicht mein Therapeut.« Meine Finger malen Anführungszeichen in die Luft, als ich das Wort Date sage.
    »Sie hat sich auf der Fahrt über Steifheit beklagt«, wirft Matt ein. Er hebt die Hände, als ich »Verräter« murmle. »Ich mein ja bloß.«
    Robert schiebt seinen Stuhl zurück und sagt: »Gib mir dein Bein, Maggie.«
    Ich pruste genervt und lege mein Bein auf sein Knie. »Dem geht es gut. Mir geht es gut.«
    »Beuge es für mich.«
    Ich gucke zu Becca und Matt auf der anderen Tischseite rüber, während ich das Bein beuge. »Lieber du als ich«, sagt Matt grinsend.
    »Müssen alle Frauen, mit denen du ausgehst, eine Untersuchung über sich ergehen lassen?«, frage ich Robert, als er mein jeansbedecktes Bein in seine Hand nimmt und zusieht, wie ich es beuge.
    »Nein«, er zwinkert mir zu. »Das ist das erste Mal für mich.«
    Wenn es irgendein anderer Typ wäre, würde das Zwinkern billig wirken, aber ich wette, Robert hat es vor dem Spiegel geübt, bis es lässig aussah.
    Ich ziehe eine Augenbraue hoch und sage: »Ich falle nicht auf deinen Charme herein.«
    »Echt? Warte, lass es mich noch mal versuchen.« Er zwinkert mir ein zweites Mal zu.
    »Nö, funktioniert bei mir nicht. Abgesehen davon ist es echt unangebracht«, eröffne ich ihm. Ich mache Witze und er weiß es. Er hat mich in der Vergangenheit so gequält, dass ich finde, es ist nur fair von mir, den Gefallen zu erwidern. »Ich bin deine Patientin.«
    »Nein, nicht mehr. Bist du nicht. Du hast die Physiotherapie abgebrochen. Du bist Freiwild.«
    »Bäh, du bist viel zu alt.«
    »Ich bin vierundzwanzig. Wie kann das zu alt sein?«
    »Ich glaube, du hast schon ein paar graue Haare, Robert.«
    Roberts Mund klappt weit auf und seine Hand fährt zu seinen perfekten Haaren. »Habe. Ich. Nicht.«
    »Um, Maggie?«, sagt Matt, dann hustet er ein paar Mal. »Ich glaube, der Mann, den du wirklich willst, ist gerade zur Tür hereinspaziert.«

 
    29 Caleb
    Ich versuche, so zu tun, als sei es keine große Sache für mich, Maggie mit einem anderen zu sehen. Ich wollte sie schon die ganze Zeit anrufen, seit ich wieder da bin. Ich hätte sie anrufen sollen. Das habe ich nicht und jetzt zieht sie mit einem Typen um die Häuser. Sie hat ihr Bein über sein Knie ausgestreckt, ihre Wade ruht in seiner schleimigen Hand.
    Fuck, was geht hier ab?
    Weiß der Typ, dass sie vor einer Woche mit mir im Bett gelegen hat?
    Als Maggie in meine Richtung schaut, nimmt sie ihr Bein hastig vom Schoß des Typen.
    »Maggie! Matt!« Lenny brüllt praktisch quer durch den Raum. Er steht neben mir und wedelt mit den Armen, als sei er auf einer einsamen Insel gestrandet und versuche, ein vorbeikommendes Schiff auf sich aufmerksam zu machen. Niemandem hier im Raum entgeht seine Anwesenheit, so viel steht fest.
    Matt bedeutet uns, rüberzukommen.
    Er schüttelt mir die Hand, als ich bei ihm bin. »Caleb und Lenny, das ist meine Freundin Becca, und das ist Robert, unser Physiotherapeut.«
    Robert streckt die Hand aus und schüttelt meine, dann Lennys. Ich gebe ihm einen festen Händedruck, damit er weiß, dass mit mir zu rechnen ist. Der Typ trinkt Bier und sieht aus, als sei er einem GQ -Magazin entsprungen. Ist das der Typ Mann, nach dem sie sucht? Jemand, der älter ist und schicke Klamotten trägt?
    »Was machst du hier?«, fragt Maggie total perplex.
    »Ich bin zurückgekommen.«
    »Warst du schon bei Leah und deinem Vater?«
    »Ich wohne bei ihnen.« Ich zögere. »Für den Moment. Lenny hatte ein paar Probleme mit seiner Mom, deshalb wohnt er auch bei uns.«
    Ich versuche, in ihrer Miene zu lesen, aber es gelingt mir nicht. Den Typen, mit dem sie hier ist, scheint es zu amüsieren, dass ich hier bin. Hat sie ihm von mir erzählt? Interessiert es sie überhaupt einen Scheiß, dass ich wieder da bin, oder hat sie mich nur um meiner Eltern und