Back to Paradise (German Edition)

Schwester willen so bekniet, nach Paradise zurückzukommen?
    »Warum setzt ihr euch nicht zu uns?«, schlägt Robert vor.
    Nette Methode, Salz in die Wunde zu streuen, Dude. Er hat keinen blassen Schimmer, dass ich mich auf ihn stürzen werde wie ein Pitbull, falls er versucht, Maggie in meiner Gegenwart die Zunge in den Hals zu stecken. »Nein, danke.«
    Lenny entdeckt einen freien Tisch nicht weit entfernt und marschiert zu ihm rüber.
    »Wir reden ein andermal«, sage ich zu Maggie. Ich folge Lenny und lasse mich auf einen der Stühle fallen.
    Als wäre der Abend nicht schon schlimm genug, spazieren meine alten Highschoolfreunde zur Tür herein. Ich entdecke meinen ehemals besten Freund Brian Newcomb sofort, den Kerl, der was mit Kendra angefangen hat, während ich noch mit ihr zusammen war. Sie schlief mit uns beiden und ich hatte keine Ahnung. Brian wusste es, aber er hatte zu viel Schiss, es mir zu sagen.
    Bei ihm sind Tristan und Drew. Wir vier waren zusammen in der Ringermannschaft. Befreundet waren wir schon seit der Grundschule. Als ich aus dem Gefängnis entlassen wurde, hat Drew sich wie ein dreistes Arschloch aufgeführt, und Tristans Mom befahl mir, mich von ihrem Sohn fernzuhalten. Tristan hatte nicht viel dazu zu sagen.
    Ich versuche, die Jungs nicht zu beachten, und mich stattdessen auf den Schwachsinn zu konzentrieren, der aus Lennys Mund quillt. Ich glaube, er erinnert sich gerade wehmütig daran, wie er Trish in den See geschmissen hat. Aber ich höre ihm nur mit halbem Ohr zu, weil ich aus dem Augenwinkel sehe, wie Brian auf uns zukommt.
    »Heilige Scheiße, du bist es tatsächlich«, sagt Brian, beugt sich zu mir und haut mir auf den Rücken. »Wo bist du gewesen, Mann?«
    Ich versuche, gegen das Gefühl von Kameradschaft anzukämpfen, das mich mit Brian verbindet, aber es gelingt mir nicht. Wir waren viel zu lange beste Freunde, als dass ich ihm den Rücken zudrehen und so tun könnte, als existiere er nicht.
    »Ich war eine Zeit lang in Chicago«, berichte ich ihm. Brian nickt, als würde er verstehen. Ich zeige auf Lenny. »Das ist Lenny. Lenny, das hier sind alte Freunde von mir.«
    »Cool.« Lenny nickt jedem von ihnen zu.
    »Hey, Caleb«, sagt Tristan und schüttelt meine Hand. »Du bist also zurück, hm?«
    »Nur für eine Weile«, erwidere ich.
    Drew hat ein fieses Grinsen im Gesicht, als er sich auf den Stuhl neben mir setzt. »Brian, erzähl Caleb die tollen Neuigkeiten.«
    Falls Brian mir erzählt, er habe ein Ringerstipendium für Notre Dame bekommen, wäre ich nicht überrascht. Er wollte schon immer einer der Fighting Irish sein, wie sich die Sportler dieser Universität nennen, obwohl seine Vorfahren Deutsche waren. Es war einer unserer Insiderwitze. Brian ist ein kluger Kopf und hat sich angestrengt, die Noten zu bekommen, die er brauchte, um dort aufgenommen zu werden.
    Brian schiebt die Hände in die Hosentaschen. »Ja, ähm, ich werde heiraten.«
    »Und zwar Kendra«, wirft Drew ein, als könne er die schlüpfrige Info nicht für sich behalten. Drew hasst Kendra, aber er liebt die Sorte Klatsch, die hundertpro die Funken zwischen Brian und mir sprühen lässt.
    Er wird diese Funken nicht bekommen, jedenfalls nicht von mir.
    Ich strecke an Drew vorbei den Arm aus und halte Brian meine Hand hin. »Gratulation, Mann«, sage ich. Und ich meine es auch so. Ich dachte, er würde die College-Laufbahn einschlagen, aber wenn es das ist, was er will, soll er damit glücklich werden.
    Brian schüttelt meine Hand. »Danke, Caleb. Das ist echt korrekt von dir.«
    Ich nicke und bin froh, dass wir es hinter uns haben. Das Eis ist gebrochen. Tristan setzt sich neben Lenny, und Brian zieht sich noch einen Stuhl heran, auf dem er Platz nimmt.
    Wir sind eine gemütliche, kleine Runde.
    Wo wir gerade von gemütlichen, kleinen Runden reden … Ich spähe zu Maggie rüber. Sie hat allen möglichen Spaß mit Matt, diesem Robert und Becca. Okay, genau genommen keinen Spaß . Sie reden alle bloß. Es sollte mir am Arsch vorbeigehen. Es geht mir am Arsch vorbei.
    Wie alt ist dieser Kerl überhaupt? Er trägt ein Sportsakko, so als wolle er jeden Moment die Fünf-Uhr-Nachrichten ansagen. Und er trinkt sein Bier aus dem Glas anstatt aus der Flasche. Der Kerl ist ’ne Diva.
    »Und wann ist die Hochzeit?«, fragt Lenny Brian.
    »In zwei Wochen«, murmelt Brian, als die Kellnerin an unseren Tisch kommt.
    Nachdem wir bestellt haben, zieht Brian sein Handy aus der Tasche und tippt los. Für jemanden, der in