Back to Paradise (German Edition)

dem Gedanken, wie viel Zeit uns noch miteinander bleibt, nicht das Gefühl, die Uhr ticke. Je mehr Zeit wir miteinander verbringen, desto größer wird mein Verlangen, mit ihm zusammen zu sein.
    »Ich habe mich gefragt, ob du Lust hast, etwas zu unternehmen«, sagt er.
    »Klar. Was möchtest du machen? Ich weiß, Lenny und Julio sind bei dir zu Gast, also gehe ich davon aus, dass du sie nicht den ganzen Tag sich selbst überlassen kannst.«
    »Wir gehen alle zum Frolfing, also zum Diskgolf spielen.«
    »Frolfing?« Das habe ich noch nie gemacht. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich mit meinem lahmen Bein spielen kann. »Wieso gehst du nicht mit den Jungs spielen und wir treffen uns dann später?«
    Caleb schüttelt den Kopf. »Du kommst mit, Mags. Es ist eine Art Date. Wir spielen pärchenweise.«
    »Ein Date?«
    »Ja. Mach dich fertig, denn wir treffen uns um elf auf dem Platz.«
    »Ich habe das noch nie gemacht. Wir werden verlieren.«
    »Das habe ich mir auch schon gedacht.«
    Instinktiv bewerfe ich ihn mit dem, was ich gerade falte. Ups. Ein Schlüpfer, den er mit einer Hand fängt und hochhält. Es ist ein unifarbener ohne jeden Schnickschnack.
    »Bitte sag mir, dass der deiner Mom gehört.«
    »Das ist meiner.«
    Eine seiner Augenbrauen schießt nach oben. »Maggie, Höschen sollen sexy sein. Das hier ist es nicht. Ich hoffe, du hast eins davon in jeder Farbe, um sie nach Spanien mitzunehmen.«
    Ich schnappe mir den Schlüpfer und vergrabe ihn am Boden des Wäschekorbs. »Was stimmt mit meiner Unterwäsche nicht?«
    »Sie ist nicht sexy.«
    »Sie ist bequem.«
    Das bringt Caleb zum Lachen. »Sei einfach um elf Uhr fertig. Trink den Kaffee, ehe er kalt wird.«
    Eine Stunde später kommt er zurück, um mich abzuholen. Er hat einen Stoß Scheiben in seinem Rucksack. Ich schlucke meine Unsicherheit wegen des Mitspielens runter, weil Caleb so fest entschlossen ist, dass ich mitmache.
    Zu meiner Überraschung sind Trish und Leah ebenso mit von der Partie wie Lenny und Julio. Es ist toll, Trish wiederzusehen, aber … sind sie und Lenny ein Paar? Sie streiten wegen irgendetwas, und Leah und Julio gehen vor uns her, anscheinend in ein ernstes Vieraugengespräch vertieft.
    Ich schätze, wir alle sind ein Haufen ungleicher Paare – die dennoch zusammenpassen.
    »Wo ist Erin?«, frage ich Trish.
    »Meine Mutter bringt sie heute für einen Ultraschall zum Arzt«, erklärt sie. »Hoffentlich bekommt sie ein Mädchen. Jungs sind so abartig.« Sie zeigt auf Lenny. »Da haben wir den Beweis.«
    »Du hast mich noch nicht abartig erlebt, Süße«, sagt Lenny.
    Das möchte ich auch nicht.
    »Erklär mir, wie man spielt«, sage ich zu Lenny, um ihn abzulenken. Lenny scheint der Frolfingexperte unserer Gruppe zu sein.
    »Es ist simpel. Man spielt Golf, aber mit Scheiben anstelle von Golfbällen. Statt der achtzehn Golflöcher gibt es Metallkörbe. Das Ziel ist, die wenigsten Versuche pro Korb zu benötigen. Kapiert?«
    »Ich denke schon.«
    Als wir zum Park gehen, nimmt Caleb meine Hand in seine. Nicht einen Moment habe ich das Gefühl, er ist genervt, dass ich nicht schneller laufen kann. Vielmehr verlangsamen alle ihr Tempo, um es meinem anzupassen.
    Nur Leah scheint sich unwohl zu fühlen. Jedes Mal, wenn sie über die Schulter zurückguckt und unsere Blicke sich treffen, sieht sie schnell wieder weg. Sie weiß, dass mir klar ist, wer mich angefahren hat, aber wir reden nicht darüber. Und ich weiß, darüber zu reden, wäre für uns beide schmerzhaft, daher vermeide ich das Thema.
    Bin ich wütend, dass Leah mich angefahren hat? Ja, aber ich kann es nicht ändern, und ich weiß, dass sie es nicht absichtlich getan hat. Ich habe lange gebraucht, um mich mit dem abzufinden, was mir passiert ist. Es hat jeden Tag an mir genagt. Ich war wütend und außer mir und tat mir selbst dermaßen leid, dass ich beinah völlig vergaß, was das Leben ausmacht.
    Dann wurde Caleb aus dem Gefängnis entlassen, und ich lernte, dass das Leben lebenswert war. Durch ihn erkannte ich, dass ich aufhören musste, in der Vergangenheit zu leben. Es galt, die Gegenwart zu genießen, koste es, was es wolle.
    Zum Beispiel kann ich immer noch Tennis spielen, die Sportart, die ich von ganzem Herzen geliebt habe – ich muss jetzt nur anders spielen. Ich kann nicht mehr rennen, aber ich kann immer noch mit dem Schläger auf den Ball dreschen.
    Ich habe mich mit dem Unfall und seinen Folgen abgefunden. Leah ist diejenige, die immer noch mit der Rolle zu