Back to Paradise (German Edition)
kämpfen hat, die sie in jener Nacht gespielt hat.
Ich wünsche mir wirklich, sie würde reinen Tisch machen und der Welt offenbaren, dass sie diejenige war, die mich angefahren hat, aber das zu tun, hätte schwerwiegende Konsequenzen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie bereit ist, diese Konsequenzen zu tragen. Vielleicht wird sie es niemals sein.
Beim Frolfplatz angekommen, reicht Caleb mir drei Scheiben. »Eine ist für die weite Distanz, eine für die mittlere, und das ist eine Putterdisk, die benutzt man nur, wenn man dicht am Korb steht.«
»Verstanden.«
»Nur damit das klar ist, Lenny. Das hier ist kein Date«, sagt Trish.
»Was ist es dann?«
»Reine Gutmütigkeit, weil ich Mitleid mit dir Loser habe.«
Lenny wirft eine Disk in die Luft und fängt sie wieder auf. »Okay, Trish, wenn ich so ein Loser bin, wird es dir ja nichts ausmachen, mit mir zu wetten. Wenn ich dich schlage, gibst du zu, dass das hier ein Date ist, und versprichst, so laut du kannst zu schreien, dass ich ein verfluchter Hengst bin und du vom ersten Tag an verknallt ich mich warst.«
»Und was ist, wenn ich dich schlage?«, fragt Trish und reibt sich die Hände. In ihren Augen lodert ein Feuer.
»Nenn mir deinen Preis.«
Ich winde mich unbehaglich. Ich habe Angst davor, dass Lenny und Trish sich gegenseitig herausfordern, weil Drama und Chaos vorprogrammiert sind, wenn sie mit von der Partie sind.
»Wenn ich gewinne«, sagt Trish, »musst du bei mir vorbeikommen und mein Zimmer aufräumen … und unsere Toiletten putzen. Eine ganze Woche lang.« Sie kreuzt die Arme vor der Brust und sieht ausgesprochen selbstgefällig aus.
»Abgemacht«, sagt Lenny.
»Abgemacht«, sagt Trish. »Lass uns das mit Handschlag besiegeln.«
»Oh nein. Wir werden es mit einem Kuss besiegeln.«
Er legt einen Arm um ihre Taille und zieht sie an sich. Ich war mir sicher, Trish würde ihn schlagen oder ihm das Knie irgendwohin rammen, aber das macht sie nicht. Sie erwidert den Kuss. Ich wende mich ab, denn er ist feucht, und sie geben Geräusche von sich, die man nur machen sollte, wenn man unter sich ist.
»Bäh, mir ist gerade der Appetit vergangen«, stöhnt Julio, als er sieht, wie Trish und Lenny übereinander herfallen. »Hört auf damit, sonst lassen Leah und ich euch stehen und verziehen uns woandershin.«
Als er das sagt, kommt Kendra zum Frolfplatz gestiefelt.
»Hey«, sagt sie. »Tut mir leid, dass ich spät dran bin.«
Ich rücke von Caleb ab. »Hast du sie etwa eingeladen?«
»Ja«, sagt er. »Habe ich.«
33 Caleb
Maggies Schultern sacken nach unten. Ihr Lächeln ist wie weggewischt, seit Kendra aufgetaucht ist. Ich weiß, Kendra und Maggie sind sich gerade nicht besonders grün, aber solange ich in Paradise bin, kann ich Brian nicht links liegen lassen. Und wo Brian ist, ist auch Kendra.
Ich hatte nur nicht damit gerechnet, dass Kendra allein kommen würde.
»Wo ist Brian?«, frage ich sie.
»Wir haben uns gestern Abend getrennt. Die Hochzeit ist abgeblasen.«
»Von wegen!«, ruft Brian aus einiger Entfernung. Er läuft Schlangenlinien, als wäre er zugedröhnt.
»Hau ab«, befiehlt Kendra ihm.
»Nein«, lallt Brian. Er greift nach ihr. »Du bist meine Partnerin.«
Kendra stößt Brian von sich. »Nicht mehr.«
»Können wir endlich loslegen und aufhören rumzuzicken, alle miteinander?«, sagt Julio.
Wenn Julio den Mund aufmacht, hören die Leute zu. Selbst Kendra und Brian, die einander ignorieren, obwohl sie bei diesem Spiel Partner sind.
Wir beginnen, unsere Scheiben auf die Körbe zu werfen. Anfangs ist Maggie grauenvoll. Ihre Scheibe fliegt ungefähr drei Meter geradeaus und sie benutzt nicht einmal die Putterdisk.
»Versuch, sie aus dem Handgelenk heraus zu werfen«, rate ich ihr.
Sie bemüht sich, aber die Disk fliegt nach hinten weg und trifft beinah Kendra am Kopf.
Maggie schlägt die Hand vor den Mund, als die Scheibe an Kendra vorbeizischt. »Ups, sorry.«
»Darauf wette ich«, murmelt Kendra.
Brian befiehlt Kendra, nett zu sein. Sie mustert ihn verächtlich, und ich denke: Oh, Kumpel, für diese Bemerkung wirst du später noch bezahlen.
Von einem Korb zum nächsten zu gelangen, ist nicht leicht für Maggie, die auf dem unebenen Untergrund vorsichtig auftreten muss. Als sie irgendwann stolpert und hinfällt, liegt mir schon auf der Zunge, ihr anzubieten, sie nach Hause zu bringen.
»Hüpf auf meinen Rücken«, weise ich sie stattdessen an, als wir uns auf den Weg zum nächsten Metallkorb
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