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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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dicht hinter ihm folgte Rona mit katzenhaftem Geschick. Die Fassade mit ihren Vorsprüngen und Simsen hatte ihr genügend Halt geboten, sie zu erklimmen.
    »Dich wiederzusehen«, versetzte Sardon, »habe ich mir gewünscht, seit mir Mutters Blut die Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit zurückgab. Und nun stehe ich dir gegenüber und erblicke meinen schlimmsten Feind – schlimmer noch als das Kind der Hure Creanna.« Er wies auf Heaven, die sich noch nicht von der Stelle gerührt hatte. Seine Stimme klirrte wie Eiswürfel in einem Glas.
    »Was meinst du mit 'Mutters Blut'?«, fragte Anum.
    »Für Erklärungen ist es zu spät, fürchte ich.«
    »Schade.«
    »Pass auf!«, zischte Rona, die gerade durch das Loch stieg, das aussah, als hätte eine Granate es gerissen.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Heaven auf ihn zu kam.
    Da hob Anum die Hand und stoppte sie. »Bleib stehen – diesmal geht es nur ihn und mich an!«
    Trotz der Bestimmtheit, mit der er sprach, wirkte er nervös. Warum? Sardon glaubte nicht, dass sein Bruder ihn fürchtete. Denn Anum war sich wieder der vollen Machtfülle bewusst, die er schon vor Jahrtausenden als einer von zwanzig gottgleichen Herrschern über das Zweistromland besessen hatte.
    Aber ich habe etwas, das er
nie
besitzen wird,
redete sich Sardon Mut zu.
Gabriels Macht, die nichts mit der Magie der Hüter zu tun hat...
    »Diesmal... Das hast du nett ausgedrückt.« Sardon trat Anum entgegen. »Es kann dich nicht sehr viel Überwindung gekostet haben, mein Ebenbild zu töten!«
    »Er war perfekt«, zollte Anum eine bitter schmeckende Art von Hochachtung. »Ich nehme an, du willst uns nicht erklären, wie dir das gelungen ist?«
    »Ich trug das Wenigste dazu bei.«
    »Nicht ich habe dich getötet.«
    Warum sagte er das? Um eine Tat zu entschuldigen, die nicht entschuldbar war?
    »Gib dir keine Mühe. Du hast gewiß auch nicht versucht, es zu verhindern. Oder war die Kreatur, die du als Wächter im Dunklen Dom hinterlassen hast, etwa nicht auf mich abgerichtet wie ein Bluthund? Hast du ihr nicht gesagt, ich hätte mein Leben verwirkt und auch das Recht, die Blutbibel vom Grund des Säuresees zu bergen?«
    Anum wiegte den Kopf. »Du warst also dort...«
    »Ich war dort, und du kannst dir jede weitere Lüge ersparen!«, Sardon machte eine kurze Pause, ehe er Rona zunickte und dann an die Adresse seines Bruder sagte: »Selbst wenn wir noch keine unerbittlichen Gegner gewesen wären – seit heute wären wir es!«
    »Seit heute? Warum?«
    Sardon spürte, dass die Antwort Anum nicht ehrlich interessierte. Der Bruder belauerte ihn, wartete auf das geringste Zeichen einer Unachtsamkeit.
    »Weil ich heute von deinen Plänen erfahren habe. Von dem Alptraum, den du die 'Hohe Zeit' nennst.«
    »Alptraum? Es sollte die Krönung all unserer Anstrengungen werden! Schon unsere Mutter hat –«
    »Mutter lag im Sterben, als ich sie zurückließ!«, fuhr Sardon in seine Rede. »Und willst du wissen, wer die Opferschlange in ihr Herz bohrte?«
    »In ihr Herz bohrte? Du...?«, Anums Stimme war nurmehr ein Hauch.
    »Es schmeckte schal, ihr Herzblut...«
    Das genügte. Mit einem Schrei, der Sardons Ohren betäubte, warf sich ihm Anum entgegen.
    Zwei Mächtige prallten aufeinander – mit einer Inbrunst, als ginge es gar nicht darum, einen Sieger zu bestimmen, sondern gemeinsam in den Untergang zu taumeln...
     
     
    Die Ausläufer der Energien, die im Kampf der Giganten freigesetzt wurden, trieben Heaven bis auf den Gang zurück, über den man auch zur Treppe gelangte, die ins Untergeschoß führte. Als entlade sich ein Unwetter auf allerengstem Raum, flammte es in der Stube der Chaims auf.
    Die ersten Sekunden verschwendete Heaven keinen Gedanken an Rahel. Nur an Anum.
    Wie wichtig er ihr war – immer noch war – wurde ihr klar, als sie um seine Existenz fürchten musste.
    Wenn Sardon ihn besiegte, würde das auch den Todesstoß für sie selbst bedeuten! Wenn Anum starb, gab es nichts mehr, wofür sich zu leben lohnte!
    Sie schauderte.
    War das wirklich sie, die das dachte?
    Im Aufblitzen der Gewalten war kaum etwas vom eigentlichen Kampf zu erkennen, der sich im Zimmer abspielte.
    Zwei Schemen rangen eng miteinander verschlungen.
    Von Rahel oder Rona war nicht das Mindeste mehr zu erkennen.
    Er darf nicht sterben,
dachte Heaven. In diesem Moment hätte sie sogar Rahel, deren Herz gerade erst wieder zu pochen begonnen hatte, für Anums Überleben hergegeben!
    In diesem Moment war nichts schrecklicher und

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