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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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eigenen Blutes, das ihm zäh aus einer Unzahl von Wunden quoll. Wie ein lichtfressendes Loch wirkte der schwarze Blutsee, dessen Ufer immer weiter zurückwichen, desto mehr Sardons zerrissene Adern ihn speisten. Schon schien es, als schwebe der einstige Hüter und nach dem Tod seines Bruders Anum nunmehr wieder Älteste aller Vampire über jenem finsteren Schlund –
    – in den Heaven ihn vollends hineinstoßen wollte! Nachdem sie nun endlich
alles
über Sardon wusste; so wie sie endlich auch wieder alles über diese Welt und ihre abseitigen Geheimnisse wusste, über die Alte Rasse – und über die Rolle, die ihr selbst zu spielen bestimmt war, befohlen von oberster Stelle!
    Gabriel, das in dieser Zeit fleischgewordene Böse, hatte Heaven alles Wissen, jede Erinnerung und vor allem ihr ureigenes Ich zurückgegeben. An den Pforten zur Hölle hatte sie es vor Monaten verloren, und der satanische Knabe hatte es gleichsam als Trumpf behalten, um es im rechten Moment auszuspielen. Und eben jener Moment schien gekommen, als Heaven sich gegen Gabriel gewandt hatte, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen für den Tod Anums, den sie abgöttisch zu lieben glaubte...
    ... bis er ihr die Augen geöffnet und sie sehend gemacht hatte für die echte und einzige Wahrheit: Sie war die erklärte Feindin aller Vampire, und ihr Lebenszweck bestand darin, die Alte Rasse gänzlich vom Antlitz dieser Welt zu tilgen!
    Gott selbst hatte ihr dieses Los auferlegt, am Anfang der Zeit, im wahren Garten Eden, wo Heaven damals ihrer ursprünglichen Bestimmung nachgekommen war: die Lilith, Mutter der ersten Vampire und Adams erstes Weib, mit dem Schöpfer zu versöhnen. Erst wenn Heaven diesen göttlichen Auftrag einst erfüllt hätte, würde sie frei sein von aller Sünde, die sie durch Leid und Tod auf sich geladen hatte – und erlöst von ihrem unseligen Dasein als Kind zweier Welten: weder ganz Mensch, noch ganz Vampirin, und mithin verachtet von beiden Rassen.
    Darüber nachzudenken, wie erstrebenswert eine solche Befreiung tatsächlich sein mochte, war Heaven nicht wirklich möglich.
    Anderes beherrschte ihr Denken, Wichtigeres – nun wieder elementar Gewordenes:
Tod allen Vampiren!
hieß Heavens Streben von neuem.
    Und Sardon zu töten würde der bestmögliche Neuanfang ihres wahren Lebens sein!
    Heaven kannte die menschliche Redensart, der zufolge es einem in den Fingern juckte, etwas zu tun. Für sie selbst erfüllten sich diese Worte just in diesem Augenblick auf fast schon schmerzhafte Weise: Ihre Finger schwollen spürbar an, Sehnen und Muskeln spannten und verhärteten sich unter der dünnen Haut, Nägel sprossen zu Krallen. Ihre Hände wurden zu mörderischen Waffen, die stumm forderten, endlich zu handeln...
    Heaven brannte darauf, sich auf Sardon zu stürzen, um ihm den Garaus zu machen. Wäre da nicht ein Hindernis gewesen, das ihr noch im Wege stand und das es zuvor zu nehmen galt...
    »Wage es nicht!«
    Ronas Worte klirrten wie Stahl, und ihre Augen brannten im Feuer kalter Wut. Die Wölfin, noch in menschlicher Gestalt, stellte sich gleich einer Löwenmutter, die ihren Wurf verteidigt, zwischen Heaven und Sardon, der sich in purer Agonie wand. Die Schwere seiner Verletzung schien seine Selbstheilungskraft zu überfordern.
    »Der Tod wäre eine Erlösung für ihn«, meinte Heaven ohne den geringsten Funken wahren Mitleids. Ihre Stimme troff nur vor Zynismus. »Und außerdem ist es beschlossene Sache!«
    »Nur über meine Leiche!«, erklärte Rona.
    »Soll mir recht sein...« Heaven verzog die Lippen zu einem Lächeln, das einen Bluthund hätte ängstlich zurückweichen lassen.
     
     
    Rona...
    Auch über sie wusste Heaven wieder Bescheid, kannte die Wahrheit über ihr Verhältnis zueinander. Feindinnen waren sie, naturgemäß, denn schließlich war Rona seit Jahrhunderten Sardons Geliebte.
    Somit stand Heaven nun ihren beiden ärgsten Gegnern gegenüber, einer schon fast zu Tode verwundet. Eine bessere Gelegenheit, sich beider sozusagen auf einen Streich zu entledigen, würde sich Heaven nie mehr bieten.
    Dennoch zählten Sekunden. Jetzt schon, zu Beginn des unausweichlichen Kampfes mit Rona, waren sie entscheidend.
    Heaven verlor nicht eine einzige.
    Sie duckte sich, sprang vor, und noch in der Bewegung floss vampirische Kraft in ihre Glieder, kalt wie flüssiges Eis, und schien ihre Muskulatur schier bersten zu lassen. Ihr Gesicht gerann zur monströsen Fratze, deren aufklaffendes Maul den Blick auf nadelspitze Eckzähne

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