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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Tüchern getragen wurden, zählte Makootemane nicht mit.
    Zumindest für die bevorstehende Zeremonie hatten sie keine Bedeutung. Wohl aber für die Zukunft des zweigeteilten Arapaho-Stammes.
    Die einen sollten die anderen in Zukunft nähren. Mit dem kostbaren Wasser, das in ihren Adern floss...
     
     
    GEGENWART
    Als Heaven aus unruhigem Schlaf erwachte, glaubte sie immer noch angestarrt zu werden – von Augen, die nicht die eines Menschen waren, sondern in einem Widderschädel saßen.
    Angestarrt von einem Gemälde!
    Dabei hatte sie das Bild nur kurz betrachtet, vor wenigen Tagen im Atelier der jungen Malerin Jennifer Sebree in Salem's Lot. Dort war sie einem Vampir begegnet und hatte ihn im Kampf bezwungen. Aber trotz des Sieges... hatte sie das seltsame Gefühl gehabt, dass dieser Triumph nichts war gegen eine Schlacht, die sie in Wirklichkeit verloren hatte.
    Erst viel später, als die Träume kamen, erkannte Heaven die Wahrheit hinter diesem ungewissen Gefühl.
    Es war das Bild gewesen!
    Darauf zu sehen waren die junge Künstlerin selbst – und eben jenes unheimliche Zwitterwesen: der muskulöse, hochgewachsene Mensch mit dem Kopf eines Widders.
    Schon damals war Heaven das Bild seltsam...
lebendig
vorgekommen, aber sie hatte das irreale Gefühl den Nachwehen des gerade mit letzter Kraft geführten Kampfes zugeschrieben. Als sie sich dessen bewusst wurde, war es bereits zu spät gewesen.
    Sie hätte das Bild zerstören können.
    Doch als sie zurückgekehrt war, hatte es nicht mehr an seinem Platz gestanden. Auch ihre weitere Suche war ergebnislos verlaufen: Es schien fast so, als hätte das Gemälde nie existiert.
    Dass es nicht so war, erlebte Heaven seitdem immer wieder im Schlaf. Wenn sie die Augen des Widderköpfigen auf sich fühlte; seinen animalisch-menschlichen Blick, der ihr Innerstes verheerte und gleichzeitig Gelüste in ihr weckte, die sie angesichts seiner Gestalt ekelten.
    Ein Blick, der trotz allem... unschuldig war wie der eines Kindes.
    Es klang verrückt, und sie hätte es auch nicht begründen können. Aber wer konnte schon Träume erklären?
    Heaven schüttelte die beklemmenden Gedanken ab und erhob sich von ihrem Lager. Sie fühlte sich benommen, so als hätte sie Schwierigkeiten, die letzten Schleier des Schlafes abzustreifen und vollends in die Wirklichkeit zurückzukehren.
    Sie hatte hier am Highway 95, wenige Meilen hinter dem Städtchen Clinton, in einem Motel Zwischenstation eingelegt. Sie wollte nach Bangor.
    Schon kurz nach Verlassen von Salem's Lot hatte sie Zeitungsberichten entnommen, wie es dort, in der Hauptstadt von Maine, zuging.
    Dass es auch
dort
geschehen war.
    Dass die 'Strafe Gottes' auch in Bangor gewütet hatte!
    Die Berichte über Menschen, die brutal getötet und verstümmelt, zumindest aber
vermisst
wurden, häuften sich in der Berichterstattung der lokalen Presse so erschreckend, dass es für Heaven nur diese eine Erklärung gab: Die in Bangor ansässige Vampirsippe war von ihrem Oberhaupt mit dem Tod infiziert worden.
    Und nun aasten die Betroffenen mit dem Blut der Stadtbewohner – weil sie noch nicht begriffen hatten oder es nicht begreifen
wollten
, dass nichts mehr sie retten konnte.
    Sie würden ihre Taten büßen.
    Nur einer nicht.
    Und diesen einen, ihren Anführer, musste Heaven finden und ausschalten. Es war keine Frage des Wollens – es war ihre von Gott auferlegte Pflicht.
    Und eine Notwendigkeit, um selbst weiterleben zu können. Denn sie brauchte das Blut des Anführers, um es zu trinken und nicht selbst an Schwäche zugrunde zu gehen.
    Auch sie war kein Mensch. Das Tattoo in ihrer linken Hand gemahnte sie täglich daran. Die stilisierte Fledermaus, die wie eine Tätowierung
aussah
, aber keine war. Es war ein Stigma, das erst dann völlig verblassen und verschwinden würde, wenn es Heaven eines Tages gelungen war, die Welt auch vom letzten Vampir zu befreien!
    Seit den Ereignissen am Anfang der Zeit und der Versöhnung der Ur-Heaven mit Gott hatte Heaven dem Menschenblut, das sie bis dahin zum Überleben brauchte, abgeschworen.
    Unfreiwillig, denn es nährte sie seither einfach nicht mehr – und im Grunde war sie damit in einer ähnlich prekären Lage wie das Gros der reinblütigen Vampire.
    Der ausschlaggebende Unterschied bestand jedoch darin, dass Gott bei ihr die Farbe des Blutes, das sie nährte, nur
vertauscht
hatte. Er hatte sie in die Abhängigkeit eines Stoffes gebracht, der sie im Innersten anwiderte:
    Das Blut ihrer

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