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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Feuer und war zugleich kalt wie Eis, verzehrte Agamemnons Eingeweide und versetzte jede Faser seines Leibes in Weißglut.
    Er wollte sich winden, wollte schreien – doch der Tod wich nur langsam und verdammte ihn zu Reglosigkeit und Schweigen. Und vielleicht war dies das Schlimmste daran – dem tobenden Schmerz in keiner Weise nachgeben zu können.
    Doch Agamemnon konnte hören.
    Stimmen klangen auf, nah und doch wie aus weiter Ferne, als würde die Grenze zwischen dem Reich der Lebenden und dem der Toten sie dämpfen.
    »Der ist hinüber«, sagte jemand.
    »Lasst uns die Bude anstecken und weiterziehen«, entgegnete ein anderer.
    Schritte erklangen, die bald leiser und schließlich von etwas anderem abgelöst wurden. Von einem Knistern und Knacken, von rasch wachsender Hitze und beißendem Gestank.
    Feuer.
    Als Agamemnon die Augen aufschlug, bestand die Welt um ihn herum schon aus nichts anderem mehr als aus flackerndem, brüllendem Licht.
    Im ersten Moment wollte der Schwarze liegenbleiben, sich den Flammen ergeben und darauf warten, dass sie seinen Schmerz verbrannten.
    Doch dann verging auch dieser allerletzte Rest alten Denkens, seines früheren Lebens. Das Neue in ihm übernahm die Kontrolle. Und diese andere Kraft, die ihm nicht lange fremd und unvertraut blieb, zwang ihn zum Aufstehen. Mit jedem Schritt, den er tat, wurde er ein kleines Stück mehr Herr über seinen untoten Körper, bis er sich schließlich fast geschmeidiger und sicherer bewegte denn je zuvor. Doch dieses Zuvor gerann zu Bedeutungslosigkeit; was darin wichtig gewesen war, zählte in diesem neuen Leben nicht mehr.
    Nur eines war ihm noch vertraut.
    Angst.
    Wenn sie nun auch von etwas anderem geschürt wurde.
    Denn obwohl er wusste, dass es kaum mehr etwas gab, das ihm gefährlich werden konnte, so war ihm doch – fast schmerzlich – bewusst, dass Feuer zu dieser kleinen Zahl von Gefahren zählte.
    Er musste raus aus diesem Flammenpfuhl.
    Durch ein rückwärtiges Fenster gelang Agamemnon schließlich die Flucht. Immer wieder in den wohltuenden Schatten von Bäumen und Sträuchern tauchend, machte er sich auf, seinen Herrn zu suchen, der ihm dieses neue Leben beschert hatte.
    Er fand ihn.
    Ohne ihn je zu erreichen.
     
     
    Gerome zügelte sein Pferd.
    »Das ist er!«, rief er.
    Auch Sardon zwang sein Pferd zum Stehen.
    »Wer?«, fragte er.
    Gerome deutete nach vorne, wo sich in einiger Entfernung eine Handvoll Reiter befand, gekleidet in Uniformen sowohl der Yankees als auch der Rebellen.
    »Guillaume und seine Bande!«
    Das Oberhaupt der New Orleans-Sippe trieb seinem Braunen die Sporen in die Weichen. Wiehernd preschte das Tier los. Sardon und Grant folgten nach.
    Der Vampir, der den Regeln der Alten Rasse zuwider gehandelt hatte, registrierte das nahende Trio auf halbem Wege. Er schrie etwas. Sardon verstand die Worte nicht, aber als er sah, wie die Dienerkreaturen auf ihren Rössern Front gegen die Verfolger machten, wusste er, wie der Hase laufen sollte. Die Horde sollte sie aufhalten, so dass Guillaume sich absetzen konnte.
    »Ihren Säbel, General«, verlangte der Kelchjäger und brachte sein Tier nahe an Grants heran. Der zog die geschwungene Klinge aus der Scheide und reichte sie hinüber. Dann trieb Sardon sein Pferd an, die Waffe über dem Kopf schwingend.
    Diese Jagd war schon eher nach seinem Geschmack.
    »Hol du dir Guillaume!«, schrie er Gerome zu.
    Wie ein tanzender Irrwisch drang er wenig später auf die Dienerkreaturen ein, ließ sein Pferd zwischen ihnen hindurch jagen, riss scharf an den Zügeln und umkreiste die Horde Untoter. Ihre Klingen kreuzten sich mit der seinen, klirrend und funkenschlagend. Doch nie brachte Sardon einer ihrer Säbelhiebe in Gefahr.
    Der erste Kopf rollte.
    Der nächste...
    Doch kein Blut floss. Was da zerrissen aus den Halsstümpfen ragte, erinnerte an dürres Gras, war trocken und dunkel.
    Als die letzte Kreatur vollends entseelt aus dem Sattel rutschte, sprengte Sardon in jener Richtung weiter, in die Gerome und Grant dem Vampir nachgeritten waren.
    Er fand sie am Rande eines Sumpfloches.
    Geromes Hände lagen um Guillaumes Gesicht, während er ihn mit seinem Körpergewicht am Boden hielt. Zorn und Rachsucht ließen seine Kräfte denen des anderen maßlos überlegen sein.
    »So breche ich jetzt den Kodex unseres Volkes, um dich für deinen Frevel zu strafen«, keuchte Gerome, als Sardon absaß.
    »Das musst du nicht«, sagte der Kelchjäger.
    »Wovon sprichst du?«, fragte Gerome, ohne den

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