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BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition)

Titel: BAD BLOOD - Gesamtausgabe: Die Saga vom Ende der Zeiten (über 3000 Buchseiten!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland / Timothy Stahl / Adrian Doyle
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Gott gestellte Falle zu!
    Was ich ändern werde und was dich stets an deine Aufgabe ermahnen wird, ist die
Farbe
des Blutes, WELCHES dich fortan am Leben erhält! Es wird nicht mehr rot sein, so daSS du dich nicht weiter an Menschen vergehen muSSt, sondern
schwarz
.
    Keines Menschen Blut wird dich je wieder nähren! Es würde nicht mehr Vitalität in dir entfachen als das Blut von Tieren! So wirst du also verdammt sein, diejenigen zu jagen, die meiner Strafe entgangen sind.
    UND Solltest du sterben, ohne dEINE Bestimmung erfüllt zu haben, wird deine Seele nie mehr Ruhe finden – nicht einmal nach dem jüngsten Gericht!
    Vollendest du ES aber, wirst du in den Stand erhoben, den du dir ersehnst! Wirst du eine Sterbliche unter Sterblichen!
    Wie das Echo jenseitiger Hammerschläge hallen die Worte in ihr nach.
    Worte vom Anfang der Zeit.
    Heaven erwachte.
     
     
    South Dakota
    Fassungslos starrte Wyando auf die Frau, deren Gesicht ihn, auf den Rücken gedreht, anstarrte. Am meisten erschütterte ihn, dass Margeaus Liebreiz selbst im Tod unverdorben geblieben war. Wie in einer Momentaufnahme eingefroren hatten ihre weichen Züge einen Glanz bewahrt, der selbst dem Grauen trotzte, das Wyandos Angriff hinterlassen hatte.
    Was habe ich getan?
    Er konnte nicht fassen, wozu er sich im Wahn hatte hinreißen lassen.
    Im Wahn?
    Ja, denn etwas hatte sich bei ihm
gemeldet
. Auf eine Weise, wie sich nur der große alte Häuptling den Kindern seines Stammes mitzuteilen vermochte. Es war keine in Worte gefasste Botschaft gewesen, dennoch beinhaltete sie eine von tiefer Melancholie getragene Sehnsucht, die Wyando als Empfänger akzeptiert – und Schreckliches in ihm bewegt hatte.
    Er hatte getötet!
    In grauer Vergangenheit hatten die Angehörigen vom Stamm der Arapaho-Vampire ihre Opfer gemordet – aus purer Lust oder um die Spuren, die zu ihnen geführt hätten, zu verwischen.
    Aber das war geschehen,
bevor
das Stammes-Totem – der von Makootemane mit Kelchblut getaufte Adler – ihre Seelen vom Bösen befreit, reingewaschen und die Narben darin geheilt hatte...!
    Was war geschehen, dass die alten Gräuel wieder aufleben ließ? Wyando durfte keine Zeit mehr verlieren...
     
     
    Es dämmerte bereits, als der Adler das Dorf erreichte, das er für verlassen hielt, aufgegeben von den seinen. Aber obwohl Wyando schon von weitem seinen Irrtum erkannte, war er zunächst unfähig, wirkliche Erleichterung oder gar Freude darüber zu empfinden, als der Wind ihm vertraute Stimmen zutrug. Stimmen seiner Brüder und Schwestern.
    In geringer Entfernung der Zelte verwandelte sich Wyando in seine wahre Gestalt zurück. Wenige Atemzüge genügten, sich wieder darin zurechtzufinden und dem Makel zu fügen, nicht länger des Fliegens mächtig zu sein.
    Den ganzen Weg hierher hatte er herauszufinden versucht, ob es tatsächlich sein Vater war, dessen Gedanken ihn in dem schäbigen Motelzimmer von New Jericho erreicht hatten und diese Kurzschlusshandlung in ihm ausgelöst hatten. Er hatte keine Antwort darauf gefunden.
    Ein abgemagerter Greis wankte Wyando entgegen, kaum dass die ersten, chamäleonartig in die Waldlandschaft eingepassten Zelte sichtbar wurden. »Endlich, mein Sohn...!«
    Er blieb wie vom Donner gerührt stehen.
    »Vater«, rann es spröde über seine Lippen. Seine Stimme klang zerbrechlich wie Glas – oder wie die morschen Knochen desjenigen, der jetzt mühsam die Arme ausbreitete. Zweifellos
war
es Makootemane, aber was war aus ihm
geworden?
    »Nein!«, keuchte Wyando, und dass er zögerte, sich in die Arme dieses Greises zu begeben, lag einmal an der irrationalen Angst, ihn zu zerbrechen – und zum anderen daran, dass Makootemane sich in einen
Spiegel
verwandelt hatte, in dem Wyando sehen konnte, wie er selbst ausgesehen hätte, wenn die Natur nicht über so lange Zeit betrogen worden wäre.
    »Wer hat dir das angetan... Vater?«
    Auf Makootemanes Zügen erschien der Schatten eines Lächelns. »Der Drache. Der Drache war es – aber nun ist er besiegt! Die Gefahr ist vorbei. Nun sehe ich zwar aus wie der Tod, aber ich bringe keinem meiner Kinder mehr Siechtum und Sterben... Wo bist du so lange gewesen? Warum hast du meine Rufe nicht erhört?«
    Ehe Wyando etwas darauf erwidern konnte, ertönte über seinem Kopf ein heiserer Schrei, in dem so viel Seelenqual lag, dass das Herz des Arapaho-Kriegers sich verkrampfte.
    Er schaute nach oben und entdeckte einen über den Baumwipfeln kreisenden Adler. Der Vogel sah aschgrau, zerrupft

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