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Bad Dad

Bad Dad

Titel: Bad Dad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Pramendorfer
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Von dem Typen erschossen werden, den ich gebeten hatte mich zu erschiessen, sollte ich mich in einen Zombie verwandeln

    29. Erfahren, dass ich einen eineiigen Zwillingsbruder habe, der mich ins Gefängnis gebracht hat und jetzt bei meiner nichts ahnenden Familie wohnt

    30. Auf einem Raumschiff in einer Cryo-Schlafkapsel aufwachen und erfahren, dass ich mich im Jahr 2137 befinde

    31. Aus der Halsschlagader Blut verspritzen und darauf angesprochen antworten: "Ach was, das ist doch bloss ein Kratzer!"

    32. In Zeitlupe von einer explodierenden Tankstelle weggehen ohne zu zucken

    33. In Sibirien bei minus 30 Grad einen Bärenkadaver ausweiden und darin übernachten

    34. Mit Hilfe von Gebärdensprache einen entführten Schulbus voller gehörloser Kinder in Sicherheit bringen

    35. Jemanden während des Fluges mit nur einem Arm in den Hubschrauber ziehen

    36. Auf der Strasse danach gefragt werden, ob ich nicht der Typ mit der Glatze von Emergency Room wäre

    Ok, Nummer 36 kann ich streichen, das ist mir schon in New York passiert. Am Rest arbeite ich noch.

17. TAG: FRIDAY THE 13TH

    Ich rolle aus dem Gästebett und küsse unabsichtlich den Parkettboden. Ein Lurch klebt in meinem linken Mundwinkel: Katzenhaare und Hautschuppen, besser bekannt auch als Staub-Mäuse oder Geister-Scheisse. Mein Kopf pocht, mein Körper ist dehydriert vom billigen Vodka des Vorabends; ich höre mich blinzeln.  
    Das Kind krakeelt in der Distanz. Ich pinkle, mit einer Wange am Spülkasten liegend, mein Harnstrahl drittelt sich, es ist zu spät, um mich hinzusetzen. Gestern sah ich aus dem Augenwinkel wie eine der Katzen am Arsch aus dem Badezimmer robbte, so wie man es sonst nur von Hunden mit juckendem Hinterteil gewohnt ist. Heute entdecke ich die 50 cm lange, braune Bremsspur im Klo neben mir. Am Ende des Kackstreifens der behaarte Corpus Delicti. Aufgefädelte Katzenkacke, ein weiteres Argument gegen die Intelligent Design "Theorie". Sollte mal jemand ein Mobile draus basteln.
    Noch nicht mal Mittag und aus dem Hof dringt musikähnlicher Lärm. Es stinkt nach kokelnden Holzkohlebriketts. "Motherfuck", sage ich leise zu mir selbst, die "Augustin" Redaktion hat wieder mal eines ihrer berüchtigten Feste und sämtliche obdachlosen Kolporteure Wiens eingeladen. Ich schliesse hinter mir die Tür zu unserem opulenten Klopfbalkon und hole die erste von drei Ladungen Wäsche aus der Maschine. 45 Kilo feuchte Babysocken, wie jeden Tag. Die Wäschespinne draussen kann ich vergessen, sonst riecht abends wieder alles nach verbrannter Grillwurst. 

    Zeit zu Aldi zu gehen, wir stopfen das Kind in eine Pampers. Der Junge macht keinen Mucks beim Diskonter. Wieder mal eine Premiere zu dritt: Familie im Supermarkt. Wir packen die Einkäufe in Tragetaschen, schnallen uns gegenseitig prall gefüllte Rucksäcke um und vergessen auf den Kinderwagen, in dem der Kleine neben Kohlrabi und Suppengrün friedlich schlummert. Irgendwas fehlt, wir sehen uns fragend an. Verdammt, das Kind ist noch drin! Eisige Blicke von den Damen an der Kassa. Wir machen uns geduckt mit dem Sprössling aus dem Staub. Das ging gerade noch mal gut.

    Fleischgeruch liegt in der Luft. Die ganze Wohnung riecht nach Rauch und verschmorter Bratwurst. Die Musik ist durch die doppelt verglasten Fenster gut zu hören. Ebenso der Obdachlosenchor. Leicht angeheitert, dafür ordentlich daneben. Ich verwünsche das lärmende Pack, fühle mich dann gleich schlecht, weil die ja sonst nicht wirklich viel zu feiern haben. Es wird Abend, jemand dreht den Verstärker im Hof auf 11. Auweia, jetzt kommt die "Live Performance". Ich beschliesse für meine beiden Dauerhungrigen Truthahn Steaks mit Pommes zu machen. In der Küche ist es ruhiger. Meine Schläfen pulsieren, ich habe kurz Zeit zu lesen. Me-Time. Mit Ohropax (Soft) in den Gehörgängen kriege ich das Gitarrengedudel runter auf Zimmerlautstärke. Ich versenke mich in Stephen King's neuester Kurzgeschichte. "1922", Vater und Sohn erstechen eine geldgierige und versoffene Ehefrau/Mutter und entsorgen sie im Brunnenschacht. Ich beginne mich zu entspannen. Das ist der richtige Lesestoff für einen Horror Fanboy wie mich. Ausserdem haben wir ja Freitag den 13., da passt das auch thematisch. 

    Tatsächlich nimmt der Tag ein Happy End. Der Junge schläft um neun ein und wir ziehen uns auf Zehenspitzen mit Babyfon und einer Flasche Massageöl in die Schlafgemächer zurück...

    Danach *hüstel* bleiben wir noch ein Weilchen umschlungen liegen und

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