Baedeker Reisefuehrer Toskana
Michelangelos starkes Interesse an der Bildhauerkunst an, erscheint die Familie doch wie aus einem Block gemeißelt. Von Raffael sind in Saal 26 drei wichtige Werke zu sehen: ein Selbstporträt (um 1506), das er als Dreiundzwanzigjähriger malte, seine liebliche »Madonna mit dem Stieglitz« in effektvoller Dreieckskomposition und das Porträt »Papst Leo X. mit zwei Kardinälen«.
Saal 27 Rosso Fiorentino
Einer der frühen Manieristen war Rosso Fiorentino. Seine Vorliebe für den flächenförmigen Aufbau von Körpern und kühle Farbgebungen zeigt sich im Gemälde »Moses verteidigt die Töchter Jethros« (1523), das Bezug nimmt auf die alttestamentliche Erzählung, nach der Moses die Hirten am Brunnen vertreibt und die Herden der sieben Töchter Jethros‘ trinken lässt.
Stehen und staunen – Kunstgenuss in den Uffizien
Saal 28 Tizian
Von den Werken Tizians sind die »Venus von Urbino« (1538), »Ludovico Beccadelli« (1552), »Venus und Cupido« (1560), »Eleonora Gonzaga della Rovere«, »Francesco Maria, Herzog von Urbino« und »La Flora«, eines seiner schönsten Frauenbildnisse, zu sehen. Die »Venus von Urbino«, gemalt für den Herzog von Urbino, besticht durch ihre Farbkomposition. Die Rottöne verklammern die einzelnen Bildteile raumperspektivisch und flächendiagonal miteinander.
Säle 31 – 34
In Saal 31 hängen Werke von Paolo Veronese, in Saal 32 »Leda mit dem Schwan«, »Venezianischer Admiral« und Porträts von Tintoretto sowie »Das Konzert« und »Zwei Hunde« von Jacopo Bassano, in der Passage 33 vor allem kleinformatige Werke manieristischer Maler wie Alessandro Allori und Giorgio Vasari. In Saal 34 sind Porträts von Giovanni Battista Moroni und die »Hl. Familie mit hll. Hieronymus und Anna« (1534) von Lorenzo Lotto zu sehen.
Säle 41 – 44
Neben der deutschen Renaissancemalerei ist auch die niederländische Malerei des »Goldenen 17. Jahrhunderts« in den Uffizien vertreten, u. a. mit Arbeiten von Peter Paul Rubens, so das Bildnis Kaiser Karls V. und ein Porträt seiner ersten Frau Isabella Brant. Im 1779/1780 klassizistisch dekorierten Saal (Nr. 42) steht die Niobiden-Gruppe, eine römische Kopie nach griechischen Originalen, die neben der Medici-Venus die kostbarste antike Skulptur in Florenz ist.
Saal 45
Im letzten Saal kehrt die Ausstellung wieder zur italienischen Malerei zurück. Im 18. Jh. übernahmen die Venezianer erneut die Führung, insbesondere mit den berühmt gewordenen Stadtansichten von Canaletto oder Guardi, die hier gezeigt werden.
*Museo di Storia della Scienza (Museo Galileo)
An der Rückseite der Uffizien kurz vor dem Arno ist im Palazzo Castellani das sehenswerte Museum zur Geschichte der Wissenschaften untergebracht. Besonders spannend ist der Saal mit den Originalinstrumenten von Galilei , z. B. dem Fernrohr, mit dem der Wissenschaftler die Jupitermonde entdeckte.
Mi. – Mo. 9.30 – 18.00, Di. 9.30 – 13.00 Uhr; Eintritt: 8 €
**Ponte Vecchio
Eine Flussüberquerung existierte hier wohl schon in etruskischer Zeit . Die römische Via Cassia querte an dieser Stelle auf einer Holzbrücke den Arno. Ab dem 13. Jh. entstanden Läden und Wohnungen auf der Brücke, dem Großherzog missfielen jedoch Lärm und Gerüche. Ab 1593 durften nur noch Goldschmiede handeln. Die Brückenmitte schmückt seit 1900 eine Büste des berühmtesten Goldschmieds Benvenuto Cellini. Auf der Ostseite verläuft der Vasari-Korridor oberhalb der kleinen Brückenhäuser über die »Alte Brücke«.
Ponte Vecchio mit kleinen Läden und dem Vasari-Korridor
PALAZZO PITTI UND SÜDLICHES ARNOUFER
**Palazzo Pitti
An der weiten Piazza dei Pitti, die einem Ehrenhof vergleichbar ist, erhebt sich der monumentale Pitti-Palast. Die Pitti waren eine angesehene Florentiner Kaufmannsfamilie , die es an Stolz und Ehrgeiz mit den Medici aufnahm. Unter Luca Pitti entstand auf dem linken Arnoufer etwas oberhalb der Stadt ein repräsentativer Stadtpalast. Der Architekt Luca Fancelli leitete – möglicherweise nach Entwürfen Brunelleschis – die ersten Bauarbeiten (1457 – 1466). Zwischen 1558 und 1570 ließ Eleonora von Toledo, die Frau Cosimos I., den Palazzo, den sie 1549 erworben hatte, gänzlich erneuern und vergrößern. Die Dekoration der Medici-Gemächer bildete den Grundstock für die Galleria Palatina. Antike und zeitgenössische Statuen kamen hinzu. Heute sind im Palast mehrere Museen untergebracht.
Galleria Palatina
Vom Innenhof geht es rechts zum Aufgang in die Galleria Palatina, die
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