Baedeker Reisefuehrer Toskana
ausgewaschene Steilküste im Süden und weiter nördlich einsame Strände mit Salz liebender Vegetation, die von der mediterranen Macchia mit Garrigue und immergrünen Hartlaubgewächsen abgelöst wird, je weiter man sich von der Strandlinie entfernt. Nördlich der Ombrone-Mündung wechseln sich im Sumpfgebiet Padule della Trappola Küstenseen mit flachen Dünen ab, die Zone landeinwärts ist trockengelegt. Charakteristisch für diese Gegend sind die halbwilden Maremma-Rinder , die auf den satten Wiesen der einstigen Malariasümpfe das ganze Jahr über im Freien grasen. Im Winter bieten die Binnengewässer zahlreichen Zugvögeln Schutz. Südlich des Ombrone erstreckt sich ein kompakter Dünenbereich, unterbrochen von kleinen sumpfigen Niederungen und ausgedehnten Hainen mit Schatten spendenden Schirmpinien.
Pinienallee in der flachen Maremma-Landschaft
Flacher Sandstrand im Parco Naturale bei Marina di Alberese
BAEDEKER TIPP !
Parco Naturale erkunden
In Talamone bietet Paolo Fanciulli (»Il pescatore«) Bootsausflüge mit Fischfang, Essen an Bord und Landausflügen durch den Naturpark. Er organisiert auch Rad-, Reit- und Trekkingtouren sowie Übernachtungen im Park. Info: Tel. 33 57 06 96 03 (auf Deutsch), www.paoloilpescatore.it .
Talamone
Der schöne Fischerort Talamone gilt heute als Mekka für Surfer, Kiter und Schnorchler. Die Sienesen, einst Herren über Talamone, bauten im 15. Jh. die Burg über dem Hafen. Talamone hat ein Aquarium mit einer Rettungsstation für Meeresschildkröten.
Via Nizza 24; 12.6. – 15.9. tgl. 9.00 – 12.00, 14.00 – 17.00 Uhr, 1.4. – 11.6. nur Fr. – So.; Eintritt: 3 €; www.acquario-posidonia.com
**Massa Marittima
Provinz: Grosseto (GR)
Höhe: 380 m ü. d. M.
Einwohnerzahl: 8800
Marittima bedeutet eigentlich »am Meer«, und möglicherweise lag Massa Marittima früher tatsächlich einmal am Wasser. Heute thront das wunderbare Städtchen fast 20 km landeinwärts am Rand der Maremma , auf einem Hügel an den südlichen Ausläufern der Colline Metallifere. Vom Torre del Candeliere, auf dem höchsten Punkt von Massa Marittima, genießt man einen fantastischen Blick.
Bergbaustadt
Schon Etrusker und Römer beuteten die blei-, kupfer- und silbererzhaltigen Lagerstätten der Colline Metallifere aus. Der Aufstieg der Stadt zum Zentrum der Maremma setzte im 8. Jh. ein. Um 1300 zählte die Bergbaustadt rund 10 000 Einwohner, 1310 erließ man in der freien Kommune mit dem »Codice Mineraio« das erste italienische Bergbaugesetz, das Schürfrechte, Grubenanteile und Gewinnverteilung festschrieb. Unter sienesischer Herrschaft wurde der Bergbau ab Mitte des 14. Jh.s stillgelegt und erst im 19. Jh. wieder aufgenommen. Durch Malaria sanken bis zum 19. Jh. Bevölkerungszahl und wirtschaftliche Bedeutung. Nach der Trockenlegung der Sümpfe lebte die Stadt erneut auf, der Bergbau wurde allerdings eingestellt.
SEHENSWERTES IN MASSA MARITTIMA
**Piazza Garibaldi
Herzstück der Altstadt ist die weite, unregelmäßig geschnittene Piazza Garibaldi, ein ebenso eigenwilliger wie charmanter Platz, der vollständig von mittelalterlichen Bauten umstellt ist.
Duomo San Cerbone
Die Stufen einer breiten Freitreppe führen an der Südseite der Piazza zum Dom, der 1228 nach dem Vorbild Pisas im romanischen Stil begonnen und 1304 im gotischen Stil vollendet wurde. Rundbogige Blendarkaden, die sich in ihrem unteren Teil an den Wänden des Langhauses fortsetzen, schmücken die Mitte des 13. Jh.s unter Mitarbeit Giovanni Pisanos errichtete Fassade. Im Türsturz des Hauptportals erzählt ein sorgfältig gearbeitetes Relief fünf Episoden aus dem Leben des Kirchenpatrons San Cerbone (493 – 575), der in Afrika geboren und später Bischof von Populonia wurde. Auch das Innere der dreischiffigen Kirche bewahrt hervorragende Kunstwerke. Im rechten Seitenschiff steht das aus einem einzigen Travertinblock gearbeitete Taufbecken (1380) mit Reliefdarstellungen aus dem Leben Johannes‘ des Täufers von Giroldo da Como. Das um 1316 ausgeführte Altarbild »Madonna delle Grazie« in der linken Chorkapelle wird der Werkstatt Duccio di Buoninsegnas oder Simone Martini zugeschrieben. Hinter dem Hochaltar steht der auf 1324 datierte Sarkophag des San Cerbone . Acht Reliefs des sienesischen Bildhauers Goro di Gregorio erzählen das Leben des »Apostels der Maremma«: Gotenkönig Totila wirft den gefangenen Cerbone seinen Bären zum Fraß vor, die aber befreien den Heiligen; Cerbone liest die Messe, wird bei Papst
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