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Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Bär, Otter und der Junge (German Edition)

Titel: Bär, Otter und der Junge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: TJ Klune
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jetzt weitergehen soll. Ich wünschte, Ty hätte mit dieser verfluchten Unterhaltung gewartet, bis wir alleine waren. Noch besser, ich wünschte, dass Ty diese verfluchte Unterhaltung niemals hätte haben wollen. Ich unterdrücke meinen Ärger, denn ich weiß, dass der Junge, egal wie klug er auch sein mag, noch immer ein Kind ist. Es geht ohnehin nicht wirklich um ihn; es geht um mich. Es geht um mich und wie ich bei einer Lüge erwischt wurde. Es geht um die Nacht, die ich die letzten drei Jahre versucht hatte, zu vergessen. Es geht um die kleine Stimme in meinem Kopf, die genau weiß, wo sie ausgraben muss, was ich so verzweifelt zu vergraben versucht habe. Es geht darum, dass es da dieses Mädchen gibt, dieses wunderschöne Mädchen, das ich von ganzem Herzen liebe. Es geht um sie, denn ich weiß, dass ich mich in meinem eigenen Netz verfangen habe. Ich wende mich ihr zu und ich kann sehen, dass ihre Augen voller Tränen sind, die erst noch fallen müssen. Sie wischt sich verärgert übers Gesicht und öffnet ihren Mund zum Sprechen, als Ty vom Schlafzimmer aus ruft, um mir zu sagen, dass er fertig ist. Ich fluche leise, aber ist es nicht so, dass ich praktisch aus dem Zimmer renne? Bin ich nicht gerade gerannt ?
    Der Junge liegt bereits im Bett, als ich den Raum betrete. Ich schließe die Tür leise hinter uns und gehe zu seinem Bett hinüber, wo ich mich neben seine Beine setze und mich, auf meine Hände gestützt, zurücklehne.
    „Ist Anna sauer auf mich?“, fragt er leise.
    Ich beeile mich zu antworten. „Nein, Junge. Ist sie nicht. Und ich will nicht, dass du etwas anderes denkst, okay? Sie könnte niemals wegen irgendetwas sauer auf dich sein.“
    „Bist du sauer auf mich?“
    Ich seufze und sehe zu ihm herüber. „Nein, Ty. Ich bin auch nicht sauer auf dich. Es war nur ein langer Tag.“
    Er ist einige Augenblicke lang still und sagt dann: „Es tut mir leid, dass ich dich und Otter streiten gehört habe. Ich hab nicht versucht, zu lauschen. Ihr wart einfach so laut.“
    Ich lächle dünn. „Also, dann sollte ich wohl derjenige sein, der sich entschuldigt. Ich hatte nie die Absicht, dass du das mitbekommst. Ich hatte... eine Menge Dinge nicht beabsichtigt.“
    „Bär?“, fragt er. „Kann ich dir ein Geheimnis verraten?“
    „Klar doch, Junge“, antworte ich und lehne mich hinunter, um meine Stirn gegen seine zu legen. Er riecht nach Zahnpasta und Shampoo und ich will meine Augen einfach nur fest zumachen und in diesem Moment verweilen, aber der Junge muss mir ein Geheimnis anvertrauen und er erwartet, dass ich ihn ansehe, wenn er spricht.
    „Ich will nicht, dass Otter wieder weggeht. Ist das selbstsüchtig?“, flüstert er.
    „Nein, das ist es nicht. Das bedeutet, dass du ihn sehr lieb hast und das kann niemals selbstsüchtig sein. Kann ich dir ein Geheimnis verraten?“ Er nickt und sieht hinauf zu meinen Augen.
    „Was ist deins, Bär?“
    „Ich will auch nicht, dass Otter wieder weggeht.“
    Er wirft seine Arme um mich und zieht mich zu sich hinunter. „Ich weiß. Ich weiß. Und ich werde dein Geheimnis bewahren, wenn du meins bewahrst“, flüstert er in mein Ohr. Ich nicke in seine Schulter und kämpfe darum, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Ich bleibe in seinen kleinen Armen, bis er mich ein paar Sekunden später wieder loslässt. „Ich hab dich lieb, Papa Bär“, sagt er und küsst mich auf die Wange.
    „Ich hab dich auch lieb, Junge.“
    Ich stehe auf, knipse das Licht aus und lehne die Tür hinter mir an, lasse sie nur einen Spalt breit offen, so wie ich es immer tue. Ich lehne mich für einen Moment gegen die Wand, meine Brust zugeschnürt. Ich fühle mich wie benebelt und will nichts sehnlicher, als umzukehren, auch ins Bett zu klettern und zu schlafen. Aber Anna ist noch immer im Wohnzimmer und wartet darauf, dass ich wiederkomme. Ich kann sie nicht länger warten lassen.
    Sie sitzt dort, wo ich sie gelassen habe. Ich kann sehen, dass die Tränen in ihren Augen getrocknet sind, aber ihre Entschlossenheit ist unverkennbar. Keine Chance, dass das Ganze, wie ein kleiner Teil von mir hofft, einfach fallengelassen wird. Sobald ich ins Wohnzimmer komme, macht sie eine Kopfbewegung zu dem kleinen Balkon, der zu unserem Apartment gehört. Ich folge ihr in dem Wissen, dass sie nicht möchte, dass der Junge mitbekommt, was gesagt wird. Aber wenn sie anfängt zu schreien, werde ich anfangen zu schreien und dann wird es keine Rolle spielen, denn die gesamte gottverdammte

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