Bärenmädchen (German Edition)
es ganz anders. Auch er war ein guter Fahrer, aber irgendetwas trieb sie dazu, bei ihm stets ihre Grenzen auszutesten. Besonders am Anfang einer Ausfahrt „vergaß“ sie auf manche seine Kommandos zu hören. Auf andere reagierte sie voller Mutwillen viel zu übertrieben. Sie stürmte wild drauflos, obwohl er ihr doch nur den Befehl zum mittleren Tempo Trab gegeben hatte oder sie stoppte so abrupt, dass Anatol fast aus dem Sulky fiel. Niemals hätte sie sich so etwas bei Rockenbach getraut, aber auch Anatol ließ sich derartiges nicht bieten. Energisch brachte er sie mit Zügel, Peitsche und scharfer Stimme wieder unter Kontrolle. Mit wild funkelnden Augen, die Unterlippe zwischen die Zähne geklemmt, jeden Muskel ihres Körpers angespannt lief sie dann im Geschirr.
Seltsamerweise liebte Anne diese Ausfahrten trotzdem, und sie mochte auch Anatol. Wenn sie nicht gerade ausfuhren, hegte sie fast so etwas wie Beschützerinstinkte für ihn. Manchmal behandelte er die Stuten in seinem Eifer und seiner Unerfahrenheit zu grob. Anne nahm es hin, wie sie es auch bei einem kleinen Kind getan hätte. Er hatte schmale Hände und graue Augen, die meist ruhig unter seinem dichten schwarzen Haarschopf hervorschauten. Glaubte er etwas falsch gemacht zu haben, fingen sie an bestürzt zu flackern. Anne konnte nicht anders, sie wieherte ihm dann beruhigend zu. War sie nicht gebunden, rieb sie sogar vorsichtig und etwas scheu ihren Kopf an seiner Schulter.
Plötzlich schnaubte und prustete Anne mit aufgeblasenen Wangen. Eine Stubenfliege hatte sich auf ihre Nase gesetzt. Eingeschirrt, wie sie war, war es für sie die einzige Möglichkeit sie zu verscheuchen. Eigentlich hielten Insektenschutzmittel die Plagegeister fern. Zofen rieben die Körper der Stuten damit vor jeder Ausfahrt ein. Das Mittel wirkte mindestens solange, bis die Stuten anfingen zu schwitzen. Aber vielleicht hatte die Zofe diesmal ihre Nase vergessen. Anne wusste es nicht mehr. Noch einmal blies sie mit vollen Backen einen kräftigen Luftstrom nach oben. Der kleine Quälgeist machte sich davon und setzte sich dann auf ihre linke Pobacke! Die kleinen Insektenbeinchen trippelten nervös und störend auf ihrer Haut herum. Wütend und mit aller Kraft stampfte Anne auf, einmal, zweimal, dreimal. Der Sulky rollte ein Stück vor.
Von draußen erklang ein kurzen scharfer Anruf. Rockenbach wies sie zurecht. Erschrocken stand Anne wieder still. Wenigstens war die Fliege fort. Sie dachte wieder an Anatol. Sein kleiner dicker Schwanz war etwas nach rechts gebogen, und wenn er sie von vorne nahm, hielt sie ihm ihren Schoß etwas schräg entgegen, so dass er trotzdem leicht in sie eindringen konnte. Vorgestern hatte er sie das letzte Mal genommen. Sie beide waren noch erhitzt und zornig von der vorherigen Ausfahrt gewesen. Anne hatte sich besonders widersetzlich aufgeführt, bis Anatol sie durchpariert hatte, vom Sulky gestiegen war und fast alle Riemen, die ihren Körper einschnürten, um mindestens zwei Loch enger geschnallt hatte. Da war es ihr sehr unbequem geworden. Besonders weil er ihre Arme fast bis zu den Schulterblättern hochband. Zähneknirschend hatte sie sich von da an beeilt, folgsam zu sein.
Als sie wieder zurückkamen und Anne abgeschirrt war, hatte er sie dann grob über den Strafbock in der Spiegelhalle geworfen. Ohne irgendwelche Umstände war er in sie eingedrungen und hatte sie damit fast sofort zu einem heftigen Höhepunkt getrieben. Danach tat er das, was er stets tat, wenn er sie besessen hatte. Er streichelte ausgiebig ihr Gesicht und ihren Hals mit seinem Handrücken. Vielleicht behielt er die Innenfläche seiner Freundin vor, überlegte Anne. Sie selbst wünschte sich oft, dass es irgendetwas an ihrem Körper geben würde, dass sie allein Adrian vorbehalten konnte. Aber da war absolut nichts an ihr, das sie nicht jedem Alpha auf Befehl hätte darbieten müssen. Vielleicht war ihr Räuberhauptmann so etwas ja auch gar nicht wert. Sie schluckte, um den Kloß in ihrem Hals hinab zu würgen.
Lüge. Lüge. Daschas Worte waren ebenso falsch und verdreht wie alles andere an ihr auch. Nur schnell weg mit diesen schlimmen Gedanken.
Sie presste ihre Beine im Stehen so fest sie nur konnte zusammen und rieb sie langsam aneinander. Vielleicht konnte sie erspüren, wie stramm der Schrittriemen zwischen ihren Beinen angezogen war. Der Schrittriemen! Anne drückte ihre Oberschenkel noch etwas stärker zusammen und ließ ihren Unterköper ein wenig vor und
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