Bärenmädchen (German Edition)
schlafen, geil sein und bestiegen werden. Bitte ihr beiden Herren Alphas da draußen, kommt wieder rein, dachte sie. Lasst mich laufen, hetzt mich, peitscht mich, lasst mich vergessen. Nur macht es schnell.
Dann kamen Sieversen und Rockenbach tatsächlich zurück. Rockenbach trug einen geschlossenen Korb, den sie anscheinend aus Sieversens Auto geholt hatten. Den Geräuschen nach zu urteilen, schnallte er ihn auf der kleinen Ladefläche hinter dem Sitz des Sulkys fest. Dann half Rockenbach dem alten Mann in den Sulky. Wenig später ertönte Sieversens „Go“ und sie setzte sich in Bewegung.
Es war atemberaubend! Anne merkte schon nach den ersten Metern, dass sie von einem Fahrer gelenkt wurde, der noch tausendmal besser war als Rockenbach. Unheimlich rasch und sicher folgten seine Kommandos per Zügel und Stimme aufeinander. Sie wurde zu höchster Aufmerksamkeit gezwungen, denn er handhabte die Peitsche ebenso sicher wie die Zügel. In einem Moment biss sie von unten herauf zwischen ihre Beine, im nächsten Augenblick fuhr sie schon von oben auf ihre Brüste herab. Jedes Mal stöhnte sie vor Schmerzen laut auf, aber das schien den alten Mann nicht im Geringsten zu beeindrucken.
Sieversen lenkte Anne auf den Hof, dort wendete er den Sulky um 180 Grad und fuhr durch die nach zwei Seiten offene Spiegelhalle hindurch auf dem Platz mit den Hindernissen. Sie drehten eine Runde außen herum, dann sausten sie im flotten Tempo auf das erste Hindernis, eine schmale künstliche Brücke, zu.
Sieversen war inzwischen dazu übergegangen, seine Zügelsignale auf zweierlei Arten zu geben. Zuerst waren sie ganz sanft und kaum zu erspüren. Reagierte Anne trotzdem nicht sofort, kamen sie gleich darauf grob und schmerzhaft. Das zwang sie, sich ganz und gar auf ihren Fahrer zu konzentrieren. Bald nahm sie kaum noch war, wo sie gerade hingesteuert wurde. So sehr mühte sie sich ihre Beine hochzureißen und mit höchster Anspannung auf die Kommandos zu achten.
Schon klapperten ihre Laufschuhe über die Brücke hinweg. Dann jagte er sie zwischen zwei Pfosten hindurch. Die Durchfahrt war so eng, dass der breite Sulky mit seinen großen Rädern nur gerade eben hindurchpassen würde. Aber alles ging so schnell, dass Anne nicht einmal Zeit hatte, Angst zu haben. Als sie hindurchgerauscht waren, spürte Anne ein leichtes Zupfen links an ihrem Mundwinkel und folgte dem Kommando, bis sich der Zügel wieder lockerte. Er lenkte sie wieder zurück zur Spiegelhalle, Rockenbach stand dort. Anne sah, wie er den Daumen anerkennend nach oben reckte, dann waren sie vorbeigeschossen.
Als sie in voller Fahrt auf den Hof stampfte, kam ihnen beinahe eine Beta in die Quere. Sie war heute anscheinend für die Essensausgabe zuständig und marschierte etwas gedankenverloren in Richtung Speisesaal. Mit einem schrillen Schrei sprang sie zur Seite, als das Gefährt auf sie zu rauschte. Das belustigte Sieversen sehr. Sie hörte ihn von hinten lachen und auch sie verspürte plötzlich einen wilden Spaß.
Sie fuhren in Richtung See. Mit dem leichtgewichtigen Sieversen als Fahrer ließ sich der Sulky viel leichter als sonst ziehen. Anne federte über den Boden. Sie genoss jeden einzelnen Schritt und gab sich vollständig den Kommandos ihres Fahrers hin. Sieversens Zügelsignale fielen immer feiner aus. Annes Mund wurde ganz weich und nachgiebig. Sie spürte, dass sie so auch viel besser fühlen konnte, was von ihr gefordert wurde. Vorsichtig fing sie an, mit der Zunge am Gebiss zu spielen, und sie hatte das Gefühl, dass Sieversen mit dem Zügel antwortete. Sie erschauderte. Es war wie ein Kuss. Ein intensiver, langanhaltender Kuss!
So war sie fast enttäuscht, als Sieversen sie durchparierte. Sie hielten auf einer leicht abfallenden, frisch gemähten Rasenfläche direkt am See. Eine Bank stand hier und ein Tisch. Beides aus dunklem Holz. Ein nettes Plätzchen für ein Picknick. Die untergehende Sonne dekorierte den See bereits mit einem leichten rötlichen Schimmer. Ob noch jemand kam? Eine Stute war ja wohl kaum die rechte Gesellschaft für dieses romantische Stelldichein.
Anne lauschte nach hinten. Ächzend und stöhnend mühte sich Sieversen vom Sitz des Sulkys herunter. „Merde“, hörte sie ihn fluchen. Dann humpelte er in ihr Sichtfeld und machte sich an ihrem Geschirr zu schaffen. Bald hatte er sie von der Kutsche gelöst und von den Riemen befreit, die ihren Kopf nach oben zwangen. Sogar die Schnallen, die ihre Arme auf dem Rücken fesselten,
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