Bärenmädchen (German Edition)
Gesicht behutsam dem ihren näherte. Daschas Lippen waren zartrosa. Aus der Nähe konnte Anne sehen, dass sie von winzigen Sommersprossen umgeben waren. Als Daschas Lippen ihren Mund berührten, fühlten sie sich angenehm weich an. Anne musste an kleine niedliche Tierchen denken, die sich warm und zärtlich an ihren Mund schmiegten und ihn vorsichtig erkundeten. Ohne es eigentlich zu wollen, spürte sie, wie sehr sie sich nach der Bestrafung Zärtlichkeit und Nähe wünschte.
Außerdem schien das Glöckchen auf ihrer Oberlippe ein ganz und gar seltsames Spiel zu treiben. Es war ebenso störend wie erregend, ebenso verbindend wie trennend beim Spiel ihrer Lippen. Als Dascha sich dann wieder zurückzog, blickten sich die Mädchen voller Staunen an. Beide waren überrascht über die Freude, die sie sich gerade bereitet hatten.
Dann zischelte wieder Daschas Zunge zwischen ihren Zähnen hervor und Anne wurde plötzlich klar, dass dies bei dem Mädchen stets das Zeichen war, dass ihr gerade ein kleiner grausamer Gedanke gekommen war. Gleich darauf spürte sie wie Dascha ihren linken Arm in den Käfig schob. So dünn und schmal waren ihre Arme, dass sie mühelos durch die Stäbe passten. Daschas Hand glitt unter den zwangsweise angewinkelten Beinen Annes dicht am Oberschenkel entlang und dann erkundeten ihre Fingerkuppen schon ihren Schoß. Anne schnappte nach Luft. Dies hier war etwas anderes als ihr lustvolles Spiel mit Florence, als sie den „Intelligenten Body“ trug. Sie fühlte sich bedrängt und ausgenutzt, und das von einem Mädchen, das viel jünger war als sie!
Sie versuchte, ihren Körper so weit wie möglich nach hinten zu drücken, was in der Enge natürlich völlig wirkungslos war, ebenso wie ihre Bemühungen die Arme nach hinten zu nehmen, um Daschas Hand abzuwehren. Bei jeder Bewegung stieß sie unweigerlich gegen Gitterstäbe.
„Bitte nicht. Ich, ich bin nicht lesbisch“, stotterte Anne.
„Wenn Du mich noch einmal küsst, höre ich sofort auf, Glöckchen“, flötete Dascha. „Diesmal sollst Du mich aber küssen, wie du einen Mann küsst. Leidenschaftlich und wild“, forderte die Neunzehnjährige von ihr.
Anne wusste beim besten Willen nicht, ob sie diesen Wunsch willkommen hieß oder ihn verabscheute, aber ihre Lippen formten sich fast wie von selbst zum Kuss. Daschas rechter Arm hatte unterdessen in einer leidenschaftlichen Geste Annes Kopf umfasst, und dann presste sich ihr Mund auf ihren. Anne hatte plötzlich das Gefühl zu schmelzen wie eine Eiskugel in der Sonne und als Daschas grausame kleine Zungenspitzen sich in ihren Mund vortastete, empfing Anne sie bereitwillig mit ihrer eigenen. In diesem Augenblick glitten Daschas Fingerspitzen plötzlich tief zwischen ihre Schamlippen. Anne erzitterte und erbebte in Daschas Kuss hinein. Sie spürte plötzlich, wie sehr sie Daschas anfangs so unwillkommene Bemühungen zwischen ihren Beinen jetzt erregten.
„Möchtest du, dass ich meine Hand jetzt wegnehmen“, hauchte Dascha.
„NNNNein“, stotterte Anne und schob ihren Schoß nun so weit vor, wie es ihr nur möglich war. In diesem Augenblick züngelte es wieder zwischen Daschas Zähnen. Sie lachte perlend, nahm ihre Hand weg, stand auf und begann wieder zu fegen. „Ich bin nicht lesbisch“, sagte sie, Anne nachahmend und ihre Stimme dabei affektiert verzerrend.
Verwirrt, zornig, erregt und ganz und gar hilflos sah Anne ihr aus dem Käfig nach. Dascha ließ fröhlich den Besen um ihre Beine wirbeln und sie schien es richtiggehend zu genießen, sich Anne in ihrer Nacktheit zu präsentieren. Immer noch bewegte sie sich eckig, fohlenhaft und irgendwie unfertig, aber das schien nur ihren Reiz zu verstärken. Selbst Anne musste zugeben, dass sie geradezu entzückend aussah, und insgeheim wünschte sie sich, dass sie noch einmal ihr zärtliches Spiel mit ihr treiben würde. Das aber blieb aus, immerhin kam das Mädchen einige Zeit später und hielt ihr wortlos einen Becher mit Wasser hin, den Anne dankbar leer trank. Danach blieb sie sich selbst und ihren düsteren Grübeleien überlassen.
In den nächsten Tagen hatte Anne dann oft das Gefühl, dass man ihr keinen Gegenstand, sondern ein kleines, gemeines Teufelchen an die Nase gekettet hatte. Außer bei Nacht trieb es unablässig sein böses Spiel mit ihr. Höhnisch laut war der Klang ihrer Demütigung. Sobald sie sich bewegte, horchte jedermann auf. War sie nur mit einer anderen Beta im Schloss unterwegs, wurde sie immer wieder von Alphas zur
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