Bärenmädchen (German Edition)
schrie Anne auf. Sie wurde hochgerissen und mehrmals herumgewirbelt. Dabei erhaschte sie einen Blick auf einen schwarzen Vollbart, eine Narbe und zwei blaue Eisaugen. Es war Adrian Götz, der Räuberhauptmann.
Dann fand sie sich bäuchlings quer über den Oberschenkeln dieses Mannes liegend wieder. Den linken Arm hatte er ihr auf den Rücken gedreht, so dass er ihn, wenn sie sich wehrte, jederzeit schmerzhaft hochbiegen konnte. Ihr rechter Arm ruderte anfangs hilflos in der Gegend herum, bevor sie ihn nutzte, um ihren Oberkörper abzustützen und so ihr unbequeme Position etwas erträglicher zu machen. Der Räuberhauptmann riss ihr das Höschen so weit herunter, dass es zwischen ihren Oberschenkeln hing, dann verlagerte er irgendwie sein rechtes Bein, und schon hatte er es geschafft, dass ihre Hinterbacken so offen und ungeschützt vor ihm lagen, als würden sie geradezu um Schläge betteln. Absurderweise fiel Anne in diesem Augenblick auf, dass der Räuberhauptmann diesmal nicht wie sonst eine Art Jägerkluft trug, sondern einen noblen dunkelgrauen Anzug. Der Gedanke verflüchtigte sich so schnell, wie er gekommen war, denn der feine Herr war offensichtlich gerade dabei, sie nach allen Regeln der Kunst übers Knie zu legen!
Erst einmal aber bellte er „Strich“ und Anne sah wie die Mädchen – ein einziges Wirrwarr aus Beinen, Armen, Haarschöpfen, wippenden Brüsten und weißer Unterwäsche – hektisch herumsprangen, bis sie sich korrekt in einer Reihe aufgestellt hatten. Dann sagte er etwas in einer Sprache, die sie nicht verstand, und schon stellte sich auch das Engelsgesicht mit sehr erschrockener Miene dazu. Außerdem sah sie noch Rockenbach und einen recht jungen Mann. Beide waren anscheinend mit dem Räuberhauptmann gekommen. Sie trugen ebenfalls Anzüge, was bei dem derben, vierschrötigen Rockenbach sehr grotesk aussah, zumal sein Jackett viel zu klein war. Das änderte nichts daran, dass ihm die Situation riesiges Vergnügen bereitete. Mit breitem Grinsen schaute er zu. Der Jüngere blickte dagegen wie gebannt und voller Faszination auf das, was ihr gerade angetan wurde.
Das Arschloch von einem Räuberhauptmann wagte doch tatsächlich „Showtime“ zu sagen, bevor es zuschlug. Beim ersten Schlag schrie Anne auf, weil er so schnell und überraschend kam. Dann biss sie die Zähne zusammen. Die Schläge schmerzten wieder einmal nicht so sehr wie die Demütigung, die sie empfand. Ja, man hatte ihr schon vorher im Schloss auf vielerlei Arten Gewalt angetan. Aber dies war anders. Es war schlimmer. Sie wollte es nicht durch diesen Mann. Sie wollte es nicht auf diese Art und sie wollte es nicht vor den anderen Mädchen. Was aber das Allerschlimmste war: Ein Teil von ihr sagte, dass ihr eigentlich ganz recht geschah. Sie hatte sich faul und unartig wie ein kleines Kind benommen.
Der Räuberhauptmann schlug sehr methodisch zu und arbeitete sich vom oberen Teil ihrer Pobacken bis zu den Oberschenkel vor. Mal die rechte mal die linke Seite. Die Schläge verursachten nicht nur Schmerzen, sondern führten dazu, dass sich in ihrem Unterkörper eine intensive Wärme ausbreitete. Als der Räuberhauptmann dann ebenso plötzlich aufhörte, wie er begonnen hatte, bereitete sich die Hitze trotzdem weiter aus und Anne registrierte deutlich, dass er seine Hand wie zufällig auf ihrem Oberschenkel – knapp unterhalb ihrer Pofalte - liegen ließ.
„Also Anatol, du fängst nächste Woche als Assistent von Herrn Rockenbach bei der Spezialausbildung an“, erklärte der Räuberhauptmann nun, Anne überhaupt nicht mehr beachtend, und da wurde ihr klar, worum es hier ging. Es war ein Vorstellungsgespräch! Der Räuberhauptmann erklärte in aller Seelenruhe, was für einen großartigen Meister seines Faches Anatol in Rockenbach gefunden hätte. Dann ging er auf die Vergünstigungen ein, die eine Anstellung bei der Organisation Magnus bieten würde. Während er sprach, spürte Anne, dass sich seine Hand auf ihrem Oberschenkel bewegte. Sie schob sich langsam immer weiter zwischen ihre Beine. Das schien ihr auf einmal wichtiger als alles andere, denn diese Hand schob sozusagen eine glühende Bugwelle vor sich her, einen Tsunami der Lust.
Was hatte der Räuberhauptmann gerade gesagt? Er hatte von ihr gesprochen. Anne versuchte, sich zu konzentrieren. Sie diente anscheinend als Anschauungsobjekt für einen Azubi im Berufszweig Sadismus, denn ihr Peiniger dozierte: „Sie genießen den Schmerz und die Unterwerfung auf eine Art,
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