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Bahama-Krise

Bahama-Krise

Titel: Bahama-Krise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Desmond Bagley
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lieber,
warum sie dich entführt haben. Haben sie mit dir darüber gesprochen?«
    »Nicht direkt. Sie haben mir nur alle möglichen Fragen
gestellt.«
    »Was für Fragen?«
    »Was du tust, und wo du hinfährst, wenn du verreist. Ich habe
ihnen gesagt, das weiß ich nicht. Ich hätte dich verlassen. Aber das
haben sie mir nicht geglaubt. Die haben immer weiter gebohrt. Was du
tust, das wollten sie ganz genau wissen.« Ein Schauder ließ Debbie
zusammenfahren. »Wer sind diese Leute? Was wird mit uns geschehen, Tom?«
    Das war die Kernfrage. Aber ich hatte keine Antwort bereit.
Debbie hatte Todesangst, und das konnte ich ihr nicht verdenken. Auch
ich hatte Angst. Das Treffen mit den beiden, der Mann mit der
automatischen Pistole, der falsche Engländer mit seinen zynischen
Redewendungen – all das hatte mir so zugesetzt, daß ich der
Hoffnungslosigkeit nahe war. Und ich war gerade erst vierundzwanzig
Stunden hier. Debbie hingegen hatte dem seelischen Druck schon drei
Tage standgehalten.
    »Haben sie dich mißhandelt?« fragte ich teilnahmsvoll.
    »Sie … sie haben mich nicht geschlagen. Aber es ist
die Art, wie sie mich ansehen, wenn sie mich vernehmen.« Wieder wurde
sie von einem Schauder geschüttelt. »Ich habe Angst, Tom. Ich weiß
nicht mehr, was ich machen soll.«
    Ich setzte mich zu ihr und legte ihr den Arm um den Hals.
    »Mach dir keine Sorgen. Wie viele Männer sind es eigentlich?«
    »Ich habe bis jetzt vier gesehen.«
    »Auch einen, der so gewunden spricht und sich englisch gibt?«
    »Ja, das ist der, der die Verhöre führt. Die anderen sagen
kaum was, jedenfalls nicht zu mir. Sie schauen mich nur an.« Sie senkte
den Blick.
    »Kommen wir noch einmal zurück auf die Fragen, die er dir
gestellt hat. War da eine bestimmte Zielrichtung zu erkennen?«
    Debbie runzelte die Stirn. »Nein. Er hat mich endlos über dich
erzählen lassen, was so deine Interessen sind und mit wem du verkehrst.
Einmal kam er auch auf die Polizei zu sprechen. Du hättest in der
letzten Zeit ziemlich oft mit Kommissar Perigord zu tun und was da wohl
dahintersteckte. Ich sagte ihm, das weiß ich nicht. Ich habe Perigord
ja nur einmal mit dir gesehen, und das war, bevor wir heirateten.« Sie
dachte nach. »Etwas fiel mir auf. Er hatte mich gefragt, an welchem Tag
ich dich verlassen hätte. Als ich ihm den Tag nannte, meinte er, das
sei wohl der Tag gewesen, nachdem du Kayles aufgespürt hattest.«
    Ich fuhr hoch. »Kayles? Hat er von sich
aus diesen Namen erwähnt?«
    »Ja. Ich dachte schon, jetzt wird er versuchen, mich über
Kayles auszufragen, aber er ließ das Thema fallen. Er kam dann auf
unsere Ehe zu sprechen. Wie wir uns kennengelernt hätten und wann wir
geheiratet hätten. Er fragte mich auch, ob ich Julie kennengelernt
hätte.«
    »Ist das wahr? Was hast du ihm gesagt?«
    »Die Wahrheit. Daß Julie und ich nur eine oberflächliche
Bekanntschaft miteinander hatten, daß ich bei ihr damals zu Gast war.«
    »Wie hat er darauf reagiert?«
    »Anscheinend verlor er das Interesse an der Frage. Weißt du,
wie der Typ heißt, der die Verhöre führt?«
    »Er nennt sich Robinson, aber ich bezweifle sehr, daß das sein
richtiger Name ist. Und ein Engländer ist er auch nicht, auch wenn er
das so rauskehrt.«
    Ich dachte über die möglichen Querverbindungen zwischen
Robinson und Kayles nach. War Robinson der Kopf einer Bande, die vom
Rauschgiftschmuggel zwischen Südamerika und den Vereinigten Staaten
lebte? Wenn ja, was war dann das Interesse dieser Bande, Debbie und
mich in ihre Gewalt zu bringen? Ich hatte das Gefühl, durch ein Haus zu
gehen, in dem sich immer neue Türen auftaten. Je tiefer ich in das
Gebäude hineinschritt, desto dunkler wurde es. Debbie sagte: »Dieser
Mann macht mir Angst, Tom. Er hat eine unheimliche Art, einen beim
Verhör in die Enge zu treiben. Die anderen drei sind Gangster, okay.
Aber er ist jemand, bei dem ich überhaupt nicht durchschaue, was in
seinem Kopf vorgeht.«
    »Beschreib mir mal genau den Unterschied, den du zwischen ihm
und den anderen siehst.«
    »Die anderen drei sind Gewohnheitsverbrecher,
heruntergekommene Weiße. Wenn sie beim Verhör dabei sind, mustern sie
mich mit Blicken, als wollten sie mich ausziehen.« Sie schloß die
Augen. »Für die bin ich wenigstens noch eine Frau. Aber dieser Robinson
behandelt mich wie einen seelenlosen Gegenstand. Er ist zu allem fähig,
glaub mir.« Sie brach in Tränen aus. »Sag mir bitte eines, Tom. Was
hast du getan, daß wir in diese Sache

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