Bahners, Patrick
Kulturpropaganda, inklusive der
Verbreitung der «Protokolle der Weisen von Zion», kontrolliert und zensiert der
Islam schon heute die Meinungen und Gedanken in Europa. «Eine neue eurabische
Kultur kommt zum Vorschein, mit ihren eigenen Dogmen, Predigern, Axiomen und
Regeln.» Der flamboyante englische Historiker Niall Ferguson,
Harvard-Professor und Weltwirtschaftsweiser, sagt voraus, künftige Historiker
würden diese Analyse prophetisch nennen.
Robert Irwin, der englische Orientalist und Kritiker
Edward Saids, rezensierte Bat Ye'Ors Buch «Islam and Dhimmitude: When Civilizations
Collide» von 2.001 in der Zeitschrift «Middle Eastern Studies». Die
kompromisslos kritische Sicht der Autorin auf Zwangskonversionen und Heilige
Kleinkriege wollte Irwin durchaus als hilfreich gelten lassen: als Korrektiv
apologetischer Tendenzen der westlichen Islamwissenschaft. Tatsächlich habe
etwa Said, ein palästinensischer Christ, Forschung über die Schutzbefohlenen
als politisch unwillkommen abgelehnt. Als Werk der Wissenschaft konnte Bat
Ye'Ors Buch in Irwins Augen allerdings nicht bestehen: durchgängig polemisch,
bitter und konfus. Um alle Einseitigkeiten und Manipulationen richtigzustellen,
schrieb er, müsste die Rezension so lang werden wie das Buch. Die Tatsachen
seien meistens korrekt, aber der Kontext fehle. Irwin rügte eine Methode der
Gleichmacherei: Die Autorin ziehe einen Bogen von der Vertreibung der Juden aus
Medina bis zur heutigen schlechten Presse des Staates Israel und unterscheide
nicht zwischen religiöser Diskriminierung und administrativem Opportunismus,
Normen und Praktiken, Obrigkeit und Mob. Dem Zerrbild einer durch das Recht
zugleich kaschierten und gesteigerten Willkürherrschaft setzte Irwin ein Zitat
von Bernard Lewis, einem weiteren Hauptgewährsmann der Islamkritik, entgegen:
«Für den Bürger einer liberalen Demokratie wäre der Status eines Dhimmi
zweifellos unerträglich - aber viele Minderheiten in der heutigen Welt würden
die Schutzbefohlenen um ihre Autonomie und ihre beschränkten, aber anerkannten
Rechte beneiden.»
Der Theologe David Thomas
von der Universität Birmingham besprach 1998 im «British Journal of Middle
Eastern Studies» Bat Ye'Ors Buch «The Decline of Eastern Christianity under
Islam, from Djihad to Dhimmitude». Er wies darauf hin, dass die
Historikerin alle Christen, die es unter den Sultanen zu Macht und Reichtum
brachten, als Kollaborateure und Volksverräter abstempeln müsse, um ihre These
durchzuhalten. Die alles bestimmende historische Kraft ist bei ihr die
Rechtsnorm. Ohne weiteres nimmt sie an, wie Thomas notiert, dass ein
ungerechtes Gesetz immer ungerecht angewandt werden müsse. Dieser Normativismus
kennzeichnet die Denkungsart der Islamkritik. Es kann keinen Frieden mit
Muslimen geben, lehrt sie mit Bat Ye'Or, weil das islamische Völkerrecht die
Welt in das «Haus des Islam» und das «Haus des Krieges» einteilt und der Friede
dadurch eintreten wird, dass das Haus des Krieges verschwindet. Der
Dhimmi-Status suspendiert den Krieg um den Preis der Einwilligung in das Recht
des Siegers, jederzeit wieder in den Krieg einzutreten, um ihn zu Ende zu
führen. In diesem Sinne nennt Bat Ye'Or den Genozid an den Armeniern «das
natürliche Ergebnis einer Politik, die der politischreligiösen Struktur des
Dhimmitums innewohnt».
Ihr englischer Ehemann, Übersetzer und Mitautor David
Littman ist als Lobbyist bei den Vereinten Nationen in Genf tätig. Als junger Mann
ließ er sich 1961 in geheimer Mission nach Casablanca schicken. Marokko verbot
damals die Ausreise von Juden. Getarnt als Repräsentant einer
Kinderhilfsorganisation, schmuggelte Littman 530 Kinder über die Schweiz nach
Israel. In Casablanca gaben sich Littman und seine Frau als Christen aus. 2009
ließ der israelische Geheimdienst ihm den Orden eines «Helden des Schweigens»
verleihen: als einem «verdeckten Krieger, der sein Leben riskiert und einer
heiligen Sache des israelischen Volkes und Staates gedient hat». Im Februar
2006 traten die Eheleute Littman als Redner einer Konferenz auf, die im
Gedenken an Pim Fortuyn, den 2002 ermordeten islamkritischen Parteigründer, im
Haag stattfand. Unter den anderen Rednern waren der unter dem Pseudonym Ibn
Warraq schreibende pakistanische Apostel der Ex-Muslime, Daniel Pipes, und
Robert Spencer. Einige der Referenten trafen sich im Jahr darauf in Brüssel
wieder, auf einer «Counter] ihad»-Konferenz, als deren Gastgeber Filip
Dewinter vom Vlaams
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