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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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all das dem Leitwolf vortragen«, sagte Amanda. »Er wird das bestimmt untersuchen lassen, da bin ich sicher. Irgendjemand muss diese Jungs angeheuert haben.«
    »Irgendjemand hat sie zu Werwölfen gemacht, um erst mal damit anzufangen«, sagte Quinn. »Oder sollte das Reißzahn-Rudel selbst bereits so weit heruntergekommen sein, dass es Typen von der Straße aufliest, sie beißt und sie dann die Dreckarbeit machen lässt?«
    Okay, jetzt war die Atmosphäre feindselig. Ich sah zu meinem großen Begleiter hinauf und entdeckte, dass er kurz davorstand, unglaublich wütend zu werden.
    »Vielen Dank euch allen«, sagte ich zu Amanda und setzte wieder mein breitestes Lächeln auf. »Alcide, Maria-Star, schön, euch mal getroffen zu haben. Wir müssen jetzt los. Ist eine ziemlich lange Fahrt zurück nach Bon Temps.« Ich winkte dem Motorradtypen hinter dem Tresen und Miss Geschmacksverirrung freundlich zu. Er nickte knapp, sie blickte finster. Meine beste Freundin wollte sie anscheinend nicht unbedingt werden. Ich befreite mich aus Quinns Arm und ergriff seine Hand.
    »Komm, Quinn, gehen wir.«
    Einen entsetzlichen Augenblick lang erkannten seine Augen mich nicht. Dann wurden sie wieder klarer, und er entspannte sich. »Klar, Baby.« Er verabschiedete sich von den Werwölfen, wir drehten uns um und gingen hinaus. Ein ziemlich unangenehmer Moment für mich, auch wenn Alcide, dem ich größtenteils vertraute, unter den Leuten war.
    Ich spürte keine Angst oder Sorge von Quinn ausgehen. Entweder besaß er enorme Beherrschtheit und Selbstkontrolle, oder er fürchtete sich wirklich nicht vor einer Bar voller Werwölfe - was natürlich bewundernswert und so weiter war... aber völlig unrealistisch.
    Die richtige Antwort lautete »große Beherrschtheit und Selbstkontrolle«, wie sich herausstellte. Das wurde mir klar, als wir auf dem spärlich beleuchteten Parkplatz ankamen. Schneller, als ich denken konnte, drückte er mich gegen das Auto und seinen Mund auf den meinen. Nach der ersten Schrecksekunde ließ ich mich ganz darauf ein. Gemeinsam bestandene Gefahren lösen so etwas aus, und es war bereits das zweite Mal - bei unserer ersten Verabredung! -, dass wir um unser Leben hatten fürchten müssen. War das ein schlechtes Omen? Diese vernünftigen Gedanken gab ich endgültig auf, als Quinn mit seinen Lippen über meinen Hals glitt, bis zu der Stelle, wo die Schulter begann. Ich gab einen unterdrückten Laut von mir, weil ich nicht nur die Erregung spürte, die ich immer spürte, wenn ich dort geküsst wurde, sondern auch einen nicht zu verleugnenden Schmerz von den Druckstellen an meinem Hals. Eine ganz ungute Kombination.
    »Entschuldige«, hauchte er murmelnd auf meine Haut, ohne dass seine Lippen einen Augenblick innehielten. Ich wusste, wenn ich meine Hand etwas sinken ließe, könnte ich seine Erregung berühren, ihm ganz nahe kommen. Aber ich lernte ja schon, vorsichtig zu sein ... vermutlich nicht vorsichtig genug, dachte ich mit dem letzten verbleibenden Rest an Vernunft, der sich nicht der immer stärker aus den tiefsten Tiefen aufsteigenden Hitze ergab, einer Hitze, die sich nur danach sehnte, sich mit der Hitze von Quinns Lippen zu vereinigen. Oh. Oh, oh, oh.
    Ich drängte mich an ihn. Ich weiß, ich weiß. Es war so was wie ein Reflex, okay? Aber ein Fehler, denn sofort glitt seine Hand auf meine Brust, und sein Daumen begann sie zu streicheln. Ich fuhr zusammen und zitterte. Er keuchte auch. Es war, als wollte man auf das Trittbrett eines Wagens aufspringen, der bereits mit Höchstgeschwindigkeit die dunkle Straße hinuntersauste.
    »Okay.« Ich holte Luft und zog mich etwas zurück. »Okay, lass uns aufhören.«
    »Hmmm«, hauchte er in mein Ohr, das er mit seiner Zunge erkundete. Ich fuhr noch einmal zusammen.
    »Ich will das nicht«, sagte ich und versuchte, bestimmt zu klingen. Dann wuchs meine Entschlossenheit. »Quinn! Ich will auf diesem scheußlichen Parkplatz keinen Sex mit dir haben!«
    »Nicht mal ein klein bisschen Sex?«
    »Nein. Ganz bestimmt nicht!«
    »Dein Mund« (er küsste ihn) »sagt das eine, aber dein Körper« (jetzt küsste er meine Schulter) »sagt etwas ganz anderes.«
    »Hör auf den Mund, mein Junge.«
    »Mein Junge?«
    »Okay. Quinn.«
    Er seufzte und richtete sich auf. »In Ordnung«, sagte er und lächelte reumütig. »Tut mir leid. Ich hatte nicht vor, so über dich herzufallen.«
    »Irgendwo reinzugehen, wo man nicht gerade willkommen ist, und unverletzt wieder hinauszugelangen, das

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