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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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schafften es nicht.
    Jake Purifoy war hinter uns her, und er war hungrig.
    Da Amelia hinter mir war (ich hatte einen Schnellstart hingelegt), griff er sich einen ihrer Knöchel. Sie schrie laut auf und fiel hin, und ich fuhr herum, um ihr zu helfen. Mein Denken hatte wohl komplett ausgesetzt, denn sonst wäre ich weiter und zur Tür hinausgerannt. Die Finger des neuen Vampirs hatten sich wie eine Fußfessel um Amelias nackten Knöchel geschlossen, und er zog sie über den glatten Parkettboden zu sich heran. Sie versuchte sich mit den Händen am Fußboden festzukrallen, irgendwas zu finden, das sie aufhalten würde auf dem Weg zu seinem weit geöffneten Mund mit den vollständig ausgefahrenen Fangzähnen. O Gott! Ich ergriff ihre Handgelenke und begann zu ziehen. Da ich Jake Purifoy im Leben nicht gekannt hatte, wusste ich nicht, wie er gewesen war. Und in seinem Gesicht konnte ich nichts Menschliches mehr entdecken, nichts, woran ich appellieren konnte. »Jake!«, schrie ich. »Jake Purifoy! Wachen Sie auf!« Aber das nützte natürlich überhaupt nichts. Jake hatte sich verwandelt, und das war nicht bloß ein Albtraum, sondern eine dauerhafte andere Existenzform, aus der er nicht wieder erwachen würde: Er war Vampir . Er gab eine Art Grr-Grr von sich, das hungrigste Geräusch, das ich je gehört hatte. Dann biss er in Amelias Wade, und sie schrie.
    Es war, als hätte ein Hai sie zwischen den Zähnen. Wenn ich noch weiter an ihr zerrte, bestand die Gefahr, dass er das Stück Fleisch, das er zwischen den Zähnen hatte, herausbeißen würde. Jetzt saugte er heftig. Ich trat ihm mit der Ferse gegen den Kopf und verfluchte mich dafür, dass ich keine Schuhe trug. Ich legte meine ganze Kraft in den Tritt, doch der neue Vampir ließ sich in keiner Weise stören. Er gab einen protestierenden Laut von sich, saugte aber seelenruhig weiter, und die Hexe schrie laut vor Schmerz und Schock. Auf dem Tisch hinter dem kleinen Sofa stand ein Kerzenständer, ein hoher gläserner Kerzenständer von einigem Gewicht. Ich zog die Kerze heraus, ergriff ihn mit beiden Händen und schlug damit, so fest ich konnte, auf Jake Purifoys Schädel ein. Sein Kopf begann zu bluten, nur tröpfelnd, aber auf diese Weise bluten Vampire eben. Der Kerzenständer zersprang beim Aufprall, und so stand ich mit leeren Händen vor einem wütenden Vampir. Er hob das blutverschmierte Gesicht und starrte mich finster an - hoffentlich ziehe ich nie wieder im Leben einen solchen Blick auf mich. Seine Miene entsprach ziemlich genau der hirnlosen Raserei eines tollwütigen Hundes.
    Doch er hatte von Amelias Bein abgelassen, und sie kroch von ihm weg. Sie war schwer verletzt und kam nur langsam voran, bemühte sich aber nach Kräften. Tränen rannen ihr übers Gesicht, und ihr laut keuchender Atem füllte die Stille des Abends. Ich hörte eine herannahende Sirene und hoffte, sie wäre auf dem Weg zu uns. Auch wenn es bereits zu spät war. Der Vampir tat einen Satz, um sich auf mich zu stürzen, und mir blieb keine Zeit, auch nur einen weiteren Gedanken zu fassen.
    Er biss mir in den Arm, und ich hatte das Gefühl, seine Fangzähne drangen bis in den Knochen. Hätte ich nicht den Arm gehoben, hätte er sie mir in den Hals geschlagen, und das wäre vermutlich tödlich ausgegangen. Dann wohl doch lieber den Arm, auch wenn in diesem Augenblick der Schmerz so stark war, dass ich beinahe in Ohnmacht fiel - was ich besser nicht tun sollte. Jake Purifoy lag mit seinem ganzen Körper schwer auf mir, seine Hände drückten meinen freien Arm zu Boden und seine Beine lagen auf meinen. Und da erwachte noch ein anderer Hunger in dem Vampir. Ich spürte, wie das Anzeichen bereits gegen meinen Oberschenkel drückte. Er macht eine Hand los und begann an meiner Hose zu zerren.
    O nein ... das war unerträglich. In den nächsten Minuten würde ich in New Orleans, im Apartment meiner Cousine sterben, weit weg von meinen Freunden und meiner Familie.
    Gesicht und Hände des neuen Vampirs waren blutverschmiert.
    Unbeholfen kroch Amelia über den Boden auf uns zu, eine Blutspur hinter sich lassend. Warum lief sie nicht weg? Sie konnte mich sowieso nicht mehr retten. Kerzenständer waren ausverkauft. Doch Amelia hatte eine andere Waffe. Sie streckte eine heftig zitternde Hand aus, berührte den Vampir und schrie: »Utinam hic sanguis in ignem commutet!«
    Der Vampir wich zurück und schlug sich brüllend die Hände vors Gesicht, das plötzlich von kleinen lodernden blauen Flämmchen bedeckt

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