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Ball der Vampire

Ball der Vampire

Titel: Ball der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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war.
    Und da kam die Polizei durch die Tür.
    Es waren ebenfalls Vampire.
    Einen interessanten Moment lang glaubten die Polizisten, wir hätten Jake Purifoy angegriffen. Blutend und schreiend wurden Amelia und ich an die Wand gedrückt. Doch gleich darauf verlor Amelias Zauberspruch seine Wirkung auf den neuen Untoten, und er sprang den nächsten Uniformierten in seiner Nähe an. Es war eine schwarze Frau mit stolzer, aufrechter Haltung und einer langen Nase. Die Polizistin schwang, ohne jede Rücksicht auf die Zähne des Vampirs, ihren Gummiknüppel. Ihr Kollege, ein kleiner Mann mit goldbrauner Haut, fummelte an seinem Gürtel herum, wo noch eine Waffe anderer Art steckte, eine Flasche »TrueBlood«. Er biss die Spitze ab und steckte den Gumminuckel in Jake Purifoys gierig suchenden Mund. Plötzlich herrschte Stille, der neue Vampir saugte die Flasche leer, und wir anderen standen schwer atmend und blutend da.
    »Der gibt erst mal Ruhe«, sagte die Polizistin, deren Tonfall darauf schließen ließ, dass sie mehr Afrikanerin als Amerikanerin war.
    Amelia und ich sanken zu Boden, nachdem der Polizist uns mit einem Kopfnicken zu verstehen gegeben hatte, dass wir nicht länger verdächtigt wurden. »Entschuldigung, aber wir haben hier nicht gleich durchgeblickt, wer der Böse ist«, sagte er in warmem Tonfall. »Alles okay bei Ihnen, Ladys?« Nur gut, dass seine Stimme so beruhigend klang, denn er hatte die Fangzähne ausgefahren. Ich schätze, all die Aufregung über das viele Blut und die Gewalt hatte diese Reaktion ausgelöst. Doch es wirkte irgendwie verwirrend bei einem Gesetzeshüter.
    »Ich fürchte, nein«, erwiderte ich. »Amelia blutet ziemlich stark und ich auch.« Der Biss schmerzte noch nicht so sehr, wie er es schon bald tun würde. Der Speichel von Vampiren enthält zwar winzige Spuren schmerzbetäubender Substanzen und auch ein Heilmittel. Doch das Heilmittel war eigentlich für nadelfeine Einstiche von Fangzähnen gedacht, und nicht für riesige Risse in menschlichem Fleisch. »Wir brauchen einen Arzt.« In Mississippi hatte ich mal einen Vampir kennen gelernt, der große Wunden heilen konnte. Aber so was kam selten vor.
    »Sind Sie beide Menschen?«, fragt er uns. Die Polizistin redete in einer fremden Sprache begütigend auf den neuen Vampir ein. Keine Ahnung, ob der Werwolf Jake Purifoy diese Sprache verstand, aber er merkte, dass er in Sicherheit war. Die Brandwunden in seinem Gesicht heilten bereits wieder.
    »Ja«, sagte ich.
    Während wir auf den Krankenwagen warteten, lehnten Amelia und ich uns gegeneinander. Keine sagte ein Wort. War das die zweite Leiche, die ich in einem Schrank gefunden hatte, oder schon die dritte? Ich fragte mich allmählich, wieso ich überhaupt noch Schränke öffnete.
    »Wir hätten es merken müssen«, sagte Amelia schließlich matt, »weil er gar nicht gerochen hat. Wir hätten es merken müssen.«
    »Ich hab's ja noch gemerkt. Aber das war etwa dreißig Sekunden, bevor er aufgewacht ist, deshalb hat's uns nicht viel genützt.« Meine Stimme klang genauso erschöpft wie ihre.
    Danach wurde alles sehr verwirrend. Mir ging ständig der Gedanke durch den Kopf, dass dies genau der richtige Moment für eine Ohnmacht wäre, weil ich von all dem am liebsten gar nichts mitbekommen wollte. Aber es gelang mir einfach nicht, in Ohnmacht zu fallen. Die Sanitäter waren sehr nett. Anscheinend glaubten sie, wir hätten mit einem Vampir gefeiert und die Party sei aus dem Ruder gelaufen. Ich schätze, von den beiden hätte keiner demnächst mit uns ausgehen wollen.
    »Geben Sie sich lieber nicht mit Vampiren ab, chérie «, sagte der Sanitäter, der mich behandelte. Auf seinem Namensschild stand DELAGARDIE. »Die wirken attraktiv auf Frauen. Aber Sie glauben gar nicht, wie viele arme junge Dinger wir schon zusammenflicken mussten. Und das waren noch die, die Glück hatten«, meinte Delagardie ernst. »Wie heißen Sie, junge Lady?«
    »Sookie«, sagte ich. »Sookie Stackhouse.«
    »Miss Sookie, Sie und Ihre Freundin sind doch nette Mädchen. Gehen Sie lieber mit netten Männern aus, mit solchen, die leben. Diese Stadt ist schon ganz überrannt von Toten. Mir hat's hier besser gefallen, als noch alle geatmet haben, sag' ich Ihnen. Na, fahren wir mal ins Krankenhaus und lassen das nähen.« Dann lächelte er plötzlich, mit makellos weißen Zähnen und sehr charmant. »Und dieser gute Rat von mir war ganz umsonst, schöne Lady.«
    Auch ich lächelte, doch zum letzten Mal für längere

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