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Ball der Versuchung

Ball der Versuchung

Titel: Ball der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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roten Kreuz. »Die nächsten zwei Wochen rührt mich keiner an. Sorry.«
    Richard rührte sich nicht. Er blinzelte nicht einmal. »Nein, tut mir leid, das zählt nicht. Deine Krankenhausfreistellung schützt dich vor Angriffen, aber befreit dich nicht von deiner Bürgerpflicht.«
    »Bürgerpflicht«, äffte ihn Shane nach. »Klar. Was auch immer, Mann. Ich sag dir jetzt was: Du hast deine Botschaft überbracht. Geh ein paar Verbrecher verhaften. Vielleicht kannst du mit deiner Schwester anfangen - sie hat es heute vermutlich verdient, so wie an jedem anderen Wochentag auch.«
    »Shane«, sagte Claire und ihre Stimme klang ein wenig flehentlich. »Wo ist Eve?«
    »Im Krankenhaus«, sagte Shane. »Ich habe sie mit Michael dort gelassen. Es ist ziemlich hart für sie, aber sie packt das. Ich bin zurückgekommen, um nachzuschauen, ob bei dir alles in Ordnung ist.«
    »Alles okay«, sagte sie. Nicht dass ihr einer der beiden noch zugehört hätte. Richard und Shane stierten sich wieder gegenseitig an. Das war so ein Männer-Ding. Wer den stärkeren Willen hat.
    »Du weigerst dich also, mich ins Spendenzentrum zu begleiten«, sagte Richard. »Habe ich das richtig verstanden?«
    »Kann man so sagen, Dick.«
    Richard griff nach hinten. löste die schimmernden silbernen Handschellen aus dem Schnappverschluss an seinem Gürtel und hielt sie neben sich bereit. Shane rührte sich immer noch nicht.
    »Hoch mit dir«, sagte Richard. »Komm schon, Mann, du weißt, wie das läuft. Entweder du gehst ins Gefängnis oder du verbringst fünf Minuten mit einer Nadel im Arm.«
    »Ich lasse nicht zu, dass mich irgendein Vamp auffrisst, auch nicht per Fernbedienung.«.
    »Nicht einmal Michael?«, fragte Richard. »Je jünger der Vampir, desto weiter unten steht er auf der Prioritätenliste. wenn die Vorräte zur Neige gehen. In Morganville ist Michael der letzte, der Blut erhält. Du schadest nur deinen eigenen Leuten. Mann.«
    Shanes Hand ballte sich zur Faust, zitterte und entspannte sich. Er schaute Claire an und sie sah eine Mischung aus Wut und Scham in seinen Augen. Sie wusste, dass er das hasste. Er hasste die Vampire und wollte auch Michael hassen. aber das konnte er nicht.
    »Bitte«, flüsterte sie. »Tu es einfach, Shane. Ich komme auch mit.«
    »Du musst das nicht«, sagte Richard. »College-Studenten sind befreit.«
    »Aber ich kann freiwillig spenden, oder?«
    Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Claire wandte sich an Shane. »Dann gehen wir beide.«
    »Einen Dreck werden wir tun.« Shane verschränkte die Arme. »Mach schon, leg mir Handschellen an. Ich wette, du bist schon ganz gierig darauf, diese glänzende neue Elektroschockwaffe zu benutzen.«
    Claire ließ ihren Rucksack fallen, kam zu ihm herüber und ging auf Konfrontationskurs. »Stopp«, zischte sie. »Dafür haben wir keine Zeit und das Letzte, was ich jetzt brauchen kann, ist, dass du ins Gefängnis kommst, okay?«
    Er starrte ihr direkt in die Augen, so lange. dass sie befürchtete, er könnte gleich sagen, sie solle sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern - aber dann seufzte er und nickte. Sie trat zurück und er hielt Richard Morrell seine Handgelenke hin.
    »Schätze, du hast mich, Officer«, sagte er. »Sei sanft.«
    »Halt die Klappe, Shane. Mach es nicht schwieriger, als es ohnehin schon ist.«
    Claire folgte ihnen, unsicher, was sie jetzt tun sollte; Richard schien sich überhaupt nicht für sie zu interessieren. Er benutzte das Funkgerät, das an seiner Schulter befestigt war, um auf dem Weg durch den Flur eine Art verschlüsselten Polizeiruf abzusetzen. Sie war sich nicht sicher, ob ihr das gefiel. Morganville war nicht groß genug, um Codes benutzen zu müssen, es sei denn, es ging um etwas echt Übles.
    Als sie innehielt, um die Haustür hinter ihnen abzuschließen, bog ein großes, glänzendes Wohnmobil um die Ecke - so geschmeidig, dass es beinahe wie ein Raubtier wirkte. Es hatte ein rotes Kreuz auf der Kühlerhaube und an der Seite, unter den blinden, getönten Scheiben, stand in roten Buchstaben BLUTMOBIL MORGANVILLE. Darunter stand in kursiver Schrift Auch ohne Terminabsprache .
    Shane blieb stehen. »Nein«, sagte er. »Das mache ich nicht.«
    Richard zwang ihn stolpernd die Treppe hinunter. »Entweder das oder das Spendenzentrum. Eins von beiden, das weißt du. Ich wollte es dir nur leichter machen.«
    Claire schluckte hart und eilte hinter den beiden die Treppe hinunter. Sie überholte sie, stellte sich Shane in den Weg und sah

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