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Balla Balla

Balla Balla

Titel: Balla Balla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sobo Swobodnik
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blaue Augen und blutige Nasen davontrugen. Güni und seine Kompagnons wurden mit Tritten und unter üblen Beschimpfungen vor die Tür geworfen. Danach herrschte im Saal Totenstille. »Spinner gibt es überall«, sagte der Präsident schließlich laut und für alle verständlich. An den Tischen war leises Gelächter zu hören und die Gespräche setzten wieder ein.
    Stimmt, dachte Plotek, und solche, die Dreck am Stecken haben, auch.
    Er stand auf und verließ den Leichenschmaus.
    Für einige lag darin wahrscheinlich eine stille Solidaritätsbekundung mit den Ultras. Und Überraschung: Maike schloss sich Plotek an.
    »Und jetzt?«, fragte sie draußen vor dem Clubheim und hakte sich bei Plotek unter. Plotek zuckte mit den Schultern.
    »Jetzt machen wir einen drauf!«

10

    Wenny sah ziemlich übel zugerichtet aus. Beide Augen waren dick angeschwollen, überall hatte er Blutergüsse, Schürfwunden und blaue Flecken. Er lag auf dem Sofa im Wohnzimmer, starrte zur Decke, atmete schwer und röchelte vor sich hin.
    »Danke, dass du da bist«, sagte Wenny und versuchte zu lächeln.
    Plotek nickte nur. Maike legte ihren Arm um Ploteks Schultern und signalisierte so, dass auch sie sich freute. Plotek wurde es wieder ganz heiß.
    »Wir beide werden das schon hinkriegen«, sagte Maike und Plotek fragte sich, was hinkriegen?
    »Setz dich«, sagte Wenny und zeigte auf einen der Ledersessel, die neben dem Sofa standen.
    »Willst du was trinken«, fragte Maike und verließ, noch ehe er antworten konnte, das Wohnzimmer.
    »Zwei Weißbier«, versuchte ihr Wenny hinterherzurufen, klang aber aufgrund seiner körperlichen Konstitution ziemlich kraftlos und unentschlossen.
    »Wichser!«, krächzte es aus der Küche.
    »Halt’s Maul«, versuchte Wenny zurückzuschreien. »Das ist Katsche«, erklärte er Plotek. Und als der noch immer eine verstörte Miene machte, fügte er hinzu: »Unser Papagei.«
    Plotek setzte sich. »Warst du schon bei der Polizei?«, fragte er unbeholfen, weil er mal wieder nicht wusste, was er sagen sollte.
    Wenny verzog das Gesicht, winkte ab. Plotek konnte ihn nur allzu gut verstehen. Wer will schon freiwillig mit der Polizei etwas zu tun haben. Plotek nicht und Wenny offenbar auch nicht.
    »Ach, es ist halb so schlimm«, sagte Wenny schließlich ein wenig gequält und versuchte wieder zu lächeln. Es misslang.
    »Wer macht denn so was?«, fragte Plotek und schüttelte den Kopf. Maike kam mit zwei Bierflaschen und zwei Weißbiergläsern ins Wohnzimmer zurück. »Alte Schwuchtel«, krächzte der Papagei.
    »Wer hat den Jo umgebracht?«
    »Und Ivo?«, fügte Maike hinzu und stellte die Gläser und Flaschen auf dem kleinen Glastisch ab.
    Plotek zuckte die Schultern.
    »Na, siehste.«
    »Es waren vielleicht die gleichen, die Wenny aufgelauert haben«, sagte Maike nachdenklich. »Schenkst du ein?«
    Plotek griff nach der Flasche und dem Glas und goss das Bier ein. Erst jetzt bemerkte er, dass es ein Unertl war.
    »Das Beste!«, erklärte Wenny stolz, dem Ploteks Verwunderung auffiel. »Und hier nur schwer zu bekommen.«
    »Prost«, sagte Wenny, nachdem Plotek auch das zweite Glas mit dem Besten gefüllt hatte.
    Er richtete sich ein wenig auf. Maike hielt ihm das Glas an den Mund. Er trank nur einen kleinen Schluck, dann ließ er sich erschöpft stöhnend in sein Kissen zurückfallen.
    »Verreck doch«, krächzte es jetzt mehrmals aus der Küche. Maike, Wenny und Plotek sahen sich fragend an.
    »Was ist denn passiert?«, fragte Plotek, als er sein Glas wieder auf dem Tisch abgestellt hatte.
    Wenny dachte ein wenig nach, bevor er antwortete. »Nach dem Abendtraining. Die Spieler waren alle schon weg, der Trainer auch. Ich habe die Bälle noch ins Magazin gebracht, dann bin ich raus zu meinem Wagen und zack!«
    Er machte eine Pause. Maike gähnte und hielt sich die Hand vor ihren schönen Mund.
    »Von hinten eins über die Rübe, dann mit schweren Stiefeln in Bauch, Brust und Unterleib. Das war’s.«
    »Schweine«, zischte Maike leise vor sich hin »Wichser!«, unterstützte der Papagei sie in der Küche.
    »Haben sie was gesagt?«, fragte Plotek.
    »Ne, aber an der Windschutzscheibe hing ein Zettel.«
    »Und was stand drauf?«
    » Ein Totenkopf.«
    Wieder hielt sich Maike die Hand vor den Mund.
    »Und darunter stand: Wenn du dich nicht raushältst, bist du der nächste.«
    »Wenn du dich wo raushältst?«
    »Keine Ahnung«, sagte Wenny.
    Komisch, dachte Plotek, jemand schlägt ihn halb tot und er weiß nicht, warum. Ob

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