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Balla Balla

Balla Balla

Titel: Balla Balla Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sobo Swobodnik
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das alles stimmt?
    »Hast du den Zettel noch?«, fragte Plotek. Maike kramte im Einbauschrank aus Mahagoni und legte einen zerknitterten Fetzen Papier auf den Tisch. Der Totenkopf sah aus wie von Kinderhand gemalt und um ihn herum war, Überraschung, Überraschung, ein wackeliges Dreieck gezeichnet.
    Die Illuminaten, dachte Plotek und schmunzelte.
    »Was gibt es denn da zu grinsen?«, fragte Wenny ein wenig verärgert.
    »Nichts«, sagte Plotek, »es ist nur... ach was, blöde Idee.«
    »Nein, sag doch«, insistierte Wenny, aber noch ehe Plo-
    tek antworten konnte, schien Maike eine Erklärung gefunden zu haben. »Sicher hat es irgendwas mit Jo, Ivo und Benny zu tun«, sagte sie, woraufhin Plotek nickte und Maike einen großen Schluck aus Wennys Weißbierglas trank.
    »Vielleicht«, entgegnete Wenny wenig überzeugt, »vielleicht aber auch nicht.«
    Plotek trank jetzt auch und sah sich dabei ein wenig im Wohnzimmer um. In einer Vitrine standen verschiedene Pokale und an der Wand hingen Wimpel und Urkunden.
    »Wer könnte hinter den Morden an den Superstürmern stecken?«, fragte er sich leise.
    »Du meinst an Jo Hillebrand und Ivo Jovanovic?«
    Nicken von Plotek und Schulterzucken von Wenny.
    Maike stand auf und ging im Wohnzimmer herum. Vor der Vitrine blieb sie stehen. »Vor Monaten schon ist die Jagd nach den beiden eröffnet worden, fußballerisch.« Sie drehte sich um und sah Plotek an. »Vereine, Manager, Werbepartner, Spielervermittler – alle waren hinter ihnen her.«
    »Arno«, entfuhr es Plotek. Aber Wenny lachte nur abschätzig. Das ging erstaunlicherweise. Aus der Küche kam
    vorlaut ein gekrächztes »Ficker!«.
    Plotek grinste.
    »Der ist doch nur ein Strohmann, der sich aufspielt, als hätte er das Sagen«, meinte Wenny. Maike setzte sich auf die Lehne von Ploteks Sessel.
    »Und wer steht hinter ihm?«, fragte Plotek.
    »Stadelmaier«, sagte Wenny mit verzerrter Miene.
    Schon mal gehört, dachte Plotek und überlegte, in welchem Zusammenhang. Es fiel ihm aber so schnell nicht ein. i
    Da half ihm Maike eben auf die Sprünge.
    »Der Dosensuppenfabrikant«, sagte sie, »Gerhard-Frank j
    Stadelmaier.«
    »Suppi-extra-plus, schon mal gehört?«, fragte Wenny.
    Auch probiert, dachte Plotek und verzog angewidert das Gesicht.
    »Kein Wunder«, sagte Maike mit ganz ähnlicher Miene, »der macht sein Geld zwar auch mit Dosensuppen, mehr noch aber mit Spielertransfers und sonstigen Geschäften.«
    Seit wann kann man mit Spielern mehr Geld verdienen als mit Dosensuppen, kam es Plotek erstens in den Sinn, und zweitens, dachte er, ist der nicht Sponsor der SpVg Altona-Nord?
    »Auf der einen Seite steckt er Geld in den Verein hinein, als Sponsor«, sagte Wenny wie zur Bestätigung »und auf der anderen holt er es wieder raus.«
    Wozu sollte das denn gut sein?, überlegte Plotek.
    »Das macht natürlich nur Sinn«, erklärte Wenny erneut wie zur Bestätigung, »wenn man weniger reinsteckt, als man rausholt.«
    »Und ist das so?«
    »Wenn man Supertalente bis zur Rente an sich bindet und knebelt, allemal.«
    »Dem kommt der Tod eines Supertalents also sehr ungelegen.«
    »Das ist wie der Schwarze Freitag an der Börse.« Wenny versuchte zu lachen und in der Küche äffte der Papagei ihn nach.
    »Noch hat er einen, mit dem er sich sanieren kann«, sagte Maike und Wenny verzog wieder das Gesicht.
    Es entstand eine Pause und Plotek fragte sich, wer das denn sein konnte. Es dauerte nicht lang, bis ihm jemand einfiel.
    »Benny van der Tal?«
    »Genau«, sagte Maike und schluchzte.
    »Wenn er Glück hat«, fügte Wenny hinzu.
    »Was soll das denn heißen?«
    »Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu«, sagte Wenny.
    »Roland Wohlfahrt«, Plotek.
    Beide grinsten und Maike fragte sich, wer Roland Wohlfahrt war. »Benny van der Tal ist derzeit verletzt«, sagte sie ein wenig geknickt. »Er ist in der Reha. Wenn es gut läuft, kann er nächste Saison wieder angreifen.«
    »Frühestens«, sagte Wenny und wollte noch einmal aus seinem Weißbierglas trinken. Maike half ihm.
    »Und Benny van der Tal gehört auch in den Stadelmaier-Stall?«, fragte Plotek.
    Nicken von Maike.
    »Leider«, sagte Wenny so leise, dass er kaum zu hören war.
    Dann ist er ja auch gefährdet, schoss es Plotek durch den Kopf.
    »Wo ist er denn in der Reha?«
    »Keine Ahnung, das wird geheim gehalten«, antwortete Maike.
    Kein Wunder, dachte Plotek, bei zwei toten Superstürmern von derselben Spielervermittlung kann der dritte schon

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