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Ballade der Leidenschaft

Ballade der Leidenschaft

Titel: Ballade der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Townend
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sich an. Wahrscheinlich würden die Leute Heu machen, sobald die Sonne den Tau getrocknet hatte.
    „Brian und Maurice? Schnarchen sie immer noch so schrecklich? Welch ein Pech …“
    „Pech? Noch so eine Nacht, und ich ergreife die Flucht.“
    Lachend streichelte Adam den Hals seines Hengstes. „Das kannst du nicht – zumindest vorerst nicht. Du hast mir selbst erklärt, dass die Geschäfte des Herzogs dich für längere Zeit in England beschäftigen werden. Außerdem braucht Fulford Hall in Richards Abwesenheit einen Sänger.“
    Ben verschränkte seine Arme vor der Brust. „Hat er für euch Laute gespielt und gesungen?“
    „Gelegentlich.“ Adam warf ihm einen prüfenden Blick zu. „Er ist erheblich besser geworden, seit du ihn zuletzt im ‚Weißen Vogel‘ gehört hast.“
    Darauf antwortete Ben nicht. Nur mühsam unterdrückte er einen Fluch. In letzter Zeit hatte er wahrlich genug über Sir Richard gehört, und es ärgerte ihn, dass ausgerechnet sein bester Freund eine Lobeshymne auf den Mann anstimmte.
    Über Flames Nacken hinweg sah Adam ihn aufmerksam an. „Du bist nicht glücklich.“
    „Was ist schon Glück?“, entgegnete Ben. Sogar in seinen eigenen Ohren klang die Frage bitter. „Es kommt, es geht …“ Lässig zuckte er die Achseln. „Wie auch immer, ich habe Pläne.“
    Als Adam aufhörte, Flames Hals zu tätscheln, warf der Fuchs den Kopf hoch und stieß ihn an. „Und die betreffen Rose, nicht wahr? Was zwischen euch war, ist wieder aufgeflammt. Ich dachte – nein, ich hoffte , das würde geschehen. Offen gestanden, das war der Hauptgrund, warum ich dich aufgefordert habe, meine Schwester nach Wessex zu begleiten. Willst du …“ Noch ein durchdringender Blick. „Willst du um ihre Hand bitten?“
    Ben schüttelte den Kopf. „Nicht noch einmal.“
    „Bist du sicher?“, fragte Adam, die Stirn gerunzelt. „Als ich dich abwies, beging ich einen Fehler. Denselben würde ich nicht zweimal machen.“
    „Nein, ich werde nicht um sie anhalten. Aber ich möchte etwas anderes mit dir besprechen.“
    Adam stützte seine verschränkten Arme auf Flames Rücken. „Und das wäre?“
    „Sofern es Rose betrifft, lasse ich mich noch nicht von ihrer Bewerberliste streichen.“
    „Freut mich zu hören.“
    „Sie wünscht sich einen heimischen Herd“, begann Ben und zeigte auf die Burg. „Wie zum Teufel soll ihr ein fahrender Sänger so etwas bieten, der höchstens zwölf Nächte pro Jahr am selben Ort verbringt – zu Weihnachten an Herzog Hoëls Hof in Rennes? Dort will sie sich wohl kaum niederlassen.“
    Verständnisvoll nickte Adam. „Nur zu lebhaft erinnere ich mich an Rennes. Rose würde es dort hassen. Aber der Herzog würde sicher …“
    „Was Rose und ich brauchen“, unterbrach ihn Ben, „wäre ein Haus irgendwo, oder zumindest ein Cottage – es müsste nicht groß sein.“ Er schüttelte den Kopf und rieb sich den Nacken. „Aber welcher Lord würde einem Spielmann, der jeden Moment wieder auf Wanderschaft gehen könnte, ein Haus zur Verfügung stellen?“
    Nach einer kurzen Pause antwortete Adam: „Der steht gerade vor dir.“
    Bens Herz pochte schneller. „Du meinst …?“
    „Wie ich gerade sagte, Benedict“, erwiderte Adam grinsend, „brauchst du einen Stützpunkt in Wessex. Und ich besitze ein Cottage, das sich bestens dafür eignen würde. Es liegt neben der Kirche. Erst in diesem Frühling ließ ich es instand setzen, weil ich Rose und meine Mutter darin unterbringen wollte. Aber da der Herzog dich hierher beordert hat …“
    Zögernd ging Ben im Hof auf und ab. „Meinst du das ernst?“
    Adam hängte Flames Zügel an einen Haken in der Stallwand, legte Ben einen Arm um die Schultern und ging mit ihm zur Burg. „Natürlich. Rose ist meine Schwester, und ich wünsche mir, dass sie hierbleibt. Hätte ich gewusst, dass ich dafür auch dich in Kauf nehmen muss, wäre ich vielleicht nicht so eifrig darauf bedacht gewesen.“
    „Besten Dank.“ Ben ging nicht weiter auf die Hänselei ein, denn er sah ein Cottage am anderen Ende der Wiese an, das Rose zweifellos gefallen würde – aus massivem Holz errichtet, mit einer stabilen Tür und Fenstern zu beiden Seiten, groß genug, um reichlich Tageslicht einzulassen. Sogar im Winter könnte eine Frau darin beim Herdfeuer sitzen und nähen, ohne zu frieren …
    Das Strohdach war geflickt und müsste an manchen Stellen noch ausgebessert werden, aber dieser Mangel wäre leicht zu beheben.
    Während er hinüberstarrte,

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