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Ballade der Leidenschaft

Ballade der Leidenschaft

Titel: Ballade der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Townend
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Ritter und verliebt sich in ihn. Natürlich erwidert er ihre Gefühle, hebt sie auf sein weißes Schlachtross und reitet mit ihr zu seinem Schloss …“
    „Davon hast du geträumt? Von der Ehe mit einem Ritter?“ Erstaunt hob Cecily die Brauen. „Adam erzählte mir, du hättest einen Geschäftsmann geheiratet.“
    „Ja, das war ein schwerer Fehler. Mein Mann und ich – wir passten nicht zusammen.“
    „Ich verstehe.“ In dieser knappen Antwort lag ehrliche Anteilnahme.
    „Außerdem war Per nicht sehr geschäftstüchtig und machte hohe Schulden. Während ich nach seinem Tod hart arbeiten musste, um seine Gläubiger auszuzahlen, erinnerte ich mich an den alten Traum. Ich dachte, wenn ich einen Ritter heirate, müsste ich nie mehr eine solche Schande ertragen.“ Beklommen senkte Rose den Kopf. „Ehrlich gesagt – die Umstände meiner Geburt sind fragwürdig, um es milde auszudrücken.“
    Eine warme Hand umfasste ihre Finger. „Adam hat mir verraten, dass du als Baby ausgesetzt wurdest und seine Mutter dich in Pflege nahm. Dafür ist er ihr sehr dankbar.“
    „Ja, er ist ein guter Mensch, und ich wünschte, er wäre mein richtiger Bruder.“
    „Das ist er, Rose, in allen Belangen, auf die es ankommt.“ Cecily schnitt eine Grimasse. „Allerdings finde ich es nicht richtig, dass er dich so schmählich getäuscht hat, was Sir Richard anbelangt.“
    Rozenn straffte die Schultern. „Nun, er kannte meinen Traum und wusste, wonach ich mich sehnte. Als ich die Nachricht von Sir Richards Heiratsantrag erhielt, wollte ich es ganz einfach glauben. Um ehrlich zu sein, suchte ich einen guten Grund, um Quimperlé zu entfliehen, und Adams Botschaft erreichte mich gerade zur rechten Zeit …“ Ihre Stimme erstarb, und sie sah einer Biene nach, die von einer Lavendelblüte zur nächsten schwirrte. „Offenbar war ich sehr dumm.“
    „Mach dir darüber keine Gedanken.“ Lässig winkte Cecily ab. „Jetzt ist nur eins wichtig – deine Liebe zu Benedict.“
    „Ich glaube, ich habe ihn schon immer geliebt.“
    „Und er liebt Euch, da bin ich mir völlig sicher.“
    „Das würde ich mir von ganzem Herzen wünschen. Aber ich bin mir ebenso sicher, dass du dich irrst, leider. Wenn er mich liebte …“ Rose runzelte die Stirn. „Dann würde er mich wenigstens fragen , ob ich sein Leben teilen möchte. Und das hat er nie getan.“
    Cecilys Augen funkelten. „Du meinst, er sollte dich auf einem weißen Streitross entführen?“
    „Ja! Ja! Dass er weder einen Adelstitel trägt noch ein Schloss besitzt, spielt keine Rolle. Wenn es sein müsste, würde ich ihn in Lumpen gehüllt heiraten.“
    „Wärst du bereit, mit ihm auf Wanderschaft zu gehen?“
    „Früher glaubte ich, ein solches Leben würde mich umbringen. Ich wünschte mir ein Haus und …“ Rose wies auf ihre Umgebung. „Und vielleicht solche schönen Gärten.“
    „Und jetzt nicht mehr?“
    „Meine Reiselust hält sich in Grenzen, aber – sogar nach Jerusalem würde ich Ben begleiten, nur um mit ihm beisammen zu sein.“
    „Oh, das ist wahre Liebe …“ Cecily hätte noch mehr gesagt, doch plötzlich stürmten zwei Jungen in den Kräutergarten.
    „Lady Cecily! Lady Cecily!“, brachte der größere hervor und schnappte nach Luft. „Eine Nachricht von Matty …“
    „Beruhige dich erst einmal, Harold, und atme tief durch. Rose, das sind die Söhne des Müllers, Harold und Carl. Meine Zofe Matty ist ihre Schwester. Was gibt es, Harold?“
    „Matty – sie – sie …“, stotterte der Junge und stieß mit seinem Stiefel gegen ein Bein der hölzernen Bank.
    „Wie bitte?“
    Harold richtete sich kerzengerade auf. „Nun ja, ich soll Euch was von ihr ausrichten, Mylady.“
    Cecily blinzelte. „Wieso um alles in der Welt kommt sie denn nicht selber?“ Dann nickte sie verständnisvoll. „Ah, ich weiß schon – sie hat vergessen, in Winchester das Nähgarn zu kaufen, das wir brauchen.“
    „Nein, Mylady.“ Jetzt trat Carl einen Schritt vor und reichte ihr ein Päckchen, das in ein Tuch gewickelt war. „Hier sind die Sachen, die Ihr haben wolltet.“
    Cecily öffnete das Päckchen, das mehrere Garnrollen enthielt, außerdem einen kleinen Ballen ungebleichtes Leinen, in dem einige Nähnadeln steckten. Rose sah sofort, dass sie sehr spitz und von guter Qualität waren.
    „Das verstehe ich nicht“, meinte Cecily. „Warum gibt sie mir die Einkäufe nicht selber?“
    Für einen Moment herrschte Schweigen; nur die summenden Bienen zwischen den

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