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Ballade der Leidenschaft

Ballade der Leidenschaft

Titel: Ballade der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Townend
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ich um deine Hand. Und Adam sagte …“
    Als er sich wieder umdrehte, las sie bestürzt den Schmerz in seinen Augen und berührte seine Wange. „Davon wusste ich nichts.“
    „Adam hat es dir nie erzählt?“
    „Mit keinem Wort …“ Sie zog die Brauen zusammen. „Aber gestern murmelte er etwas von einem Fehler, den er mich betreffend gemacht hätte. Ich habe nicht verstanden, was er damit meinte.“
    „Also wusstest du gar nicht, dass ich dich heiraten wollte?“
    „Nein.“
    „Jetzt möchte ich keine Widerrede hören – du wirst mich heiraten.“
    Rose schluckte. Lächelnd umschlang sie seine Taille noch fester. „Wie gebieterisch das klingt …“ Vor lauter Glück glaubte sie zu bersten. Trotz seiner besitzergreifenden Worte hatte sie eine gewisse Unsicherheit aus seiner Stimme herausgehört. Niemals würde er sie zu irgendetwas zwingen, wenn er sich nicht sicher war, dass sie es von ganzem Herzen wünschte. Und das tat sie. Kein vernünftiger Entschluss. Aber sie liebte ihn und würde ihn heiraten, wohin diese Ehe sie auch immer führen mochte.
    „Bist du einverstanden?“, fragte er.
    „Unter einer Bedingung.“
    „Und welche?“
    „Zwischen uns darf es keine Geheimnisse geben, Ben. Wenn du spezielle Aufträge für Herzog Hoël erledigst, will ich es wissen.“
    „Das weißt du?“ Unverhohlene Verblüffung schwang in seiner Stimme mit. „Dass ich für den Herzog arbeite?“
    „Nachdem wir Josselin verlassen hatten, war ich mir fast sicher. Ich weiß, deine Tätigkeit ist gefährlich, und ich würde dich nie verraten. Aber du darfst mir nichts mehr verschweigen, wir müssen einander rückhaltlos vertrauen.“
    „Da bin ich ganz deiner Meinung.“ Ben wandte sich wieder zu ihr und drückte einen Kuss auf ihre Wange – was ihr nicht genügte. Aber er kehrte bereits zur Straße zurück und lenkte Flame nach links.
    „Ben?“
    „Hm?“
    „Wohin reiten wir?“
    „Das wirst du gleich sehen.“ Sie hörte ein Lächeln aus seiner Antwort heraus.
    „Sollten wir nicht zurück nach Fulford …?“
    „Warte es ab.“
    „Aber meine Sachen … Und Pech! Und Piper! Oh Ben, wir können die Pferde nicht zurücklassen!“
    „Gar nichts lassen wir zurück.“ Er zeigte nach vorn. „Schau doch, kleine Blume.“
    Sie blinzelte. Vor ihnen erhob sich die Fulford-Mühle. Und die Kirche, die Burg, von den letzten Strahlen in rötliches Licht getaucht …
    Vor dem Cottage neben der Kirche zügelte Ben das Pferd und stieg ab. Lachend ergriff er Roses Hand. „Wir sind im Kreis geritten.“
    Mit seiner Hilfe glitt sie aus dem Sattel und sank in seine Arme. „Oh …“ Sie käme sich albern vor, hätte sie nicht den Glanz in seinen Augen gesehen. Offenkundig konnte er die Hochzeit kaum erwarten. Wusste er, dass sie ihre Heiratspläne bezüglich Sir Richard längst aufgegeben hatte? Zumindest sie war sich sicher – ihr Glück lag einzig und allein in Bens Händen. Bis ans Ende der Welt würde sie ihm folgen. Und das würde sie ihm auch sagen, sobald sie seine Frau war.
    „Komm, chérie .“ Als er sie zur Tür des Cottages führte, verschwand eine Mehlschwalbe unter dem Dachvorsprung, kleine Vögel zwitscherten in einem Nest.
    „Ben?“
    Er öffnete die Tür, verbeugte sich und ließ ihr den Vortritt. Verwirrt trat sie über die Schwelle. In der Mitte des Raums loderte ein Feuer, darüber brodelte Wasser in einem Kessel, der an Ketten von den Deckenbalken herabhing. Die Abendsonne fiel durch die Fenster herein auf einen blank gescheuerten Tisch. Darauf standen Kerzen aus Bienenwachs, ein Tablett mit einer Weinkaraffe und zwei Bechern und eine Platte, mit einem Tuch bedeckt, unter dem sich offenbar eine Mahlzeit verbarg. In einem irdenen Krug steckte ein Strauß aus wilden Rosen.
    An einer Seite des Raums sah Rose ein breites Bett. Sie kannte die Bettwäsche aus weißem Leinen, denn Cecily hatte sie ihr gezeigt und nach ihrer Meinung über die Qualität des Stoffs gefragt. An einem Deckenbalken über dem Lager hing ein weiteres Rosensträußchen, mit einem hübschen kirschroten Band umwunden. Die Blumen erinnerten sie an Mikaela. In ihren Augen brannten Tränen.
    Ben beobachtete sie, ein Lächeln auf den Lippen. „Gefällt es dir hier?“
    „Natürlich, es ist wundervoll. Aber ich verstehe nicht … Ist das Adams Gästehaus? Sollen wir hier wohnen, solange wir in Fulford bleiben?“
    „Dieses Cottage gehört uns, ma belle “, erwiderte er und zog sie an sich. „Willkommen in unserem Heim.“
    Er

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