Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ballade der Liebe

Ballade der Liebe

Titel: Ballade der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: DIANE GASTON
Vom Netzwerk:
Gefangenen. Rose hatte noch nie eine Schlange gesehen, glaubte aber, eine Natter bewege sich ähnlich.
    „Tun Sie mir bitte nicht weh, Sir.“ Ihre Stimme zitterte, klang sehr schwach und verängstigt, was ihr nicht sonderlich schwerfiel, da sie sich ohnehin elend fühlte. „Ich flehe Sie an, tun Sie mir nicht weh. Ich mache alles, was Sie von mir verlangen, aber bitte tun sie mir nicht weh!“
    Seine Augen funkelten vor Vergnügen. Er stand dicht vor ihr und zog die Nadeln aus ihrem Haar. Ihre Lockenfülle wallte über ihre Schultern. Greythorne prüfte die Spitze einer Nadel, grinste hämisch und machte Anstalten, sie damit zu stechen.
    Entsetzt wich sie zurück.
    Böse lachte er auf. „Das hältst du für Schmerz?“ Er näherte ihr sein Gesicht, bis sein säuerlicher Atem sie berührte, dann stach er die Nadel ins Fleisch ihres Oberarms. Rose schrie auf. „Du weißt offenbar nicht, was echter Schmerz ist.“
    „Ich flehe Sie an, ich tue alles. Alles.“ Sie warf wilde Blicke um sich. „Soll … soll ich mich für Sie ausziehen? Ich ziehe mich gern aus, Mylord.“
    Seine Augen weiteten sich interessiert.
    „Es wird Ihnen gefallen, Mylord“, gurrte sie.
    Er starrte sie an. „Hast du dich für Tannerton auch ausgezogen?“
    Heftig schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich war nie mit ihm zusammen, Sir. Dies sollte unsere erste gemeinsame Nacht sein. Ich … ich glaube … ich kann Ihnen Vergnügen bereiten, wenn Sie mir eine Chance geben.“
    Er trat an die Wand, wählte sorgfältig eine Peitsche aus und ließ sie so dicht an ihrem Ohr knallen, dass sie den kühlen Luftzug an ihrer Wange spürte. „Aber du musst bestraft werden, das weißt du.“
    Sie nickte unterwürfig.
    Er löste ihr die Handfesseln, Rose fiel auf die Knie und gab vor, vor Angst zu schlottern. Als er sich ihr wieder näherte, klaffte sein seidener Morgenmantel auf, und sie erkannte ihre Chance.
    Blitzschnell griff sie ihm zwischen die Beine, packte ihn an seiner empfindlichsten Stelle und drückte mit aller Kraft zu, genau wie Katy es getan hatte. Greythorne brüllte wie ein Stier, ließ die Peitsche fallen und sackte vornüber. Tannerton hatte sich unterdessen von seinen Fesseln befreit und raffte sich mühsam auf die Füße. Das Messer entglitt seinen Fingern und fiel klirrend auf den Steinboden. Er wollte sich danach bücken, aber Rose riss ihn am Arm hoch.
    „Kommen Sie!“ Entschlossen zerrte sie ihn mit sich aus der Tür und schlug sie hinter sich zu.
    Tanner taumelte zur Kellertreppe und kroch auf allen vieren hinauf.
    Rose folgte ihm auf den Fersen. „Beeilen Sie sich.“
    Plötzlich packte Greythorne sie von hinten, schleifte sie zurück in die Folterkammer und schleuderte sie mit solcher Wucht zu Boden, dass sie mit einem dumpfen Schlag gegen die Mauer prallte.
    Gewaltsam zog er sie wieder auf die Beine. Rose aber entwand sich ihm wie ein glitschiger Fisch.
    „Bleib mir vom Leib!“, schrie sie gellend, griff sich eine der Peitschen an der Wand, schwang sie über dem Kopf und versuchte, ihn auf Abstand zu halten, bis er vorschnellte und ihr die Gerte mit einem blitzschnellen Griff aus der Hand riss.
    „Miststück!“ Seine geröteten Augen quollen aus den Höhlen, er schnaubte vor Wut und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Rose stürzte erneut zu Boden. Diesmal bekam sie die kalte Klinge zu fassen und krallte die Finger darum.
    Als er sie wieder auf die Füße zerrte, sprang sie ihm mit dem gezückten Messer an die Kehle und stieß zu, stieß immer wieder zu, bis ein Blutschwall aus seinem Hals quoll.
    Er taumelte rückwärts, und Rose floh zum zweiten Mal aus der Kammer.
    Mühsam versuchte Tanner, die Steinstufen wieder herunterzusteigen.
    „Rasch, weg von hier!“ Sie stieß ihn vor sich her die Stufen hinauf. „Ich habe ihn erstochen.“
    Die beiden taumelten in die Diele. Im gleichen Moment flog die Haustür auf. Flynn und Cummings stürmten herein.
    „Flynn!“ Rose sank ihm in die Arme. „Ich glaube, ich habe ihn getötet.“
    Er hielt sie in den Armen. „Rose.“
    Benommen lehnte Tanner an der Wand. „Bringen Sie Rose fort von hier.“ Er sackte zu Boden, und Cummings eilte ihm zu Hilfe.
    Flynn löste sich von Rose. „Ich schaue nach Greythorne. Dann rufen wir die Wachen.“ Doch Rose wollte ihm nicht von der Seite weichen.
    Und plötzlich stürmte Greythorne wie ein Rasender in die Diele und wollte sich auf sein Opfer stürzen. Geistesgegenwärtig warf Flynn sich dazwischen, und die beiden Männer

Weitere Kostenlose Bücher