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Ballaststoff

Ballaststoff

Titel: Ballaststoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Sprachverständnis des Briten nach, »Frau Mewes hat Ihnen Goodbye gesagt, weil sie einen anderen Mann kennengelernt hat, ganz einfach.«
    »Hat sie das gesagt?«, fragte der Zeuge.
    Jansen haute urplötzlich mit der Hand auf den Tisch, sodass Higgins und auch Angermüller erschrocken zusammenzuckten.
    »Nun markieren Sie hier nicht den Ahnungslosen! Wollen Sie denn unbedingt Ärger kriegen? Anke Mewes hat uns alles genau erzählt. Nun sind Sie dran.«
    Rob Higgins blieb stumm und starrte das Tischtuch an.
    »Na gut, dann sag ich Ihnen, wie’s gewesen ist«, sagte Jansen grimmig. »Sie waren etwa ein Jahr zusammen mit Frau Mewes, und es gab häufig Meinungsverschiedenheiten wegen der beiden Kinder Ihrer Freundin. Sie wollten lieber mit ihr allein sein, sie sollte die Kinder zur Oma oder sonst wohin abschieben, auf gemeinsame Unternehmungen mit den Mädchen hatten Sie jedenfalls keine Lust. Auch abends wollten Sie immer gern ausgehen, feiern bis zum Morgen, und da sich Frau Mewes einen Babysitter nicht so oft leisten konnte, sollte sie die Kinder eben allein lassen. Deswegen hatten Sie beide ständig Streit. Richtig?«
    Higgins reagierte nicht und sah zu Boden. Der Kommissar machte Angermüller ein Zeichen, der verstand und legte das Foto von Kurt Staroske auf den Tisch.
    »Und auf einmal tauchte dieser Mann auf.«
    Der Schotte hielt den Blick auf den Boden geheftet.
    »Jetzt schauen Sie sich bitte das Foto hier an!«, befahl Jansen energisch. Nur kurz hob der Zeuge den Blick und sah dann wieder nach unten.
    »Kurt Staroske. Der war gern mit den Kindern zusammen, war ein liebevoller Ersatzvater, und deshalb wollte Anke Mewes bald nichts mehr von Ihnen wissen. Und obwohl Sie sehr jealous waren, sie bedrängten, wieder zu Ihnen zurückzukommen, ihr versprachen, sich zu ändern, blieb sie lieber bei ihrem Kurt. Und da haben Sie angefangen, Kurt Staroske zu belästigen, haben ihn bedroht und zweimal grün und blau geprügelt. Is that right, Mr. Higgins?«
    Jansen ließ sich nach dieser langen Einlassung auf seinem Stuhl zurücksinken, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte den Greenkeeper an.
    »Ich habe den Mann nicht getotet.« Higgins sprach leise und mit gesenktem Kopf.
    »Nicht getötet«, verbesserte Angermüller. »Doch Sie haben gestern erkannt, wer da an dem Weiher lag?«
    »Ich war nicht sicher. Aber ich habe gedacht, dass er es sein könnte.«
    »Wenn Sie nichts damit zu tun haben, brauchen Sie auch nichts zu befürchten. Warum haben Sie geleugnet, Kurt Staroske zu kennen? Warum haben Sie uns nicht gleich gesagt, dass er vielleicht der Tote sein könnte?«
    »That’s no concern of mine«, sagte der Greenkeeper. »Wenn dieser dirty old man junge Frauen anmacht, ihnen, wie sagt man, das Blaue von dem Himmel erzählt und vielleicht jemand sauer wird auf ihn, so what? Das geht mich nichts an. Außerdem wollte ich keine Schwierigkeiten bekommen. Der Job hier ist sehr gut für mich.«
    Jansen schüttelte den Kopf.
    »Warum glauben die Leute eigentlich immer, sie kriegen Probleme, wenn sie bei der Wahrheit bleiben? Verstehst du dat?«, wandte er sich verärgert an Angermüller.
    »Das Gegenteil ist der Fall. It is the other way round«, fuhr er Rob Higgins genervt an. »Dann versuchen wir’s doch mal weiter. Wann sind Sie denn Kurt Staroske das letzte Mal begegnet?«
    »Keine Ahnung. Bestimmt vor ein paar Monate.«
    Angermüller sah den Greenkeeper nachdenklich an. Konnte das stimmen? Anke Mewes hatte ihnen erzählt, dass Robby, wie sie ihn immer noch nannte, die Nachstellungen gegen ihren neuen Partner aufgegeben hatte. Ihr zuliebe. Andererseits hatte er die Verbindung zu ihr nie abreißen lassen.
    »Und Anke Mewes, haben Sie mit der noch Kontakt?«, testete Angermüller die Wahrheitsliebe des Mannes. Rob Higgins verneinte.
    »Tja, Herr Higgins, da haben wir andere Informationen«, mischte sich Jansen in grantigem Ton wieder ein. »Zumindest haben Sie öfter mit Anke Mewes telefoniert, didn’t you?«
    »Oh dear!«, entfuhr es dem Zeugen. »Why do you ask me then, when you already know it?«
    »Because it is our job, Mister«, schnauzte Jansen ihn an, »warum müssen wir Ihnen alles aus der Nase ziehen? Ich gebe Ihnen mal einen Tipp unter Freunden: Am besten ist es, wenn Sie einfach bei der Wahrheit bleiben. Also: Haben Sie auch nach Ihrer Trennung öfter mit Frau Mewes telefoniert, ja oder nein?«
    »Ja, ein paar Mal.«
    »Na, sehen Sie, ist doch gar nicht so schwer. Hier machen wir gleich mal weiter:

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