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Ballaststoff

Ballaststoff

Titel: Ballaststoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Frage.
    »Wie, er war tot? Nu ma ganz sutsche, Mister Higgins, eins nach dem andern, und ganz von vorn«, forderte Jansen den Mann auf. Er zog seinen Stuhl näher an den Tisch, als ob er sich kein Wort entgehen lassen wollte. Ihm und auch seinem Kollegen war die gespannte Ungeduld deutlich anzumerken.
    »Also, Sie kamen auf den Hof gefahren. Wann etwa war das?«
    »About five, so um fünf, glaube ich.«
    »Sie haben das Auto abgestellt, und dann?«
    »Ich bin zu dem Haus, wo Kurt wohnte. Ich wusste das, ich war früher schon mal da gewesen.«
    »Als Sie den Staroske damals verprügelt haben, ja?«
    »Ja«, gab Higgins widerwillig zu. »Aber es war niemand zu Hause. Auch nicht im Garten. Ich habe keine Mensch gesehen.«
    »Und dann?«
    »Ich habe in den Stall geschaut, die Kühe waren auch nicht da. Und dann habe ich in so einem kleinen Hütte daneben eine Tür offen gesehen. Und da bin ich hineingegangen.«
    Rob Higgins sah jetzt ziemlich klein und unsicher aus.
    »Wat war da drin? Sagen Sie schon!«, drängelte Jansen, der seine Ungeduld kaum zügeln konnte.
    »Da hat er gelegen.«
    »Kurt Staroske?«
    Higgins nickte.
    »Nicken reicht leider nicht. Sie müssen es uns schon sagen, Herr Higgins.«
    »Kurt hat da gelegen.«
    »Was war das für ein Raum? Und wo genau hat er gelegen?«
    »Ich weiß nicht. Da waren viele Regale mit Gläsern und Kisten. Und er lag da auf dem Fußboden. Auf der Rücken.«
    »Und was haben Sie gemacht?«
    »Ich war sehr erschreckt. Ich bin sofort zu meine Auto gelaufen und weggefahren.«
    »Haben Sie denn so einfach sehen können, dass Kurt Staroske tot war?«, fragte Angermüller.
    »Der lag da mit offene Augen und bewegte sich nicht.«
    »Und sonst? Haben Sie niemanden gesehen? Ist Ihnen nich noch irgendwas aufgefallen?«, hakte Jansen nach.
    Rob Higgins überlegte. Dann fiel ihm noch etwas ein.
    »Da waren ganz viele Flakes, so Müsli, um ihn herum.«
    »Wie? Auf dem Boden?«
    »Ja, auf ihm, auf dem Boden, überall. Aber es war alles wahnsinnig schnell. Ich hab das nur so kurz gesehen, wie wenn ein Kamera macht ein Klick, und dann war ich schon wieder weg.«
    »Und das ist jetzt die Wahrheit?«
    Nachdenklich sah Angermüller den Mann an.
    »At least, Mr. Higgins?«
    Der Schotte hob die rechte Hand und streckte Mittel- und Zeigefinger.
    »This is the truth, I swear«, sagte er, die blauen Augen in seinem sommersprossigen Jungengesicht fest auf die des Kommissars geheftet.
    »Das wollen wir hoffen. Und Anke Mewes? Hat die nicht gefragt, ob Sie bei Kurt Staroske waren und wie es gelaufen ist?«
    »Doch. Sie hat angerufen, am Sonntag. Aber es war für mich alles so kompliziert zu erklären, und da habe ich besser gesagt, ich war gar nicht da.«
    Das deckte sich mit Anke Mewes’ Angaben, dass Robby ihr zwar versprochen hatte, mit Kurt zu reden, sich dann aber wohl doch nicht getraut hatte.
    »Na, dann.«
    Der Kriminalhauptkommissar erhob sich.
    »Claus, rufst du bitte in der Kriminaltechnik an? Wir brauchen ein Team. Und ein Streifenwagen wär auch nicht schlecht. Dann machen wir jetzt nämlich erst mal einen Ausflug zusammen.«

Kapitel X
     
    Keine Sonne mehr. Bleigrau drückte der Himmel auf die Landschaft. Wind kam auf. Henning war mit Jonas und den Praktikanten los, um die Schafe in ihren Stall zu holen und die Kühe von der Weide zu treiben, obwohl es noch mitten am Nachmittag war. Normalerweise wurden die Kühe immer erst am frühen Abend zum Melken gebracht, und die Schafe blieben den ganzen Sommer über draußen. Doch da der Wetterdienst eine Unwetterwarnung herausgegeben hatte, ging Henning lieber auf Nummer sicher.
    Gesche und die anderen stellten die Gartenmöbel zusammen und nahmen die Wäsche ab, die in dem ungewohnten Zwielicht nun besonders weiß leuchtete. Thea und Lisamarie rannten aufgeregt zwischen den flatternden Bettbezügen und Handtüchern auf der Leine und dem Wäschekorb hin und her, sichtlich erfreut über die Abwechslung nach den endlosen, gleichmäßigen Sommertagen, und kicherten und quiekten um die Wette.
    »Setzen wir uns alle zusammen in die Küche, wenn das Gewitter kommt, Gesche?«, fragte Dominik, während er bedächtig einen Gartenstuhl nach dem anderen zusammenklappte und alle ordentlich hintereinander an die Hauswand stellte. Er mochte nicht allein sein, wenn es blitzte und donnerte.
    »Aber klar! Ist ja auch bald Teezeit. Oder möchtest du lieber im Regen sitzen?«
    »Quatsch!«
    Dominik lachte und freute sich über Gesches Antwort.
    »Und du musst

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