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Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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Wochen auch um Skye Tierney kümmern. Ich brauche einfach etwas, dass ich Skyes Eltern zur Beruhigung schreiben kann und auch deshalb, um die ganze Sache mit gutem Gewissen aus Ihren Akten herauszuhalten, damit Sie keine Schwierigkeiten bekommen, wenn Sie noch einmal an einer anderen staatlichen Schule unterrichten wollen.«
    Wie schnell würde er die Sache vom Tisch wischen können? Die Beratung würde mindestens eine Stunde dauern, schätzte Balthazar. Skye würde klug genug sein, sofort nach Hause zu gehen und dort zu bleiben, bis Balthazar kommen konnte. »In Ordnung. Das klingt nach einem guten Vorschlag.«
    »Und ich meine es so, wie ich es sage«, betonte Zaslow und beugte sich über ihren Schreibtisch zu Balthazar hinüber. »Wir können hier keinen Skandal gebrauchen, und wir brauchen auch kein Gerede. Halten Sie sich also fern von Skye Tierney.«
    »Das werde ich«, beteuerte er, während er fieberhaft überlegte, wie er so schnell wie möglich zu ihr gelangen könnte.

24
    »Es hat Andeutungen gegeben, dass Sie einen Umgang mit Mr. More pflegen, der einem Lehrer-Schülerin-Verhältnis nicht angemessen ist .«
    Direktorin Zaslow war ganz ruhig gewesen, als sie das gesagt hatte, beinahe freundlich, aber Skye hatte trotzdem das Gefühl gehabt, sich gleich übergeben zu müssen. Balthazar war erst der zweite Junge, mit dem sie geschlafen hatte. Nun dazu von der Direktorin befragt zu werden, war, als ob es etwas Schlimmes oder Schmutziges wäre, und ließ den Glückszustand, in dem Skye sich seit Freitagabend befunden hatte, verpuffen. Stattdessen hatte sie wieder das Gefühl, nach allen Seiten hin in der Falle zu sitzen.
    Ihr Telefon klingelte, als sie gerade über den Hof ging; unter ihren Füßen knirschte der Kies. Sie vermutete, dass es ihre Eltern waren, obwohl sie die Nummer nicht kannte. Aber vielleicht riefen sie auch aus irgendeinem Büro an. »Hallo?«
    »Ebenfalls hallo«, sagte Redgrave. »Rufe ich zu einem ungünstigen Zeitpunkt an?«
    Skye blieb wie angewurzelt stehen. »Woher hast du diese Nummer?«
    »Du hast sie in deinem öffentlich zugänglichen Profil bei Facebook gepostet. Was übrigens immer eine verdammt blöde Idee ist. Jeder weiß doch, dass es alle Arten von Jägern im Netz gibt.« Selbst übers Handy war zu hören, dass er lächelte. »Ich habe mich gefragt, ob du dir eine endgültige Antwort für mich überlegt hast.«
    »Ich habe dir doch bereits gesagt, dass ich nichts mit dir zu tun haben will.« Ihre Stimme zitterte, und sie wünschte sich, dass es anders wäre.
    »Ja, aber nun, wo du weißt, was alles auf dem Spiel steht, und die Alternativen kennst, hatte ich gehofft, du hättest deine Meinung noch einmal geändert. Wir könnten wirklich wilde Zeiten miteinander verbringen.«
    »Beide Möglichkeiten, die du mir genannt hast, beinhalten, dass ich deine Sklavin bin. Nein, danke.«
    Redgrave schnalzte mit der Zunge. »Wie du ganz richtig sagtest, wird es auf die eine oder andere Art ohnehin dazu kommen. Du hast dich also für die andere Art entschieden. Dann soll es so sein. Wir sehen uns bald, meine Liebe.«
    Er hatte aufgelegt. Skye stopfte das Handy in die Tasche und stürzte zum nächsten Waschraum. Sie musste sich auf jeden Fall kaltes Wasser ins Gesicht spritzen; vielleicht würde sie auch ein paar Tränen vergießen, sobald sie sich in einer Toilettenkabine eingeschlossen hatte.
    Wir sehen uns bald. Sie konnte sich Redgraves lüsternes Gesicht bei diesen Worten lebhaft ausmalen. Noch nie hatte sie Balthazar so dringend an ihrer Seite gebraucht. Zum Teufel mit dem Schutz, den er ihr bot, sie wollte nur, dass er sie in die Arme schloss und tröstete. Aber sie konnte jetzt nicht zu ihm. Zumindest in den nächsten Stunden war sie ganz auf sich gestellt.
    Als sie den Waschraum betrat, ging sie in Gedanken ihre Optionen durch: Okay, ich könnte mit dem Bus zurückfahren. Sobald ich im Haus bin, bin ich in Sicherheit. Mom und Dad werden vermutlich früh heimkommen. Und hey, vielleicht kann ich die ganze Sache nutzen und es so aussehen lassen, als ob ich wegen des Geredes die Schule verlassen will und als ob mir gar nichts anderes übrigbleibt. Dann wären Balthazar und ich in einigen Tagen hier raus …
    In diesem Moment bemerkte sie, dass sie nicht allein im Vorraum zu den Toiletten war: Madison stand vor dem Spiegel und frischte ihr Rouge auf.
    »Oh«, sagte Madison, und ihre Stimme war nur eine schwache Parodie ihrer sonstigen Begeisterung. »Hallo, Skye.«
    »Du warst es«,

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