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Balthazar: Roman (German Edition)

Balthazar: Roman (German Edition)

Titel: Balthazar: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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beide gehen lassen. Es sei denn natürlich, du würdest dich dafür entscheiden, lieber bei mir zu bleiben. Was ganz bezaubernd und sehr vernünftig von dir wäre.« Redgraves Lächeln wäre blendend schön gewesen, wenn da nicht die Reißzähne gewesen wären.
    »Warum solltest du das tun?« Die Sache musste einfach einen Haken haben.
    Redgrave seufzte, als er sich zu ihr hinabbeugte. Ihre Gesichter waren nun zum zweiten Mal ganz nah beieinander, und Skye konnte seine starke Ausstrahlung körperlich spüren. »Ich will dir keine Gewalt antun, Skye. Ich will dich davon überzeugen, dass es für dich das Richtige ist, dich mir anzuschließen. Und dass es das Einzige ist, was dir übrigbleibt.«
    »Ich vertraue dir nicht.«
    »Balthazar hat dich gegen mich aufgehetzt, nicht wahr?« Seine Finger fuhren beinahe zärtlich durch Balthazars nasse Locken. Die Geste erinnerte Skye an einen Vater, der seinen kleinen Sohn liebkost. »Er hegt noch immer Groll gegen mich. Und er hat seine Gründe dafür, schätze ich. Aber du musst doch inzwischen festgestellt haben, dass die Kategorien »gut« und »böse« in der Welt der Vampire zu verschwimmen beginnen.«
    »Du bist in mein Elternhaus eingebrochen.«
    »Um mit dir zu sprechen«, betonte Redgrave. »Natürlich glaubst du mir das nicht. Nun, wie wäre es mit einem Deal? Ich helfe dir, den ungeheuer schweren Mr More auf dein Pferd zu laden und lasse euch beide unversehrt und wohlbehalten davonreiten. Mr More liegt dann zwar tiefgefroren hinter dir, aber keine Sorge: Er wird wieder auftauen.«
    Skye zögerte. »Was schulde ich dir im Gegenzug?«
    »Eine einzige Unterhaltung. Du und ich, ohne dass irgendjemand dabei ist. Auch Balthazar nicht. Und anstatt die ganze Zeit nur zu jammern, was für ein Schuft ich bin, wirst du mir zuhören. Wirklich zuhören.« Er beugte sich noch näher zu ihr, und zwei seiner Finger griffen nach einer Locke ihres braunen Haares, die sich unter ihrem Reiterhelm hervorgeschummelt hatte. »Ist das so unfair?«
    Das konnte noch nicht alles sein. Skye wusste das, aber was sollte sie tun?
    »Schnell, Skye. Im Gegensatz zu mir kannst du die anderen noch nicht näher kommen hören. Vielleicht sind es Constantia und Charity, die mir gegenüber loyal sind und dich ohne meine Erlaubnis nicht anrühren würden. Vielleicht sind sie es aber auch nicht.«
    »Nun gut, wann soll denn dieses Gespräch stattfinden? Und wo?« Ihr Widerstand bröckelte, und es war offensichtlich, dass Redgrave das merkte.
    In aufreizendem Singsang antworte er: »Ich werde die Zeit bestimmen, und ich suche mir auch den Ort aus. Und dieses eine Mal wirst du ein braves Mädchen sein und mich anhören. Sind wir uns da einig? Entscheide dich jetzt, ehe ich es mir anders überlege und mein Angebot zurückziehe.«
    Skye schluckte schwer. »Einverstanden. Und nun hilf mir.«
    »Herrisches, kleines Ding.« Redgrave schlang die Arme um Balthazar und hob ihn ebenso mühelos hoch, wie er es mit Skye hätte tun können. Diese ging zu Eb, packte die Zügel und redete beruhigend auf ihn ein, während das schwere, ungewohnte Gewicht über seinen Rücken gelegt wurde. Als Balthazar bäuchlings hinter dem Sattel lag, trat Redgrave einen Schritt zurück. »Bis wir uns das nächste Mal treffen, Skye, hätte ich gerne, dass du eines nicht vergisst.«
    Skye hielt noch immer die Zügel in den Händen und fragte: »Was denn?«
    »Du warst heute in großer Gefahr, und es war nicht Balthazar, der dich gerettet hat.«
    Redgrave machte noch einen Schritt zurück und schien dann mit dem Unterholz zu verschmelzen. Er rannte mit einer solchen nichtmenschlichen Geschwindigkeit davon, dass sein Nachbild noch in der Luft zu hängen schien, als er schon längst verschwunden war. Skye wartete nicht ab, bis sie herausgefunden hatte, wer ihre Verfolger waren; sie schwang sich augenblicklich in den Sattel und dachte nur an Balthazar und an ihr Zuhause.
    Peppermint hatte bereits den Weg zurück zum Stall gefunden und stand verschlafen blinzelnd draußen vor der Tür.
    »Na, deinen eigenen Hintern hast du ja schnell in Sicherheit gebracht, mein Dicker.« »Mein Dicker« klang denkbar liebevoll, denn Skye war sich beinahe sicher gewesen, dass die alte Stute von den frustrierten Vampiren verschlungen worden war, und sie war unbeschreiblich dankbar, das Pferd wohlbehalten zu Hause vorzufinden. Peppermint hatte schließlich Dakota gehört. Skye wollte irgendetwas von ihm bewahren. Vielleicht wäre es eine gute Idee, einige

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